Kapitel 30

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Mercy atmet schwer auf, ihre Augen die gerade noch eben zu waren öffnen sich, sie sieht zumal ihre Dienerin sowie auch Catalina die sich vom Schwarzen Rauch mitten im Wohnzimmer verfestigen.
"Mercy, wir müssen mit dir reden." Mercy legt ihr Kopf interessiert schief und legt ihre Arme unter ihre Brüste.
"Natalia hat Regeln die sie befolgen muss. Ich kann ihr nicht einfach diese Regeln nehmen, Catalina..."
Catalina seufzt und blickt über Natalia. "Wir hatten schon einmal diese Diskussion..." fügt Mercy genervt hinzu. Mercys Blick wandert dabei über Natalia die fest fokussiert ihre Herrin anblickt. "Das meinten wir nicht, Herrin." Schallt die Stimme Natalias im Wohnzimmer.
"Ich brauche eure Zustimmung..." fügt Natalia noch hinzu, diesmal aber etwas gefühlvoller, ernster. Äußerlich wird sie wohl immer diese kalte, emotionslose Fassade haben, aber im inneren und ihre hallende Stimme die sie zum Kommunizieren benutzt...all das wird voller Emotion sein. Bei kurzer überlegung nickt Mercy, auch ihr fällt dies nicht leicht ein Teil von ihrer Dienerin an Catalina zu verlieren. Catalina strahlt vor Glück, auch Natalia strahlt innerlich und trotz dessen fühlt Mercy auch noch eine Art Blockade in ihr. "Darf ich trotzdem bei ihnen bleiben?" Fragt Natalia wieder schallend durch das Wohnzimmer. Mercy lächelt liebevoll, nähert sich Natalia und legt ihre Hände auf ihre Schultern. "Natürlich, du hast immer ein Platz an meiner Seite." Natalia blickt nach oben, nach oben in die Augen ihrer Herrin. Einige Zeit hatte Natalia nichts dergleichen gesagt, oder sehr wenig und abgekürzt. Doch als Catalina zu ihnen stoßte...hatte sich Natalia allmählich verändert. Mercy nimmt ihre Hände wieder von ihr und blickt zu Catalina. "Tue kein Unsinn mit ihr." Catalina nickt belustigt ab. "Ich werde deiner Tochter schon nichts antun." Klingt die Stimme Catalinas ironisch und zugleich betont. Mercy verdreht ihre Augen und zieht sich zurück. Sie sollte wieder zurück zu ihr, zu ihrer geliebten und zugleich Schlüssel von unendlichen Welten. Die Treppe geht sie langsam hoch, auf ihren Gesicht ziert sich ein Lächeln. Ein Lächeln dafür, dass Natalia endlich jemanden gefunden hat der sie so liebt wie sie ist. Auch wenn die Beziehung nun eher speziell zwischen ihnen ist.
"Sie werden so schnell groß." Spricht sie innerlich und kichert leise.
Langsam öffnet sie die Tür, legt sich zu Cass und blickt über ihre friedlich schlafende geliebte. Sie selbst kann nicht schlafen, nicht träumen...das einzige was sie könnte ist sich in ihren illusionen zu verlieren oder die Träume Casses zu verfolgen. Doch was sie lieber tut, ist ihre geliebte in der Nacht bis frühs zu beobachten. Ab und an wenn sie Cass so schlafend anblickt, fragt sie sich, wie ihre Mutter so war, was sie war und was sie ist. Doch egal wieviel sie nachdenkt, wie viel sie in vergangene Zeiten reist und wie viele sie Fragt. Niemand könnte ihr beantworten wer sie ist und was sie war. Leise seufzt sie und streicht eines der blonden Strähnen Casses von ihrem Gesicht. Sie versprach Cass sie würde nach alternativen suchen, doch auch bis jetzt fande sie keine...Stattdessen kam ihr andere Dinge im Sinn, was Cass gefährden würde. Natürlich würde sie andere Wege suchen wollen, aber schlussendlich...wenn sie nichts weiter mehr tun kann wird sie vor den Augen Casses zuGrunde gehen. "Tod ist Leben, Leben ist Tod..." summt sie leise, legt sich auf ihren Rücken und betrachtet die weiße Decke. Was ist wenn ihr Tod Schicksal ist? Was ist wenn es von Gott gewollt ist? Nein, sie ist die beschützerin Casses, sie ist die geliebte von ihr. Gott würde das nicht wollen, oder doch? Mit runzelner Stirn grummelt sie leise und nachdenklich. "Egal ob Schicksal...Wille...ich muss überleben." Murmelt sie freiheraus. 
"M...Mercy.." Mercy blickt zu ihr, auf die Hoffnung das sie Cass nicht aufweckte. Als Mercy aber feststellt das sie wie fast jede Nacht im Schlaf redet atmet sie erleichtert auf.

Die restliche Zeit verbringt Mercy damit ihre geliebte zu beobachten, zu sehen wie langsam die Sonne aufgeht und wie die Vogel fröhlich vor si h hin trällern. Dich nach ner weile liegt
Der Duft von frischen Kaffee in der Luft, trotz ihrer Art Sucht jeden Tag von dieser schwarzen Flüssigkeit zu trinken bleibt sie liegen, hier bei ihrer geliebten. "Geh schon." Mercy zuckt zusammen und blickt hinunter zu Cass, die halb ihre Augen öffnet. 
"Oh, ich habe nicht bemerkt-" "ich sagte geh schon dein tägliche dosis holen." Kichert Cass und unterbricht sie damit. Mercy lächelt liebevoll und gibt ihrer geliebten einen Kuss auf ihre Stirn. Vorsichtig steht sie auf, verlässt ihr gemeinsames Gemach und geht die große, braune Treppe hinunter in das Wohnzimmer hinein.
Kurz stoppt sie und lehnt sich in den Türrahmen hinein. Sie sieht ihre Dienerin die vorsichtig und zärtlich von Catalina geküsst wird. 
Ein wenig muss sie schmunzeln, plötzlich Natalia mit jemanden zu sehen scheint eher ein Traum zu sein anstatt die Realität. Nie hätte sie gedacht, dass auch Natalia irgendwann ihr Glück findet. Mercy geht vom Türrahmen weg und räuspert kurz, indem sie ihre Hand an ihren Mund hält. Catalina löst sich und blickt errötet zu ihr. "Habt ihr kein Zimmer?" Fragt Mercy provokant und Ironisch zugleich.
Daraufhin steht Natalia auf, nähert sich Mercy, verbeugt sich und geht aus dem Wohnzimmer. Catalinas Mund steht offen, zugleich sieht sie Mercy biestig an. Mercy bewegt sich zur Küche, blickt zu Catalina und zuckt breit grinsend ihre Schultern. "Du bist echt gemein, du weißt Natalia hört auf dich." Mercy grinst und schließt kurz selbstbewusst ihre Augen. 
"Lauf ihr schon hinterher, ich möchte meinen Kaffee ohne euer rumgeschmuse genießen." Catalina grummelt genervt und stampft wie ein kleines ärgerliches Kind davon. 
"Es ist immer wieder schön, wie schnell ich dich auf die Palme bringen kann." Brüllt Mercy provokant hinterher. Alice betritt den Raum, blickt Catalina verwirrt hinterher und betritt das Wohnzimmer wie auch die Küche. "Was ist denn in Catalina gefahren?" "Ich habe sie nur ein wenig geärgert." Gibt Mercy ihr als Antwort. Cass schmunzelt leicht und verdreht ihre Augen. "Ihr seid echt wie kleine Kinder, fehlt nur noch das meine Schwester hier auch plötzlich auftaucht." Mercy Lacht auf und kneift in die Wange Casses. "Pass auf was du dir wünschst." Cass blickt kurz verdutzt und zieht ihre Wange von den fängen Mercys Fingern weg.
Mercy legt ihre Hand auf die Kaffeemaschine und blickt Cass hingegen.
"Hast du gut geschlafen?" Cass nickt, doch etwas merkt Mercy an ihr. Etwas fragendes, etwas bedrückt sie.
"Geht es dir nicht gut?" Fragt Mercy besorgt und streichelt über die Wange Casses. "Mich lässt es nicht mehr los was passierte...ich habe immer wieder diese Szenen im Kopf." Mercy legt fragend ihr Kopf schief in ihre Schulter. Nur grob hatte sie mitbekommen was passierte, was wirklich mit Cass passierte hatte man ihr verwehrt. "Was ist passiert? Was hast du gesehen, mein schatz?"
Cass blickt betrübt und erzählt langsam und zögerlich, was ihr widerfahren ist. Als Cass am Ende ihres erzählens ist, umarmt Mercy sie vorsichtig. "Sowas wird nicht passieren, Cass. Niemals." Cass seufzt leise und wiedergibt ein leichtes, nachdenkliches summen von sich.
"Was ist wenn es realität wird? Wir wissen doch, dass ich alles irgendwie sehen kann...was passiert, die Vergangenheit und so....eigentlich alles." Mercy streichelt über Casses Kopf und legt ihr Kinn nachdenklich auf den Kopf Casses ab. "Cass, du warst in dieser Illusion, wahrscheinlich war dein Körper sogar eher in diesem kleinen Raum in der Gasse.  Es war ein abgesprochenes Spiel von Amaris...sie offenbarte es mir mit einer Geste, dass sie was vor hätte. Doch als ich Amaris tötete...sowie auch Amon...versuchten wir zu euch zu gelangen...ohne Erfolg." Kurz hält sie inne und fügt noch etwas mit zitternder Stimme hinzu. 
"Ich hatte Angst um dich, Cass."
Cass atmet schwer auf und blickt hoch zu Mercy. "Es tut mir leid, Mercy..." Mercy schüttelt ihr Kopf und lächelt Cass hingegen. "Dir ist ja nichts passiert." Schon einmal hatten sie das kurze gespräch, doch diesmal weiß Mercy was Cass widerfahren ist und all die Angst die sie empfand kommt ihr allesamt wieder hoch.
Mercys lächeln vergeht, zumal blickt sie verträumt zu Cass hinunter und haucht ihr einen Kuss auf ihre Lippen. Sie muss Cass vertrauen schenken, vertrauen das sie auch das tut was sie ihr gestern sagte.
Auch wenn sie sich nun unsicher ist, dass Cass wieder hinter ihr her laufen würde...sie muss sich sicher sein, dass Cass nun auch außer Gefahr bleibt wenn sie dies sagt.
Schlussendlich ist Cass nicht nur ihre geliebte, sondern auch ihre Aufgabe sie zu beschützen.

In the light of evilWhere stories live. Discover now