~61. Cheol~

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Wenigstens hat ers ins Bad geschafft, dass erspart uns so einiges, allerdings wäre es mir trotzdem lieber, wenn er durchgeschlafen hätte, wie Jeonghan es gesagt hat, aber so viel Glück habe ich dann wohl doch nicht.

~*~

Da ich nicht weiß, was man in so einer Situation am Besten macht, lasse ich Coups erstmal in Ruhe. Er ist alt genug, um das selbst zu managen, aber ein Glas Wasser kann nicht schaden.

Also gehen ich in die Küche, um ihm eins zu holen. Als ich wieder komme, ist es im Bad still. Aber Coups Zimmer ist leer, also muss er noch im Bad sein.

Ich klopfe vorsichtig an und öffne die Tür, nachdem ich ein aufforderndes Brummen von der anderen Seite gehört habe.

Coups sitzt mit dem Rücken an die Wand gelehnt und mit geschlossenen Augen nicht weit von der Toilette.

"Geht's wieder?", frage ich vorsichtig und hocke mich dabei vor ihn, doch bekomme keine richtige Antwort.
"Willst du etwas trinken?", versuche ich es erneut, eine Reaktion zu bekommen.

Diesmal bekomme ich eine Antwort, ein weiteres Brummen, gefolg von einem kläglichen Versuch, sich gerade hinzusetzen.
Ich gebe Coups das Glas Wasser und er trinkt eins, zwei Schlucken, bevor er es neben sich abstellt.

"Danke", seine Stimme klingt so, wie er aussieht, schwach und kränklich.

Ich schüttel kurz mit dem Kopf: "Nicht für ein Glas Wasser. Was sagst du, S.Coups Oppa, wieder zurück ins Bett?", schlage ich vor, denn auf dem kalten Boden zu sitzen, kommt mir nicht vorteilhaft vor.

"Cheol", brummt er dazu nur leise vor sich hin und lehnt sich wieder an.
"Was? Ich hab dich nicht ganz verstanden", ich rücke etwas näher an ihn ran, da ich vermute, dass er auch beim zweiten Mal nicht viel lauter reden wird.

Und ich habe recht, doch ich verstehe ihn diesmal trotzdem: "Bitte nenn mich Cheol."

Ich nicke und formuliere meine Frage um: "Soll ich dir zurück zum Bett helfen....Cheol Oppa?"

Ich sehe ein kurzes Lächeln in Coups Gesicht, als er seinen Namen hört, gefolgt von einem schmerzgeplagten Gesichtsausdruck und zittern.
Es scheint wirklich Zeit zu sein, dass er wieder unter die Decke kommt.

"Ich hoffe mal, du kannst laufen, denn tragen, kann ich dich nicht", sage ich etwas scherzhaft, doch meine im Grunde genau das, was ich sagte.

"Da sind wir schon zwei", antwortet Coups und versucht sich alleine hochzustämmen, schafft es aber nicht.
Also lass ich ihn einen Arm um meine Schultern legen und helfe ihm mit meiner ganzen Kraft irgendwie auf die Beine.

"Ok, jetzt da du stehst... Wir gehen ganz vorsichtig an der Wand entlang zurück zu deinem Bett. Ich kann dich nicht oben halten wenn du fällst", verkünde ich den Plan und Coups scheint einverstanden.

So gehen wir an der Wand entlang, zurück in Richtung des Zimmers, aus dem wir gekommen sind. Coups stützt sich dabei zum größten Teil an der Wand ab und ich halte für uns das Gleichgewicht und drücke ihn immer wieder etwas hoch, wenn ihn doch die Kraft verlässt.

Das einzelne Bett, liegt auf unserem Weg die Wand entlang näher, also entscheiden wir, dass er sich auch genauso gut hier hinlegen kann.

"Das gibt auf jeden Fall Muskelkater morgen", gebe ich stöhnend von mir und setze mich neben Coups auf die Bettkante.

"Sorry", nuschelt der Ältere in die Decke, in die er sich schnell wieder eingerollt hat.
Und wieder schüttel ich mit dem Kopf: "Du bist krank, da kannst du nichts dafür."

Doch dann schüttelt Coups den Kopf: "Für alles. Ich weiß, du magst mich nicht. Mir tut mein Verhalten leid."

"Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung", antworte ich trocken. Ich bin schon noch sauer auf ihn wegen seines Verhaltens. Allerdings schaut er mich jetzt mit diesen traurigen Welpenaugen an, denen man nicht böse sein kann.

"Wenn du mir sagst, warum du dich so verhalten hast, verzeihe ich dir vielleicht", gebe ich ihm die Chance, sich zu rechtfertigen.

Coups wird daraufhin etwas rot im Gesicht und ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll, dass er wieder etwas Farbe im Gesicht bekommt, oder Angst haben muss, dass sein Fieber gestiegen ist.

"Ich......", der Rest des Satzes geht in der Decke unter, in der sich der Rapper versteckt.
"Ich verstehe dich nicht, wenn du in die Decke nuschelst, Cheol Oppa. Komm mit dem Kopf aus der Decke oder rede lauter", fordere ich von Coups, der langsam wieder aus seinem Deckenversteck hervor kommt. Er ist wirklich wie ein keiner Welpe.

"Ich habe so wie so keine Chance", nuschelt er und setzt sich dabei langsam auf, "also was solls."

Adore UWhere stories live. Discover now