~46. Das kann nur ein Traum sein!~

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"Planänderung. Ich geh duschen und du ziehst dich hier um!"

Damit stürme ich ins Bad. 'Was zum Teufel tue ich hier?!'

~*~

Im Bad schaue ich mich im Spiegel an. Ich bin tatsächlich rot wie eine Tomate und auch etwas verschwitzt vom Tragen.

Erstmal kalt duschen und dabei am besten auch alle Gedanken mit wegspülen.

Klappt nicht.

Danach ziehe ich mir die Jogginghose und das Tshirt an, die ich für mich rausgesucht hatte, und schaue erneut in den Spiegel.

Meine Haare hängen nass an mir runter und verdecken dabei Teile meines Gesichts, dass wieder eine normale Farbe angenommen hat.

Ich beobachte, wie einzelne Wassertropfen sich von meinen Haarsträhnen lösen und über mein Gesicht wandern, bis sie endgültig zu Boden fallen.

Ich sehe zwar wieder normal aus, doch meine Gedanken sind immernoch ein Chaos.

Reichen ihr die Aliens als Grund für gestern, oder muss ich ihr später alles doch noch erklären? Und heißt, dass sie gestern bemerkt hat, dass ich sie küssen wollte, dass sie auch jetzt mein komisches Verhalten deuten kann?

'Reiß dich zusammen, Minghao!', befehle ich mir innerlich, lege mir ein Handtuch um den Hals und klopfe an die Tür, nur um sicher zu gehen, dass sie fertig damit ist, sich umzuziehen.

Als sie mit einem "Bin schon längst fertig, Babo", antwortet, schnappe ich mir noch die Abschminktücher vom Schränkchen neben dem Waschbecken und gehe zurück in mein Zimmer.

Y/n sitzt im Schneidersitz auf meinem Bett. Die Jogginghose, wahrscheinlich viel zu lang, hat sie ein paar mal umgeschlagen und auch das Tshirt ist ihr viel zu groß, was sie, heute nicht zum ersten mal, klein und niedlich wirken lässt.

'Klein und süß, verloren in meinem Shirt', denke ich und muss zufrieden grinsen. Ich sehe sie gerne in meinen Sachen. Vor allem, wenn sie Coups Jacke einfach in eine Ecke geschmissen hat.

Zufrieden laufe ich zu ihr und setze mich auf die Bettkante neben sie.
"Deine Haut würde es dir danken", meine ich ruhig und halte ihr die Tücher hin.

Doch diese bewegt sich nicht und schaut die Tücher in meiner Hand nur an.

Ich verdrehe kurz die Augen, doch muss dabei einfach lächeln. Ich kann nicht anders.
"Dann komm her..."
Wie ein Welpe, der auf sein Komando gewartet hat, rückt sie sofort näher an mich und hält mir ein Lächeln entgegen.

'Konzentrieren. Nicht zu sehr starren', bete ich mir vor, während ich ihr helfe, das Make up zu entfernen.

Als ich fertig bin, lege ich die Tücher zur Seite und fange damit an, ein paar der Haarklammern, die ihr Haar halten zu entfernen. Es ist bestimmt unangenehm, wenn man auf einer liegt.

Auch ohne die Haarklammern ändert sich ihre Frisur kaum. Kein Wunder, ihre Haare fühlen sich an, als hätte sie dosenweise Haarspray darin. Es wäre vielleicht besser, wenn sie auch duschen geht.

"Hao?", fragt mich mein Gegenüber und reißt mich so aus meinen Gedanken. Erst jetzt merke ich, dass ich ihr nur noch durch die Haare streiche und sie dabei anstarre.

Jetzt schaue ich sie etwas erschreckt an und nehme mit einem leisen "Sorry" meine Hand aus ihrem Haar und lege sie in meinen Schoß, wo auch mein Blick hinwandert.

"Hao?", fragt sie erneut und bringt mich so dazu, zu ihr aufzuschauen, "Wa..."

Weiter komm ich nicht, denn etwas lässt mich verstummen.

Lippen.

Y/ns Lippen auf meinen.

Direkt, als ich meinen Kopf wieder gehoben habe, hat sie sich vorgebeugt und ihre Lippen auf meine gelegt.

Ohne Vorwarnung oder Anzeichen dafür. Sie hat es einfach getan.
Zu schnell, als dass ich reagieren konnte, hat sie mich geküsst.

Ein kurzer Kuss, der vorbei war, kaum, dass er angefangen hatte.

Sie lässt sofort wieder von mir ab. Setzt sich wieder gerade vor mich und schaut mich unschuldig an, während ich sie, geschockt und überrascht anstarre.

Was passiert hier? Wann bin ich eingeschlafen? Das kann nur ein Traum sein!

Adore UWo Geschichten leben. Entdecke jetzt