Kapitel 11

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It Never Ends

♫♪♫♪♫

Ethan holte seufzend die Baconstreifen aus der Pfanne und legte sie auf einen Teller. Dann legte er den Pfannenwender aus der Hand, setzte sich auf den Stuhl, auf dem Brianna zuvor gesessen hatte, stützte die Ellbogen auf den Tisch und vergrub seinen Kopf in den Händen. Er biss sich auf die Lippe und rieb sich mit den Händen über das Gesicht.

Er hatte Brianna nicht weh tun wollen. Er hatte sie nicht verletzen wollen. Denn eigentlich mochte er sie. Wenn sie bloß den Grund für seine abweisende, unfreundliche Art kennen würde... Sie würde es ganz sicher verstehen. Aber er konnte es ihr nicht erzählen. Noch nicht.

"Was ist denn hier los?", murmelte jemand und gähnte.

Ethan drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war und erkannte Steven, der nun neben der Arbeitsfläche stand. Seine blonden Haare waren noch vollkommen zerzaust und er hatte noch seine Schlafsachen an. Er rieb sich gerade den Schlaf aus den Augen.

Ethan schluckte. "Brianna. Sie hat gefragt. Ich kann es ihr noch nicht sagen. Sie war ziemlich wütend und... ich musste ihr ja irgendwas sagen..."

Steven sah Ethan nun fragend an. "Was hast du ihr gesagt?"

"Dass ich sie nicht ausstehen kann."

"Wie bitte?!", fragte eine weitere Stimme hinter Steven, welche ganz klar zu Jayden gehörte. "Du hast ihr gesagt, dass du sie nicht ausstehen kannst?! Hast du sie nicht mehr alle?" Jayden trat an Steven vorbei und stand nun neben Ethan. "Steve, schau bitte nach ihr, okay?"

Steven nickte und huschte wieder die Treppe nach oben.

"Es tut mir leid!", sagte Ethan und man hörte ihm an, dass er es ernst meinte.

"Brianna?", hörte ich Stevens Stimme unmittelbar hinter der Badezimmertür.

Ich weinte. Mein Gesicht war tränennass und meine Augen geschwollen und rot. Ich schniefte. Die letzten Minuten waren grausam gewesen. Alle Erinnerungen an meine Vergangenheit waren wieder aufgetaucht. Es waren alte, schon fast vergessene Bedürfnisse wieder in mir hochgekommen, welche ich, seit ich hier oben saß, versuchte zu unterdrücken, indem ich meine Fingernägel in meine Arme bohrte, sodass es brannte.

Ich wollte keinen Rückfall kriegen. Ich war doch auf dem besten Weg der Besserung. Warum löste so ein einfacher Satz ein solches Chaos aus? Ich hatte Angst. Angst davor, dass ich mir etwas antun könnte. Ich wollte das nicht. Es war, als wurde ich gerade von einer unbekannten Kraft übernommen werden. Ich hatte höllische Angst, dass alles wieder von vorne anfing.

"Geh weg", nuschelte ich schwach.

"Nicht ohne dich", sagte er.

"Pff", machte ich.

"Brianna, bitte. Ethan hat es nicht so gemeint und es tut ihm leid", erklärte er sanft.

"Er kann aber nicht rückgängig machen, dass es wieder alte Wunden aufgerissen hat", schluchzte ich.

"Alte Wunden?", fragte Steven. "Brianna, was meinst du damit? Was ist los? Bitte mach die Tür auf. Ich bin für dich da."

Ich seufzte. Ich wusste, dass er Recht hatte. Ich musste mit jemandem reden, bevor ich mich nicht mehr zurückhalten könnte und mir etwas antun würde. Also schloss ich die Tür auf und rutschte von dort weg in die andere Ecke des Bads.

Steven drückte die Klinke herunter, öffnete die Tür und trat ein. Er musterte mich und sofort wurde sein Blick ziemlich besorgt. Er setzte sich neben mich auf den Boden, legte seinen Arm um mich und drückte mich sanft an sich. Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust und vergoss ein paar letzte Tränen in sein Shirt. Steven legte auch noch seinen anderen Arm um mich und strich mir durch die Haare.

Scream in the Dark (Musik/Romanze)Where stories live. Discover now