Kapitel 19

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Ein warmer Atem weckt Cass, ein Atem was sie diese Nacht mehr als genug auf ihren Lippen und auch an ihrem Körper spüren durfte. Cass öffnet blinzelnd ihre Augen und blickt Mercy hingegen die sie sicher schon eine ganze weile lang beobachtet. "Guten Morgen, Sonnenschein." Cass grinst verschlafen als Antwort und murmelt sich in die Decke ein. "Wie lange hast du mich beobachtet?" Mercy summt nachdenklich. "Mhm, ich glaube die ganze halbe Nacht." Cass kichert und blickt über Mercy auf eine gräuliche Uhr. Ihr entfleucht ein genervtes aufseufzen und lässt sich wieder neben Mercy auf ihre Seite fallen. "Was ist denn?" Fragt Mercy neugierig und hält ihr Kinn in eine Hand fest. "Ich muss gleich zum training." Mercy zuckt zusammen und blickt hinter sich auf die gräuliche Uhr. "Das hatte ich ja völlig vergessen." Spricht sie überrascht, dreht sich wieder zu Cass und schmollt leicht ärgerlich. 
Cass nähert sich ihrer Beschützerin und kuschelt sich an sie heran. Das sie beide nackt sind, stört sie weniger, obwohl ihr Blick sich unter die Decke auf den Makellosen und Muskulösen Körper ihrer geliebten richtet. Getrocknetes Blut sieht sie, an sich und auch an Mercy, woraufhin sie erschrocken aufblickt. "So viel Blut..." murmelt sie und streicht mit ihrem Daumen über das getrocknete Blut auf dem Bauch Mercys. "Cass...vielleicht hätte ich-" Cass blickt mit runzelner Stirn zu ihr hoch, womit Mercy ihre Worte regelrecht verschluckt und stoppt ihr streicheln mit ihrem Daumen. "Nein ! Es war toll, es war mehr als toll..ich meine es war...Wow." Mercy grinst und zieht eine Augenbraue hoch. "Wow?" Cass kichert und blickt dann bedrückt von ihr weg. Mercy legt zärtlich ihre Hände auf Casses Wangen, womit Casses Blick wieder zu Mercy wandert. "Was ist los?" Cass stoppt kurz ihr atem und antwortet nur zögerlich auf die Frage Mercys. "Gehts deinem Rücken wieder gut?" Mercy blickt kurz verdutzt und lächelt dann. "Du weißt doch, dass ich mich schnell wieder regeneriert. Mache dir keine Sorgen, mir geht es gut." Cass nickt und setzt ein gezwungenes Lächeln auf. Mercy nähert sich Casses Gesicht und haucht ihr ein Kuss auf ihre Lippen. Die Augen Casses schließen sich automatisch und ihre Sorge verschwindet. Alles um sie herum scheint ihr völlig egal zu sein, die Uhr, Isaac, das Training. Alles scheint für sie kurz nicht zu existieren. Doch dieser Kuss den Mercy ihr auf die Lippen zaubert hält nicht lange an, denn Mercy löst sich langsam und lächelt ihr liebevoll hingegen. "Mach dich fertig Cass, sonst kommst du noch zu spät." Cass seufzt und nickt zugleich. Wie gern würde sie hier einfach mit ihrer geliebten liegen bleiben, mit ihr Kuscheln und geliebkost werden. Wenn es um sie ginge, würde sie das Kuscheln und den ganzen Tag rumliegen eher vorziehen als ein Training indem sie eine hässliche, grüne Vase anstarrt. Mercy löst sich von dem eng anliegenden Kuscheln und steht auf, womit Casses Blick auf ihr Hintern ruhen bleibt. Doch als sie weiter hoch guckt erschrak sie, die jeweiligen Schrammen die sie bei ihrem Liebesspiel machte sind immernoch da. Mercy kichert und streckt sich etwas nach oben. "Schöner Anbli- die Worte Mercys verstummen als Cass auf sie zu läuft und ihr über ihren Rücken streicht. "M-Mercy ! Diese...diese Kratzer sind immer noch da ! Sie gehen nicht-" Cass stoppt und beobachtet die Schrammen, die sich nur ganz langsam wieder zu bilden. 
Ein nachdenkliches summen gibt Mercy ab und versucht es eher gut zu reden. "Ach, die gehen schon weg. Ich werde schon nicht sterben bei solche kleinen Schrammen." Cass blickt nach unten auf ihre Füße, schon allein das sie Mercy gestern Nacht weh tat kann sie sich selbst dafür schlagen. Mercy dreht sich um und streichelt Casses Wange. "Cass..." rollt ihr über die Lippen. "Mache dir keine Sorgen...ich werde herum fragen, ob nicht wer mehr über die Kräfte eines Schlüssels weiß." Cass nickt schmollend, ein kurzer Kuss haucht Mercy ihr auf die Lippen, bevor sie sich wieder von ihr löst, sich ihrem Kleid nähert und es schnell anzieht. Cass blickt durch das Zimmer und findet ihre Kleidung nicht wieder. "M-Mercy..wo ist meine Kleidung?" Mercy zuckt mit ihren Schultern und grinst sie neckend an. "Finde sie, bevor du noch zu spät kommst." Kurz daraufhin löst sie sich vor Cass auf und Cass stampft leicht mit ihrem Fuß auf. "MERCY !!" Schreit sie ärgerlich auf und seufzt dann schlussendlich. Cass sucht und sucht und findet doch ihre Kleidung wieder, nur eines ihrer Socken ist verschwinden. Cass seufzt genervt und zieht ihre eine Socke wieder aus. Sie müsste so oder so erst einmal Duschen gehen, stellt sie fest als sie ihr Körper im Spiegel nochmal betrachtet, bevor sie ihr Shirt anzieht.

Nachdem sie Duschen ging, sich schnell frische Kleidung angezogen hatte rennt sie los zum Garten. Öffnet die Gläserne Schiebetür und findet Isaac wieder, der lesend am Rande des Brunnens sitzt. "Cass...du hast mich mindestens eine Stunde warten lassen. Was war bitte wichtiger als unser tägliches Training?" Cass schluckt schwer, Isaac scheint wirklich wütend auf sie zu sein. Was sollte sie schon sagen? Sowas in der Art wie "Wow, ich hatte einen unglaublichen Sex und kam nicht aus dem Bett weil ich noch mit Mercy gekuschelt habe?" Natürlich nicht denkt sie sich und versucht etwas realistisches zu erzählen. "N-Naja, ich habe verschlafen." Isaacs eine Augenbraue zieht sich hoch und blickt sie skeptisch an. "Ach, ist das so?" Cass nickt und lächelt peinlich berührt. Isaac seufzt, legt sein Buch auf den Brunnen und geht zu ihr hin.
"Dann fangen wir mal an." Cass nickt und setzt sich auf ihre Knien vor der grünen Vase. Ihre Hände faltet sie zusammen und betrachtet die Vase die sie so hässlich findet. "Konzentriere dich Cass, was wird in der Zukunft mit der Vase passieren?" Spricht Isaac hinter ihr. Sie atmet tief ein und aus, mehrere male um alles um sie herum auszublenden. Nur sie und die grüne Vase vor ihr. Sie starrt auf die Vase und sieht wie vor ihr alles verschwommen wird und sie plötzlich nur noch eine schwarze Leere vor sich sieht. Bilder erscheinen und Cass versucht dabei Isaac zu erklären was sie sieht. "Die Vase sie zerbricht eine ganze weile nicht, sie wird irgendwann in einen Antiken Laden verkauft und irgendwann geht diese kaputt durch eine schwarze Katze." Sie verstummt und sie öffnet ihre Augen, sie atmet tief aus als hätte sie zu lange die Luft angehalten. Trotz dessen findet sie sich auf dem Boden liegend wieder. Vor ihr sitzt Mercy die besorgt zu ihr hinunter blickt. 
Cass blickt von Mercy weg rüber zu Isaac der ebenfalls neben ihr auf dem Boden sitzt. "Habe ich es richtig?" Isaac nickt und redet zögerlich. "Ich dachte nicht das es so schnell geht, gehts dir gut?" Cass nickt und lässt ihr Blick wieder zu Mercy schweifen. Mercy atmet erleichtert aus und bietet ihr eine Hand an um sich wieder aufrecht zu hinzusetzten, was sie sofort annimmt. "Wir Trainieren morgen weiter, ruhe dich für heute aus." Cass nickt Isaac zu, der ihr ein glückliches Lächeln schenkt. Er steht vor ihnen auf und geht aus dem Garten. Cass widmet sich Mercy und blickt sie fragend an. "Hast du was herausgefunden?" Mercy nickt und streicht mit ihren Finger über Casses einzelnen Adern von ihrer Hand. "Ich habe nicht viel heraus bekommen, aber zumindest eine Sache." Kurz hält sie inne und blickt äußerst ernst. 
"Du als Schlüssel von Welten und Dimensionen kannst nicht nur Visionen aus der Zukunft sehen...du kannst jede existenz in den Visionen auslöschen. Egal wie unmenschlich oder göttlich das Wesen ist, wie schwer sie zu töten ist. Du würdest sie töten können." Casses Augen weiten sich und sie schluckt schwer. Cass kann sich nichts dergleichen wirklich vorstellen. Schon am Anfang fühlt sich ihr Schicksal eher wie ein Traum an. Sie besitzt Kräfte die über die übernatürlichen Wesen stehen. Deshalb also ist sie so wichtig und gefährlich zugleich für alle... "Mercy...hätte ich dich töten können?" Mercy schüttelt ihr Kopf. "Zwar könntest du..aber nicht so." Cass presst ihre Lippen zusammen und blickt von Mercy ab. "Cass...du wirst nicht töten, du wirst immernoch dein Leben weiterleben. Ich werde es nicht zulassen, dass man dich benutzt wie als wärst du eine Waffe...egal was ich tun muss. Ich-" "ICH KANN IMMERNOCH NICHTS DARAN ÄNDERN, DASS DU BALD STIRBST !" Unterbricht Cass weinend, womit Mercy sie kurz verdutzt anguckt. "Wir finden eine Lösung...ich werde dich nicht hier allein lassen..." Sagt sie und wischt Cass ihre Tränen beiseite.
Cass schmiegt sich an Mercys Händen an und kneift schluchzend ihre Augen zusammen.
"Wir werden eine Lösung finden...versprochen."

In the light of evilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt