Kapitel 11

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Cass holt tief Luft und setzt sich schnell aufrecht hin. Sie atmet zitternd ein und aus, diese Versionen scheinen immer schlimmer für sie zu werden. Cass erschrak und blickt zu Mercy die neben ihr an der Bettkante ihres Bettes mit erschrockenem Gesicht sitzt. "W-Was machst du hier?" Mercy zögert und krallt sich mit ihren Händen an der Matratze fest. "Ich weiß es nicht, Cass. Schon seit Tagen hast du diese Visionen, die Tag für Tag unerträglicher für dich werden und trotz dessen siehst du jeden Tag so glücklich aus. Woran liegt das?" Cass atmet erleichtert aus und scheint sich wieder von der Vision erleichtert zu haben. "Ich denke positiv." Spricht Cass mit einem lächeln auf ihren Lippen, womit Mercy überrascht Cass anblickt. "Wir haben noch Zeit gemeinsam und die möchte ich-" Mercy unterbricht Cass indem sie lauter redet als sie. "Ich habe dir gesagt, dass ich nicht sterben werde ! Niemand bringt mich so leicht um !" Cass verschluckt ihre Worte und blickt Mercy hingegen. "Ich habe dir versprochen, dass ich eine Lösung finde und mir ist langsam egal, was es für eine Lösung ist, ob es Schaden in der Zukunft für andere gibt, ist mir gleichgültig geworden." Fährt sie fort, womit Cass ihre Lippen kurz zusammen presst. "Mercy..." Mercy schüttelt ihr Kopf und steht von der Bettkante auf und kehrt Cass ihren Rücken. "Ich will doch nur, dass du nicht mehr leiden musst." Sagt sie, mit einem quälenden, Schmerzerfüllten Unterton und geht langsam vom Bett weg um wieder aus dem Raum zu gehen. Cass runzelt ihre Stirn, was soll sie nur tun? Selbst Mercy scheint dadurch zu leiden. "Warte !" Sagt Cass, als Mercy die Tür ihres Zimmers öffnet um sie zu verlassen. Mercy dreht sich zu Cass, in ihrem Gesicht spiegelt sich Wut und trauer wieder. "Bleib bei mir.." spricht Cass etwas leiser, womit Mercy überrascht zu ihr blickt. "Bist du dir sicher?" Cass nickt, kurz daraufhin schließt sie langsam die Tür und setzt sich mitten in das Bett neben Cass im Schneidersitz hin. Cass blickt zu ihr hoch, warum nur leidet sie mit ihr? "Kannst du dich bitte hinlegen? Mir ist das sonst unangenehm, wenn ich so beobachtet werde.." Mercy nickt zögernd, legt sich neben ihr auf ihren Rücken und hat ihr Blick zur Decke gerichtet. "Deine Schwester ist gerade wach geworden." Merkt Mercy monoton an. Cass blickt verblüfft, was alles kann diese Frau bitte noch? "Gibt es etwas was du nicht kannst?" Mercy grinst und ihr entweicht ein melodisches summen. "Ich kann dich nicht verstehen, du bist ein wirkliches Rätsel." Cass grinst frech, womit Mercy leise kichert. Mercy zieht plötzlich ihre Nase nach oben, als wäre sie ein Hund der gerade etwas gewittert hat und schreckt auf. "Kaffee." Murmelt sie, womit Cass kichert. "Gehe du schon einmal runter, ich ziehe mich kurz an." Mercy schnaubt lachend aus. "Meintest du nicht gerade ebend noch, ich soll bei dir bleiben?" Cass schmollt grummelnd und schubst Mercy neckend an ihrer Schulter. "Geh schon, sonst trinkt Ines alles weg." Mercys Augen weiten sich und sie verlässt ohne einen Wort schnell das Zimmer. Cass kichert, auf irgendeine Art und weise ist Mercy doch süß. Leicht errötet sie und merkt wie ihr Herz Amok spielt. "Süß?" Fragt sie sich, schüttelt dann nach ein paar Sekunden ihren Kopf und steht aus ihrem Bett auf. Schnell zieht sie sich an und blickt kurz daraufhin auf den leeren Platz wo normalerweise ihr Schreibtisch stehen sollte. Ihr Laptop ist nicht kaputt, gut so sonst hätte sie keinerlei Beschäftigung hier in diesem Haus. Cass seufzt und geht aus ihrem Zimmer, die Treppe hinunter zur Wohnstube und schon gleich hört sie Mercy die Ines anfaucht. "Du hast den letzten Stoffbeutel genommen..." Ines zuckt mit ihren Schultern und nippt provozierend an ihrem Kaffee. "Geh doch und kauf dir neue." Mercy verschränkt ihre Arme und seufzt schließlich, damit ihre Gelassenheit wieder zurückkehrt. "Bis ich wiederkomme, hast du meine Illusion die dir Spaß bereiten wird." Kurz Daraufhin als sie dies sagte verschwindet sie vor Ines und Casses Augen. Ines grinst und blickt nach vorn. "Wow, sowas habe ich ja nochnie gesehen. Ist ja so, als wäre ich auf ein Trip." "Sag ihr das bloß nicht, sonst ärgert sie sich noch mehr." Ines grinst, zuckt wieder einmal ihre Schultern und antwortet darauf. "Danke für die Idee."
Cass seufzt und schüttelt leicht ihr Kopf. Mercy und Ines raufen sich Tagtäglich verbal gegeneinander, aber im endeffekt können sie nicht mehr ohne einander. "Eine Hassliebe zwischen den beiden." Spricht sie innerlich und lächelt leicht. Mercy öffnet die Eingangstür und kommt hinein, der Blick von Cass richtet sich dabei Instinktiv zur Eingangstür. Cass lässt ihr Mund offen stehen. Mercy trägt einen rötlichen Einkaufskorb mit einem schwarzen Henkel in ihrer Hand, in dem Korb aber sind dutzende Packungen mit Pads für die Kaffeemaschine. Ines blinzelt ein paar male auf, dreht sich dann um und legt ihr Kopf in eines ihrer Hände. "Deine Illusion war spaßig." Mercy würdigt Ines keinen Blick, trotz dessen merkt man Mercy an wie sie sich ärgert. "Hast du die alle gekauft?" Mercy schüttelt ihr Kopf und antwortet monoton. "Natürlich nicht." Cass runzelt ihre Stirn und beobachtet wie Mercy sich zur Kaffeemaschine bewegt und eine Tasse drunter stellt. "Nicht nur Kräfte hat sie, sie ist sogar Kleptomanin." Mercy runzelt ihre Stirn und muss lachen. "Nein, wozu soll ich etwas kaufen, wenn ich doch eh stehlen kann wann immer ich möchte? Und auch niemand würde mich aufhalten können." Cass muss da recht geben, nicht ihre Mächtige, dominante Art macht es aus, nein. Es ist ihre Geschwindigkeit, wendigkeit und ihre Teleportations Fähigkeit. Würde Cass dieselben Kräfte haben, würde sie dies auch tun, aber dafür würde sie sich im endeffekt schrecklich fühlen. 
Stattdessen diese Kräfte wie Mercy zu haben, kann sie die Zukunft in kleinen Stücken sehen, aber leider nur von dem wo Mercy stirbt. Cass beobachtet Mercy, die ihren Kaffee zubereitet. "Visionen.." murmelt sie und ihr kommt ein Gedankenblitz. "Mercy, kann man meine Kraft trainieren?" Mercy blickt von ihrem Kaffee weg, nachdenklich zu Cass. "Du meinst.." Cass nickt und hofft nach eine positive Antwort Mercys. "Alles kann man irgendwie trainieren, doch ich weiß nicht wie man sowas woe deine Kraft trainieren kann." 
Cass seufzt enttäuscht, woraufhin Mercy sich ihr nähert und sie versuchen wieder aufzumuntern anlächelt. "Ich bin eine Künstlerin darin Illusionen zu erschaffen, du aber hast eine besondere Gabe, die nicht viele beherrschen." kurz hält sie inne und redet dann nachdenklich weiter. "Ich werde mal herum fragen." Cass nickt einverstanden, Mercy nimmt ihr Kaffee in die Hand und löst sich in Luft auf. Cass seufzt, nun ist Mercy genauso weg wie Amon und die Nonne, nur das die Nonne nicht aus dem Keller möchte, was auch immer sie dort macht.
Ein Klingeln von ihrem Handy ertönt und sie schnappt sich bei Ines ihr Handy, um zu gucken wer sie anruft.
"Ja?" "Hey, Cass. Wie wäre es wenn Josh und ich mal bei dir vorbei kommen? Du bist ja schon eine ganze weile Krank." Cass erinnert sich, in der Schule ist sie momentan Krank Gemeldet wegen der ganzen Sache. "Gut, kommt gern vorbei." Sally summt glücklich, verabschieden sich und beide beenden den Anruf.

In the light of evilWhere stories live. Discover now