Kapitel 21

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Auf dem Dach des Anwesens sitzt sie und beobachtet den Vollmond der auf sie hinunter scheint. Sterne sieht sie leider nicht so gut, da die Lichter der Stadt die Sterne verstecken. Catalina seufzt auf, sie liebt die Sterne, den Mond..die Erde. Mal die ganze Nacht auf einem Dach zu verbringen tut sie oft, meist nur um ihre Gedanken freien lauf zu lassen, indem sie hinauf in den Nachthimmel starrt. Sie ist froh die Welt in anderen Augen als die anderen ihrer Art sehen zu können, dank ihres Herren kann sie es zumindest. Ohne ihn hätte sie nie gesehen wie schön doch die Erde ist. Sie spürt die Anwesenheit der Dienerin Mercys und blickt zu ihr. "Hey, Natalia. Was machst du hier?" Natalia spricht nicht und starrt sie stattdessen stehend und schweigend an. "Hier in meiner Gegenwart darfst du reden, rede also mit mir." Ein klingeln in ihrem Ohr vernimmt sie. "Verbot." Hört sie als einzelnes Wort. Ihr Name war ihr schon lange Zeit bekannt, zumindest hatten alle davon Wind bekommen von der angesehenen Nonne die plötzlich mehr als 200 Menschen an einem Tag umbrachte. Engel hassten sie dafür, sie fanden sie abstoßend und man sagte sie sollte in der Hölle schmoren. Doch trotz allem was sie tat wurde sie verschont. Eigentlich hätte man ihr ein Leben nicht erlaubt, man hätte ihr eine wiedergeburt verwehrt und sie sollte in der Hölle sein müssen, aber der Herr hat ihr lieber eine Buße angehängt, statt sie abzuschieben. Eine Zeitlang verstand sie nicht warum, aber als sie Natalia wieder sah, sah sie das sie trotz ihren innerlichen Demon eine liebenswürdige Persönlichkeit hat. Catalina seufzt und blickt hoch zu Natalia. "Setze dich doch zu mir." Sie nickt und setzt sich fast wie auf einen Befehl neben ihr hin. Catalina errötet leicht und blickt auf ihre nackten Füße hinunter. "Du bist so liebenswürdig, warum ausgerechnet du warst dem Bösen verfallen?" Fragt sie Natalia, woraufhin sie zu ihr Starrt und sich in ihr eigentliches Ich verwandelt, auf ihr schwarzes mal zeigt und sofort wieder ihr damaliges ich annimmt. Was hat das zu bedeuten? Fragt Catalina sich und zuckt zusammen als ihr bewusst wird was ihr damit gesagt wird. "Es war kein Demon?" Fragt sie und bekommt daraufhin ein stummes nicken als Antwort. "Du warst es selbst?" Fragt sie erschrocken, woraufhin sie keine Antwort auf ihre Frage bekommt.
Also Ja, aber warum sollte sie es aus freien Stücken tun? Hasste sie die Menschen? Ist ihr etwas widerfahren, was in ihr was ausgelöst hatte? Catalina weiß es nicht, zumindest wird Natalia wohl für immer für sie ein geschlossenes Buch sein. "Du, du magst dein damaliges ich sehr, was?" Fragt sie um vom Thema abzulenken. Natalia blickt zu ihr und verharrt in ihren emotionslosen Blick zu ihr. Kurz blickt Catalina noch fragend bevor ihr bewusst wird, wie unverschämt ihre Frage doch war. "O-Oh ! Es tut mir leid.." spricht sie entschuldigend und blickt von Natalia weg hoch zum Nachthimmel. "Weißt du, ich frage mich warum du ausgerechnet mit mir so wenig sprichst. Mit anderen sprichst du mehr als mit mir...warum ist das so? Liegt das etwa daran dass ich ein Engel bin?" Natalia schüttelt wild ihr Kopf, woraufhin Catalina sie verwirrt und fragend zugleich anguckt. "Gründe." Klingelt es in ihrem Ohr, womit sie nur noch verwirrter zu ihr blickt. "Gründe?" Fragt sie verwirrt und zieht dabei eine Augenbraue hoch. Was sollen das schon für Gründe sein? Hatte Mercy ihr etwa verboten mit ihr zu kommunizieren? Warum auch immer, Natalia ist die meiste Zeit bei ihr und sie selbst weiß nicht ganz warum. Man sagte ihr, dass sie am Anfang doch nur in ihrer eigenen erschaffenen Gebetsstätte verweilte. Sie scheint trotz was ihr wiederfahren ist, treu zum Herren zu sein, sowohl auch zu Mercy. Ihr wurde vom Herren sowohl auch von Mercy schaden zugefügt und trotzdem ist sie bei ihnen geblieben. Warum nur? Catalina runzelt nachdenklich ihre Stirn, bis sie bemerkt, dass Natalia sie die ganze Zeit schweigend beobachtet. Liest sie etwa ihre Gedanken? Catalina errötet und grummelt zugleich. "Ja, ich mache mir viele Gedanken um..." Catalina bekommt ein Gedankenblitz und sie spricht es zwischen dem was sie eigentlich sagen wollte. "Du scheinst mich zu mögen nicht wahr? Das sind deine Beweggründe nicht mit mir reden zu können." Catalina grinst errötet und blickt hinunter auf die leicht von Lampen beleuchtete Straße. "Ich mag dich auch." Kurz Daraufhin steht Natalia auf und Catalina zuckt zusammen. Natalia möchte gerade von ihr gehen, als Catalina sich aufrecht hinstellt und sie an ihrem Ärmel zieht. "Natalia..ich weiß wie schwierig es für dich ist..ich wünschte, ich könnte dir irgendwie helfen. Ich meine.." kurz hält sie inne und schüttelt dabei ihr Kopf. "Ich möchte dir helfen !" Natalia zieht ihr Ärmel aus Catalinas Hand und geht schweigend weiter. Nichts hört Catalina, stattdessen lässt Natalia sie einfach auf dem Dach des Anwesens stehen. Warum will sie sich nicht helfen lassen? Fragt Catalina sich und blickt hoch in den Nachthimmel den sie so sehr liebt. 
"Ich werde dir helfen, auch wenn du mir deine Dankbarkeit nicht zeigen magst."

In the light of evilWhere stories live. Discover now