Kapitel 14

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The Rock Show

♫♪♫♪♫

"Wie bitte?! Ich muss WAS?!" Ich hörte auf zu spielen und ließ von meiner Gitarre ab.

Es war Montag, wir hatten gerade unsere Generalprobe und Jayden hatte mir gerade eben - etwa sechs Stunden vor dem Konzert - gesagt, dass ich das Publikum zwischen den Liedern auch noch entertainen musste. Großartig! Ich war nicht gut in solchen Dingen und nachher würde auch noch die Aufregung dazukommen.

"Hast du gedacht, wir spielen unsere Lieder durch und das war's?"

"Naja... nein, aber... ich kann sowas nicht..."

"Natürlich kannst du das. Schau dir am besten noch ein paar Konzertvideos vorher an und dann klappt das. So schwer ist das nicht", munterte Jayden mich auf.

"Jay... es fällt mir nicht leicht vor vielen Leuten zu reden. Ich werde das Singen sogar nur mit höchstem Adrenallinpegel schaffen. Ich mag jetzt vielleicht gesprächig und selbstbewusst wirken, aber wenn ich gleich vor den ganzen Leuten stehe, ist das vorbei!", erklärte ich.

"Du musst doch nicht viel sagen, Jamaica", mischte Steven sich nun ein.

Ich seufzte. "Ich hab Angst, dass ich Panik bekomme..."

"Dan und ich sind doch auch noch da", meinte Amanda vom Sofa aus. "Apropos Dan. Ich muss ihn ja noch abholen, er wollte ja mit der Bahn kommen!" Sie sprang vom Sofa auf und lief in Richtung Tür. "Bis nachher."

"Hoffentlich findet sie den Bahnhof", bedachte ich, sah ihr hinterher und hob die Augenbrauen.

"Natürlich, er ist gleich um die Ecke", meinte Steven.

"Wie praktisch... Aber mal zurück zu meinem Entertainment. Ich kann das wirklich nicht", sagte ich noch einmal klipp und klar.

"Und was ist, wenn ich dir dabei helfe?", kam es nun von Ethan und ich sah ihn überrascht an.

"Das würdest du tun?", fragte ich ungläubig.

"Klar. Ich kann dich unterstützen und dir helfen, wenn du nicht weiter weißt", erklärte er und lächelte tatsächlich ein wenig.

"Wow, ähm... okay, gerne", sagte ich und lächelte zurück.

Ich war überrascht, dass Ethan sich tatsächlich dazu anbot, mir zu helfen. Das war... wirklich freundlich von ihm. Vielleicht war er schon in Weihnachtsstimmung und folglich nicht mehr ganz so ruppig, unfreundlich und grummelig. Aber es freute mich. Vielleicht musste ich mich ihm einfach mal annähern und seine nette Seite vollkommen aus ihm herauskitzeln; seine Isolationswände brechen und herausfinden, was sich dahinter verbirgt. Um ganz ehrlich zu sein, war ich nämlich wirklich neugierig auf sein wahres Ich. Schließlich hatte Jayden mir erzählt, dass Ethan einen Grund hatte, warum er sich mir gegenüber so verhielt. Und ich war fest entschlossen, es herauszufinden.

"Ganz ruhig, Brians. Tief ein- und ausatmen", versuchte Jayden mich gerade zu beruhigen.

"Ich muss aber nochmal zur Toilette!", meckerte ich.

"Das warst du in den letzten zwanzig Minuten ungefähr fünfzehn mal?", stellte Ethan fest und sah mich musternd an.

"Ich muss aber nochmal!", beharrte ich, riss mich aus Jaydens Griff los und huschte in Richtung Bad.

Es war bereits kurz vor Acht. Um Punkt Acht Uhr würden wir anfangen zu spielen. Und ich war einfach super aufgeregt. Und immer wenn ich aufgeregt war, musste ich oft zur Toilette. Aber nur, wenn es große Aufregung war. Zum Beispiel vor aufregenden Dingen, die ich noch nie vorher getan hatte - in diesem Falle ein Konzert geben.

Scream in the Dark (Musik/Romanze)Where stories live. Discover now