Kapitel 40

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Throne

♫♪♫♪♫

Am nächsten Tag saßen wir dann schon wieder im Flugzeug zurück nach Phoenix. Es war beeindruckend, wie schnell ein paar wenige Tage umgehen konnten. Und in der Disney World war es wirklich super cool gewesen. Den gestrigen Tag hatten wir noch mit einigen Attraktionen verbracht. Wir hatten noch die ein oder andere Achterbahn - darunter befanden sich auch im Wasser endende Bahnen - ausprobiert und Fotos mit Disneyfiguren gemacht, die dort herumgelaufen waren. Ich mochte besonders dieses eine von Ethan und Jayden, auf dem sie sich beide zu Minnie Mouse beugten und jeweils ihre rechte und ihre linke Wange küssten. Im Ernst, dieses Bild sah so knuffig aus. Ich hatte vor, es mir auszudrucken und an meine Zimmerwand zu hängen, so süß fand ich es.

Im Moment waren wir aber irgendwo über den Wolken über Texas. Ich saß neben Steve und gemeinsam bastelten wir an einem Songtext. Ethan hatte gestern seine Melodien auf der Gitarre gespielt und aufgenommen und wir versuchten jetzt damit zu arbeiten und einen passenden Text zu finden. Das Thema hatten wir bereits gefunden. Wir wollten ein Lied über Mobbing, Ausgrenzung und Unterdrückung schreiben, da wir beide anhand unserer leiblicher Erfahrungen wussten, wie so etwas wirklich war. Aber es sollte kein trauriges Lied werden. Wir wollten besonders den Aspekt des Sich-Nicht-Unterkriegen-Lassens hervorheben, aber trotz allem sollte es den Schrecken des Mobbings ausdrücken.

Wir hatten beide jeweils einen Kopfhörer im Ohr und hörten Ethans Melodien aufmerksam zu. Uns fehlte ein Refrain. Er musste stark sein. Vor mir auf dem herunterklappbaren Tisch lag ein Collegeblock mit einem noch nicht fertigen Text. Den Stift, mit welchem ich das alles gekrakelt hatte, befand sich immer noch in meiner Hand.

Dann holte ich die Kopfhörer aus unseren Ohren und sah Steve an. "Ich hab was, das passen könnte. Dafür müssten wir Ethans Melodie eventuell etwas umdisponieren, aber das wird ja kein Problem sein."

"Dann raus damit", meinte Steve und sah mich erwartungsvoll an.

"Ich sing auch nochmal die Strophen mit vor, damit du hören kannst, ob das passt", erklärte ich und begann dann. "Erste Strophe: With every beat you punch me, my power only grows. You try to break me down and try to break my world. Appreciate the shambles of my life, leaving me as a total mess behind. This broken piece of life on the ground is me, but did you know that I will rise from the shards? Zwei-"

"Was war das?", erklang von vorne eine Stimme und Jayden drehte sich zu uns um und lugte durch den Spalt der beiden Sitze zu uns. "Das klang großartig."

"Vielen Dank. Das war die erste Strophe unseres neuen Liedes", erklärte Steve und grinste breit.

"Super! Weiter so", komplimentierte uns Jayden und zwinkerte - man sah ihm an, dass er stolz auf uns war.

"Gut", fuhr ich fort. "Zweite Strophe: Finding myself crying on the floor, saying 'I can't do this anymore, these steps are way too big for me to take and I just can't carry on.' But I don't want you to reach your aim, bathing in proud and in fame, keep on wearing your fake, fucking, fassade! Und jetzt meine Idee. Du bist doch vertraut mit Sprichwörtern, oder?"

Steve nickte. Natürlich kannte er Sprichwörter. Blöde Frage.

"Kennst du das mit dem Leuchtstäbchen? Dass man erst geknickt werden muss, um dann zu leuchten?"

Steves Augen weiteten sich, er begann zu strahlen und nickte breit. "Brianna, das ist eine tolle Idee! Leg los, ich schreibe mit." Er schnappte sich sofort den Collegeblock und stibitzte sich den Stift aus meiner Hand.

Ich kicherte. "Also als Bridge zum Refrain hatte ich an sowas gedacht: And baby, tell me, what do you know about sayings? Tell me what do you know about sayings? Tell me what do you know... und dann so ein Übergang, weißt du, wie ich das meine?"

Scream in the Dark (Musik/Romanze)Where stories live. Discover now