~52. Gute und Schlechte Neuigkeiten~

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Bis ich mich fertig machen muss, um ins Büro meines Chefs zu gehen, bleibe ich einfach liegen und denke weiter nach. Wenn ich mich genug anstrenge, erinnere ich mich vielleicht wieder.

~*~

Oder auch nicht. Da ich nun vor dem Büro meines Chefs sitze und warte, dass ich rein darf und mich immernoch nicht erinnere, was gestern war, habe ich mich wohl entweder nicht genug angestrengt oder die Aussage an sich ist falsch.

Fürs erste sollte ich mich aber auf das Gespräch mit meinem Chef konzentrieren, da ich soeben auch zu ihm reingebeten wurde.

Ich begrüße ihn höflich mit einer Verbeugung und setzte mich ihm dann an seinem Schreibtisch gegenüber.

Mein Chef, der sonst immer streng schaut, hat nun einen fröhlichen Gesichtsausdruck aufgesetzt und scheint echt gute Laune zu haben.

"Guten Tag, Miss. Y/n, wollen Sie die gute oder die schlechte Nachricht zuerst hören?", fragt er mit einem breiten Lächeln.

Zögernd entscheide ich mich für die schlechte. Was man hinter sich bringt, hat man hinter sich.

Darauf spricht er gespielt bedrückt weiter: "Sie sind als Putzkraft gekündigt und ich bin nun auch nicht mehr für Sie zuständig."

"Was?", frage ich aufgeregt, Hao hat doch gesagt, es war nichts. Warum bin ich jetzt doch gefeuert? "Aber..."

Er lässt mich nicht ausreden und redet weiter: "Die gute Nachricht ist, Sie haben das jetzt auch nicht mehr nötig."

Hä? Jetzt bin ich komplett verwirrt. Hat das was mit der guten Nachricht von heute früh zu tun? Aber von ein paar Fotoshoots kann ich nicht leben, oder doch?

"Da Sie so positiv aufgefallen sind, sind Sie herzlich zum Kasting für neue Trainees im Januar eingeladen. Mit dem guten Zuspruch und Ihrem Talent im Tanzen, wird es keine groß Hürde für Sie darstellen. Herzlichen Glückwunsch, Miss. Y/n. Sie haben es einen großen Schritt nach vorn geschafft", verkündigt er mit Stolz.

Doch ich bin immernoch verunsichert, was mein Chef zu merken scheint: "Die Wochen bis zum Kasting werden Sie von Pledis gesponsert und Sie können weiterhin die Trainingsräume nutzen. Dafür gehen die Einnahmen Ihrere nächsten Shootings zum größten Teil an Pledis, wenn Sie damit einverstanden sind."

"Auf jeden Fall", stimme ich direkt zu und mein Chef schiebt mir einen kurzen Vertrag zu.

"Das Übereinkommen für die Zeit bis zum Kasting", erklärt er mir und nickt mir dabei zu.

Ich lese den Vertrag schnell durch und unterschreibe ihn dann nach kurzem Überlegen. Danach gratuliert mir mein nun ehemaliger Chef erneut und verabschiedet sich von mir.

Auf dem Nachhauseweg fühle ich mich wie beflügelt. Ich bekomme nicht nur die Chance Tänzer zu werden, sondern Idol.
Die Gedanken und das ungute Gefühl wegen des Vortags sind wie weggeblasen von den ganzen positiven Nachrichten.

In Gedanken sehe ich schon das Kasting vor mir. Wie ich vor den Leuten von Pledis stehe, mich vorstelle und dann vortanze. Der Song dafür steht für mich auch schon fest. Jetzt muss ich nur noch an der Choreografie arbeiten.

Fröhlich überlege ich an meiner Choreo hin und her, als mir ein zweiter Haken auffällt. Ich kann weder besonders gut Singen noch Rappen. Was ist, wenn ich daran scheitere? Wenn mein Tanzen und die Pluspunkte der Veranstaltung nicht reichen? Wenn ich trotzdem abgewiesen werde.

Ich biege in die Straße ein, in der ich wohne und sehe eine dunkel gekleidete Person in meiner Auffahrt sitzen. Deja vu.

Ich laufe auf die Person zu, die direkt aufsteht, als ich vor ihr stehe.

"Hey, was machst du hier? Hast du lange gewartet? Du hättest mir doch schreiben können, dann hätte ich mich mehr beeilt."

Minghao zuckt nur mit den Schultern: "Jun hat mich hergeschickt und gemeint, du willst mit mir reden. Deshalb bin ich gleich hergekommen. Also, was ist los,天使? Worüber willst du reden?"
Er scheint etwas verwirrt zu sein, als gäbe es keinen Grund zu reden. Aber wenn Jun ihn geschickt hat, heißt das doch, dass Haos schlechte Laune heute früh mit mir zu tun hatte. Oder nicht?

"Komm erstmal mit rein"

Adore UWo Geschichten leben. Entdecke jetzt