~63. Seo Myung Ho~

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Coups nimmt meine Hand in seine und zieht sie etwas zu sich ran. Dann schließt er zufrieden lächeld die Augen und scheint auch direkt einzuschlafen.

Ich werde zwar das Gefühl nicht los, dass er mich reingelegt hat, aber die Tatsache, dass er jetzt wieder schläft und es ihm für den Moment gut zu gehen scheint, reicht, dass ich neben ihm sitzen bleibe und meine Hand in den seine belasse. Fürs erste zumindest.

~*~

Direkt als Hao die Tür öffnet, was bedeutet, dass die Jungs wieder da sind und damit meine Pflicht als Leader-Sitter beendet ist, ziehe ich vorsichtig meine Hand weg und stehe auf, um zu gehen.

Hao dagegen starrt mich heute schon zum zweiten Mal an, als sei etwas falsch bei mir.
Doch bevor er etwas sagen kann, kommt Jeonghan rein und unterbricht ihn. "Klär das, bitte, draußen", zischt er Hao an, damit dieser Coups nicht ausversehen aufweckt.

Darauf nickt der Chinese, nimmt mich an der Hand und zieht mich aus dem Zimmer, an allen vorbei aus dem Dorm raus. Dort bleibt er mit mir stehen. Er lässt meine Hand wieder los und verschränkt seine Arme. Er sieht ziemlich niedergeschlagen aus, aber auch etwas genervt. Könnte aber auch nur Einbildung sein.

"Was ist los?", frage ich deshalb vorsichtig, da er nichts sagt und mich nur anstarrt.

"Seit wann sind deine Haare so kurz? Seit wann verstehst du dich mit S.Coups so gut, dass ihr Händchen haltet? Was... was habe ich denn noch alles verpasst?", platzt es aus ihm raus. Dabei schaut er mich so gequält an, als hätte ich ihn in den Bauch getreten.

"N-nichts", antworte ich verwirrt von Haos Gefühlsaufbruch, "Meine Haare sind noch nicht lange so und Coups hat sich heute für sein dummes Verhalten bis jetzt entschuldigt, nachdem ich ihn vom Bad zurück ins Bett getragen habe. Er meinte irgendwas mit, Jeonghan hält auch seine Hand, wenn er krank ist. Ich wollte nur, dass er weiterschläft..."

Mein Gegenüber schaut mich mit großen Augen an: "Du hast was?"
"Coups Hand gehalten, damit er weiterschläft?", frage ich verwirrt.
Hao schüttelt mit dem Kopf: "Nein, das andere mit dem Tragen."

"Oh, achso. Coups war ins Bad gerannt, um sich zu übergeben und hat es nicht allein zurück geschafft", erzähle ich leichtfertig, "Er ist schwerer, als er aussieht."

Minghao braucht kurz, um die Informationen zu verarbeiten, fragt dann aber weiter: "Dabei bist du ihm doch bestimmt ziemlich nah gekommen. Hast du wenigstens eine Maske getragen? Nicht, dass du dich ansteckst."

Ich schüttel mit dem Kopf: "Er hat nur eine Grippe und nichts Lebensgefährliches. Außerdem hatte ich grade keine da."

Meinem Gegenüber scheint meine Antwort nicht zu gefallen, aber er nimmt sie hin.

~~~

Einen Tag später bin ich krank.

Damit meine ich nicht etwas Husten und Halsschmerzen krank, sondern so richtig krank. Mit Erbrechen und Fieber und allem drum und dran.
Wie Coups.
Verflucht sei er und seine Puppyeyes!

Gestern war ich schon nicht trainieren und heute werde ich wohl auch nicht gehen können. Ich hoffe nur, Vernon hat nicht all zu lange gewartet. Wir haben immernoch keine Nummern ausgetauscht.

Was noch schlimmer ist, ich bin nicht nur zu schwach, um zu tanzen, ich habe auch noch miese Kopfschmerzen, durch die ich mich nicht konzentrieren kann. So kann ich weder Tanz, noch Rap üben.
Und das Kasting ist schon in vier Tagen.
Wie soll ich das nur schaffen?

Das Klopfen an meiner Zimmertür reißt mich aus meinen Gedanken und ich schaue schnell auf die Uhr.
20:32 Uhr.
So spät schon wieder? Wars nicht grade noch Mittag? Wie die Zeit fliegt, wenn man sich Sorgen macht. Oder ich bin eingeschlafen. Das kann auch sein.

Ich antworte auf das Klopfen mit einen "Ja", das kaum laut genug ist, als dass man es draußen hören kann. Darauf öffnet sich die Tür und meine Gastmutter steht darin.

"Wie geht's dir?", fragt sie besorgt und scheint mich von der Tür aus abzuscannen.
"Könnte besser sein...", gebe ich leise von mir.

Meine Gastmutter schaut kurz hinter sich und spricht dann weiter: "Es ist ein junger Mann für dich hier. Ich habe ihm gesagt, dass du krank bist, aber er will dich unbedingt sehen. Er sagt, er heißt Seo Myung Ho. Kennst du ihn? Darf er rein? Wenn nicht, ich kann ihn auch rausschmeißen."

Ich und mein fiebriges, langsames Gehirn brauchen eine kurze Weile, um zu realisieren, dass wir tatsächlich einen 'Seo Myung Ho' kennen.

Ich setze mich also mühsam auf und bestätige dann, dass er rein darf.

Sie tritt zur Seite und eine dünne, schwarz gekleidete Person mit Mundschutz und Cap betritt mein Zimmer.
So unauffällig wie immer.

Minghao

~Kleiner Hinweis:
Ich habe den Inhalt dieses Kapitels schon vor Corona geplant und wollte ihn nicht ändern. Es geht auch nur um eine Erkältung.

Seit vernünftig und setzt Masken auf.
Danke🙂👍🏻

LG Maria~

Adore UWhere stories live. Discover now