Kapitel 26

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Another You

♫♪♫♪♫

Als ich am nächsten Morgen langsam wieder aufwachte und zu mir kam, pochte mein Kopf wie sonst was. Es war super unangenehm. Als ich mich aufsetzen wollte, wurde mir verdammt schwindelig, also ließ ich es besser bleiben und legte mich wieder hin.

Aber ich musste feststellen, dass ich hier oben nicht allein war. Ein bunt tätowierter Arm lag um mich geschlungen auf der Höhe meiner Taille und hinter mir hörte ich nun ein Gähnen. Dann wurde der Arm langsam zurückgezogen, vermutlich, um sich auszustrecken. Ich drehte mich langsam um und entdeckte Ethans vollkommen entblößten Oberkörper. Ich erschrak und prüfte sofort, wieviel ich noch anhatte. Aber ich trug immer noch mein Kleid und merwürdigerweise auch noch die hohen Schuhe. Daraus konnte ich schließen, dass nichts passiert war, was eventuell Folgen haben könnte und richtete den Blick wieder auf Ethans Oberkörper. Auf seinen wirklich sehenswerten Oberkörper.

Dann zwang ich meine Augen, sich von seinem Oberkörper zu lösen und sah weiter nach oben in seine Augen, nur um festzustellen, dass Ethan mich beobachtet hatte, während ich seinen Körper angegafft hatte. Peinlich. Ich räusperte mich.

"Morgen", brachte ich heiser hervor.

Ethan veränderte seine verwirrte und erschrockene Miene nicht. Er starrte mir weiterhin gebannt in die Augen. Ganz als ob er ebenso wenig wüsste, was passiert war, wie ich. Denn ich wusste gar nichts mehr. Fast gar nichts mehr jedenfalls. Ich erinnerte mich nur noch an alles, was vor dem Trinkspiel war, beim Trinkspiel verwischten meine Erinnerungen ein wenig, dann wusste ich noch, dass ich getanzt habe und ich hatte ein paar schöne Bilder vom Feuerwerk im Kopf. Alles andere war weg. Vollkommen weg. Und Ethan schien auch nicht mehr alles zu wissen.

Er biss sich auf die Lippe, holte Luft, um etwas zu sagen, öffnete ein wenig den Mund, ließ es dann aber doch bleiben. Ich hob fragend die Augenbrauen.

"Ich... ich sollte gehen", sagte er dann ebenfalls heiser. "Und du auch. Es gibt gleich Frühstück."

Er richtete sich auf, stieg aus dem Bett - er war tatsächlich nur mit seinen Shorts bekleidet - und sammelte seine Kleidung auf, wobei er wirklich unglaublich gut aussah.

"Eth...", hauchte ich, richtete mich auf und presste meine Hand gegen den Kopf und die Augen zu, damit ich das Pochen und den Schwindel aushielt. "Ich weiß gar nichts mehr..."

"Wir sehen uns beim Frühstück", sagte er leise, senkte beschämt den Kopf und verließ mein Zimmer.

"Verdammt!", murrte ich, rieb mir mit den Händen über das Gesicht und raufte mir die zerzausten Haare.

Ich war total in ihn verliebt, wir waren in einem Bett aufgewacht und keiner wusste, was passiert war. Chaos pur. So ein verdammter scheiß Kack-Mist! Ich ließ mich vornüber neben meine Beine auf das Bett fallen und presste mein Gesicht auf die Bettdecke. Das durfte doch alles nicht wahr sein!

Auf diese Art und Weise blieb ich noch eine mehr oder weniger lange Zeit liegen. Dann löste ich mein Gesicht von der Decke, warf meine nackten Beine - mein Kleid war hochgerutscht - aus dem Bett und stand auf. Erst war mir schwindelig, aber dann ging es einigermaßen und ich wankte rüber in mein kleines Bad. Ich sah schrecklich aus. Ich hatte meine schwarze Schminke unter den Augen hängen, meine Haare waren das reinste Chaos und ich sah ziemlich blass und insgesamt eigentlich sehr ungesund aus.

Ich seufzte, putzte meine Zähne, wusch über dem Waschbecken mein Gesicht und über der Badewanne meine Haare, welche ich daraufhin föhnte und kämmte, was zu dem Ergebnis führte, dass sie total volumniös und fluffig zu allen Seiten hin lockig abstanden. Großartig. Manchmal hasste ich meine Haare. Ich zwang sie also in einen unordentlichen Dutt am Hinterkopf, aus dem die meisten Strähnen eh wieder herausfielen, da sie zu kurz waren. Oh Mann! Dann gab ich auf.

Scream in the Dark (Musik/Romanze)Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz