~48. Kein Problem~

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'Für heute Nacht bist du mein, ja?'

-Pov Ende-

~*~

Y/n Pov

Ich werde davon geweckt, dass das Bett sich bewegt und ein kurzer Schwall kalte Luft unter meine Decke weht.

Zu müde und zu faul, um mich zu bewegen, oder die Augen zu öffnen, lasse ich diese einfach geschlossen und bleibe reglos liegen.
Warum sollte ich aufstehen? Ich habe heute nichts vor. Ich kann also meinen Morgenmuffel vollkommen ausleben.

Kurz nach dem Luftzug fühle ich etwas sanft meine Wange entlangstreichen.
Das ist ungewöhnlich, aber noch kein Grund Panik zu bekommen und sich zu bewegen.
Meint zumindest der Morgenmuffel in mir.

Auf die sanfte Berührung folgt eine Zweite, doch diese fühlt sich anders an. Ich könnte schwören, dass das ein Kuss auf meiner Wange war.

Das ist nicht nur ungewöhnlich, sondern macht komplett keinen Sinn.
Aber wer sagt, dass ich wirklich wach bin?
Kein Grund zur Aufregung. Das ist nur ein Traum, denn Träume machen selten wirklich Sinn, richtig?

Ich höre noch ein paar Schritte, eine Tür und dann die Dusche.
Was ein komischer Traum.
Ich drehe mich um und drifte wieder davon, in den nächsten Traum.

~~~

"Y/n?", höre ich Minghaos Stimme. Ich öffne geschockt meine Augen und sehe in ein verlegen schauendes Gesicht.

Ich setze mich im Bett auf. Dabei setzen dröhnende Kopfschmerzen ein: "Was machst du in meinem Zimmer?", frage ich verwirrt und fasse mir an die Schläfen, "Und warum brummt mein Kopf so?~"

Die zweite Frage ist eher ein Quengeln, das keiner Antwort bedarf.

Hao lächelt mich an, doch sein Lächeln schafft es nicht bis zu seinen Augen. Was ist los? Ist etwas passiert? Ich kann mich an kaum noch etwas erinnern.

"Du bist in meinem Zimmer. Du hast den Alkohol nicht so gut vertragen. Hierher wars dann kürzer. Erinnerst du dich nicht?", fragt er mich mit einem Unterton in der Stimme, den ich nicht ganz zuordnen kann.

Entäuschung vielleicht oder Sorge?

Ich schüttele leicht den Kopf, ich erinnere mich an nichts, nach dem Glas komisch schmeckenden Sekt, den mir JuLyn gegeben hat.

Hao gibt ein nachdenkliches "Mmh" von sich, gefolgt von einem leichten Seufzer. Irgendwas muss doch sein, oder ist er einfach noch müde?

"Trink erstmal etwas. Ich habe dir Wasser auf den Nachttisch gestellt. Ich muss jetzt..." dann wird er von meinem Handyklingelton unterbrochen.

Ich nehme schnell mein Handy vom Nachttischschrank, wie auch immer es da hingelangt sein mag, und schaue auf den aufleuchtenden Bildschirm.

'Pledis'

So habe ich meinen Chef eingespeichert. Erschrocken schaue ich zu Minghao. Ist gestern doch etwas passiert und er ruft an, um mich zu kündigen?

Mein Trainer schüttelt nur verwirrt den Kopf und wartet, dass ich den Anruf annehme.

Vorsichtig wünsche ich meinem Gesprächspartner einen guten Morgen, der diesen gut gelaunt erwidert.
Ok, für eine schlechte Nachricht, ist er zu gut gelaunt.

"Miss. Y/n, wie geht es Ihnen? Sind Sie gestern Abend gut nach Hause gekommen? Ich habe Sie später auf der Feier nicht mehr auffinden können", fragt er etwas überfreundlich, was mich verwirrt.

"Mir geht es gut. Danke der Nachfrage. Ich habe mir ein Taxi bestellt. Meine Vermieter hatten mich gebeten, nicht zu spät nach Hause zu kommen, die Hoftür wecke immer das gesamte Haus", lüge ich meinem Chef vor. Ich kann ihm ja schlecht sagen, dass ich betrunken war und Hao mich ins Dorm gebracht hat.

"Das ist sehr schade. Auf der Feier haben viele wichtige Leute nach Ihnen gefragt, Idols, Reporter, Fotographen. Nachdem Sie auf der Feier nicht mehr aufzufinden waren, haben die meisten von ihnen, ihre Visitenkarten für Sie bei mir hinterlassen. Es kamen auch Angebote für Fotoshootings rein. Wir würden gerne persönlich mit Ihnen über Ihr weiteres Vorgehen reden. Wäre es Ihnen möglich, um 11 Uhr ins Büro zu kommen?"

Ich schaue in Haos fragendes Gesicht. Er hat sich auf die Bettkante gesetzt und wartet auf das Ende meines Telefonats. Erst jetzt merke ich, dass er schon fertig angezogen ist. Auch seine Haare sind etwas gestylt und er hat leichtes Make up aufgelegt. Als würde er es brauchen, denke ich ironisch.

Dann werde ich von einem: "Miss Y/n? Sind Sie noch dran?", aus meinen Gedanken gerissen.

"J-ja. I-ich war nur überrascht. Das ist alles", nun bildet sich ein Lächeln auf meinen Lippen und Hao scheint noch verwirrter, "Natürlich, kein Problem."

"Perfekt! Dann sehen wir uns später, schönen Morgen Ihnen noch", kommt es aus dem Hörer. Hao schaut mich währenddessen weiter verwirrt an und formt mit seinem Mund immer wieder lautlos die Worte 'Was ist kein Problem?'.

"Ihnen auch", dann ist das Gespräch beendet und ich grinse mein Gegenüber nur breit an.

Kaum, dass Hao sieht, dass ich das Handy weglege, fragt er erneut, diesmal laut, "Was ist kein Problem?"

"Alles ist kein Problem! Es wurde nach mir gefragt. Ich habe Modeljobs angeboten bekommen!", rufe ich vor Freude aus und falle meinem Freund und Trainer regelrecht um den Hals.

Dieser scheint sich an diese Reaktion auf gute Neuigkeiten schon gewöhnt zu haben und erschreckt sich schon gar nicht mehr.
Er legt einen Arm um mich und aus irgendeinem Grund kann ich fühlen, dass er lächelt und diesmal richtig.

"Es hätte mich mehr gewundert, wenn nicht. Du warst.... Du bist atemberaubend"

Adore UWo Geschichten leben. Entdecke jetzt