Kapitel 20

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Es muss doch irgendwo eine Lücke geben, wo sie die Zukunft verändern kann. Denkt sich Mercy und sitzt im Schneidersitz im Bett. Vor längerer Zeit hatte sie schon nach diesen Antworten gesucht, ihrer geliebten gesagt das alles gut wird und das sie eine Lösung finden würde. Sie hatte es völlig verdrängt, ihr war der Schutz Casses viel wichtiger als ihr eigenes Leben. Mercy grummelt und möchte vor Wut das Kreuz ihrer Dienerin durch den Raum schmeißen als sie Cass vor ihr stehen sieht.
Kurz blickt sie verdutzt und lässt ihre Hand auf ihren Schoß fallen. "Cass? Gibts was?" Cass schüttelt ihr Kopf. "Nein, aber du sitzt hier schon eine weile so Schweigsam...kann ich dir nicht irgendwie helfen?" Mercy blickt zu ihr hoch und antwortet zögerlich.
"Wie willst du mir denn helfen?" Cass lächelt fröhlich und lässt sich neben Mercy in das Bett plumpsen. "Mhm, vielleicht kann ich was finden...ich habe heute gelernt wie ich meine Visionen beeinflussen kann." Mercys Augen weiten sich und lächelt breit. "Das ist toll ! Du lernst so schnell...ob das.." Mercy murmelt nachdenklich zu ende und blickt in die Leere. "Isaac glaubt auch, dass es wegen dem Schlüssel ist, meine Gabe.." Mercy nickt und wandert mit ihrem Blick wieder über Cass. "Wir können es versuchen, wenn du jetzt deine Visionen beherrschen kannst und sie nicht plötzlich vor deinen Augen aufploppen...dann klappt das bestimmt." Mercy greift nach Casses Hand und umschlingt das Kreuz. "Schließe deine Augen." Spricht Mercy, woraufhin Cass wie ein braves Mädchen das tut was sie gerade gesagt hat. Mercy schließt daraufhin auch ihre Augen und atmet langsam aus. Sie spürt Casses wärme, ihre Gedanken hört sie, ihr Blut hört sie fließen und ihr Herz was wild pocht. Vor Mercys Augen ist die Vision wo sie gerade in den Armen Casses stirbt. Es beginnt immer wieder von neuem als würde es ein Film sein, was immer wieder von vorne beginnt. Die Hand Casses zittert und Mercy spricht ihr leise zu. "Cass, alles ist gut. Du darfst jetzt keine Gefühlsbrüche erleiden." Casses zittern wird weniger, Mercy weiß wie anstrengend es für sie ist. Nicht nur das sie Mercys Tod sieht, sondern auch das was sie gerade versuchen zu tun, kostet ihr viel Kraft. Mercy sieht eine gestalt vor ihnen, komplett in schwarzen Rauch gehüllt. Was hat das zu bedeuten? "Cass versuche es weiter, versuche mehr von unserem Schicksal zu sehen." Die Person geht auf ihnen zu, Cass scheint ihn völlig verängstigt anzusehen. Wer ist das nur? Plötzlich sieht Mercy nichts mehr und öffnet daher ihre Augen. Sie blinzelt ein paar male und blickt dann zu Cass rüber. Cass liegt auf dem Rücken im Bett und öffnet langsam ihre Augen.
"Cass? Gehts dir gut?" Cass nickt erschöpft. Öfters sollten sie diese Dinge nicht tun, stellt Mercy fest. Cass setzt sich wieder aufrecht hin und schmiegt sich an Mercy, womit Mercy ihre Arme um sie legt. Das Kreuz halten sie immer noch fest in den Händen, was immer dieser Schatten war...sie werden es früher oder später herausfinden. "Mercy?" Mercy summt fragend und blickt zu Cass hinab. "Was ist wenn ich doch töten muss? Vielleicht könnte ich somit dein Tod verhindern." Mercy seufzt nachdenklich und streicht zärtlich den Rücken ihrer erschöpften Freundin. "Du solltest niemanden umbringen, dass würde deine Psyche belasten." Kurz hält sie inne und redet ruhig und nachdenklich weiter. 
"Ich möchte dir kein Tod zumuten...aber wenn das wirklich die Lücke ist. Dann ist es unvermeidbar." 
Cass blickt zu ihr hoch und spricht mit einem ernsten Unterton zu ihr. "Jeder würde für den töten den man liebt." Mercys Augen weiten sich. Sie selbst liebt zum ersten mal, jemanden zu töten weil man ihn liebt schien ihr erst unlogisch zu sein, doch wenn sie genauer darüber nachdenkt wie viele sie erst wegen Cass umgebracht hatte widerlegen sich ihre Gedanken."Du hast vermutlich recht." Erwähnt sie und legt ihre Stirn gegen die Wange Casses. Einst spielte sie mit den Menschen, trank wahrlos ihr Blut und nahm ihre Leben. Nun aber ist es nicht mehr so, sie möchte bei Cass sein, sie beschützten und sie jeden Tag glücklich stimmen. Langsam streicht sie vom Kreuz weg über Casses Arm. Das fließen des Blutes Casses beruhigt sie, auch wenn sie jeden Tag den Drang hat über Cass herzufallen. "Mercy, was machst du?" Schnaubt Cass leise kichernd aus und beobachtet wie Mercy zärtlich mit ihren zwei Finger über ihre Haut fährt. Statt auf ihre Frage zu antworten redet sie leise und glücklich was anderes. "Ich Liebe dich, Cass." Mercy spürt förmlich wie rot Cass wird, wie schnell ihr Herz pocht und wie glücklich sie doch strahlt. Cass blickt zu ihr und grinst sie errötet an. "Ich Liebe dich auch, Mercy." Mercy Lächelt liebevoll, streichelt die Wange Casses und haucht ihr ein Kuss auf die Lippen. Bei dem Kuss streicht sie mit ihrer Hand über Mercys die auf der Wange Casses liegt. Ja, Mercy liebt sie, mehr als alles andere. Sie würde ebenso für Cass töten wie sie für Mercy. Nicht nur töten wenn es sein muss, alles wäre ihr recht um Cass für immer an ihrer Seite zu haben.

In the light of evilWhere stories live. Discover now