~64. <3~

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Eine dünne, schwarz gekleidete Person mit Mundschutz und Cap betritt mein Zimmer.
So unauffällig wie immer.

Minghao

~*~

Ich nicke meiner Gastmutter zu, dass es ok ist, wenn er bleibt. Sie nickt zurück und verlässt mein Zimmer.

Minghao nimmt, direkt nachdem sie gegangen ist, Cap und Maske ab und kommt zu mir.

"Wie geht es dir?", fragt er besorgt und fühlt mit seiner Hand an meiner Stirn, ob ich Fieber habe, "Du glühst ja. Willst du dich nicht lieber hinlegen?"

Hinlegen klingt nach einer guten Idee. Mein Zimmer schwankt mir im Moment so wie so zu viel, um sitzen zu bleiben.
Also stimme ich zu und Hao hilft mir vorsichtig beim wieder Hinlegen und kniet sich dann neben mein Bett, so dass wir auf einer Blickhöhe sind.

Dann spricht er weiter: "Warum hast du nicht bescheid gesagt, dass du krank bist? Vernon hat sich Sorgen gemacht, als du gestern einfach nicht aufgetaucht bist und heute wieder nicht."

"Tut mir leid. Ich hatte seine Nummer nicht und ich wollte dich nicht stören...", murmel ich eine Entschuldigung doch Hao schüttelt mit dem Kopf. Für eine Millisekunde meine ich, etwas Enttäuschung in seinen Augen zu sehen.
"Ich habe dir doch gesagt, dass du immer zu mir kommen kannst und vor allem mit soetwas."

Erneut murmel ich ein "Tut mir leid." und erneut schüttelt Hao mit dem Kopf: "Ich will keine Entschuldigung. Ich will, dass du mir das nächste mal bescheid gibst."

Ich nicke mit dem Kopf, worauf mein Gegenüber lächelt. Doch das Lächeln geht schnell wieder in einen besorgten Gesichtsausdruck über.

"Was kann ich machen, dass es dir schnell wieder besser geht? Ist überhaupt immer jemand da, der sich um dich kümmert?", fragt er, obwohl er selbst keine Zeit hat.

"Du musst nichts machen. Meine Gasteltern kümmern sich um mich und die paar Stunden frühs komme ich auch allein zurecht. Ich bin kein Kind mehr", schlage ich Haos Hilfe ab.

Doch dieser scheint mit meiner Antwort gar nicht zufrieden und schaut mich jetzt umso besorgter an: "Ist Seungcheol auch nicht und selbst er hat zugegeben, dass wenn du ihm nicht geholfen hättest, er wahrscheinlich im Bad gesessen hätte, bis wir wieder gekommen wären. Bitte lass mich vorbeikommen und auf dich aufpassen, wenn du sonst allein wärst."

Auch jetzt benutzt er seine Geheimwaffe, sein viel zu süßes Gesicht. Doch diesmal muss ich standhaft bleiben. Ich werde nicht nachgeben, egal mit wie vielen Hundeblicken er angreift.

"Wir wissen beide, dass du die Zeit nicht hast. Du hast Wichtigeres zu tun. Ich komme klar, versprochen", versuche ich weiter ihn abzuwimmeln.

"Nein! Ich nehme mir die Zeit. Es gibt für mich nichts Wichtigeres als dich!", wird er etwas lauter, realisiert dann erst, was er gesagt hat und schaut schnell weg von mir.

"W-was hast du gesagt?", frage ich verwirrt nach. Ich muss mich verhört haben.

Hao atmet kurz durch, steht dann auf und setzt sich auf meine Bettkante, sodass ich zu ihm hochschauen muss.

Und da ist er wieder, dieser Blick, dieser liebevolle und sanfte Blick.
Hao schaut mich eine Weile nur so an. Dann streicht er mir mit einer Hand über die Wange. Kurz verzieht er das Gesicht in Sorge, da er sich wohl wieder erinnert hat, dass ich fieber habe.

"Du weißt gar nicht, wie wichtig du mir geworden bist, wie viel du mir bedeutest", er stoppt kurz und lächelt mich verzweifelt an, "und wie sehr es mir weh tut, dich krank zu sehen."

Da ich keine Ahnung habe, wo das hinführt und wie ich reagieren soll, bleibe ich still und schaue nur zu Minghao auf und warte, dass er weiterspricht.

"Ich will nur helfen, dass es dir schnell besser geht. Ich kann nicht nichts tun. Bitte", bittet er erneut, ehrlich und ohne gespielten Hundeblick.

"Aber dein Solo? Es ist nicht mehr lange, bis es fertig sein muss, oder nicht? Ich bin nur etwas krank. Kein Grund zur Sorge...", versuche ich weiter, ihn zu überzeugen, huste mir dann aber selbst ins Wort. Perfekt.

Hao wartet kurz bis ich mit husten fertig bin und streicht mir dann sachte ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht: "Mach dir keine Sorgen darum. Das Datum der Veröffentlichung steht noch nicht fest. Ich kann es auch noch um eins, zwei Tage verschieben. Und mir ist egal, ob du nur ein bisschen krank bist. Ich will, dass du gesund bist. Deshalb: Um wie viel Uhr muss ich morgen hier sein, damit du nicht alleine bist?"

Ich weiß, dass es ungerecht von mir ist, Haos Hilfe so abzulehnen. Aber ich verstehe einfach nicht, warum es ihm so wichtig ist, dass er es vor sein hart erarbeitetes Solo stellt. Ich meine, klar geht es mir im Moment ziemlich dreckig und ich wäre wahrscheinlich der glücklichste Mensch auf Erden, wenn Hao sich um mich kümmert und sorgt, aber ich werde es auch ohne ihn schaffen. Es ist und bleibt nur eine Erkältung.

"Warum?", frage ich deshalb, "warum beharrst du so verzweifelt darauf zu Helfen? Es ist nur eine Erkältung."

"Weil ich dich mag....sehr"

Adore UWo Geschichten leben. Entdecke jetzt