9. Kapitel Hinterhalt

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Legolas

Scheiße, scheiße und nochmal Scheiße! Sobald dieses Monster von Elbin weg war, rannte ich zu meinem Vater. Er lag immer noch am Boden und wimmerte vor Schmerz.
Von seiner Wange stieg der widerliche Geruch verbrannten Fleisches zu mir. "Holt die Heiler, schnell!" Sofort rannte eine der Wachen los. "Der König ist verletzt, schnell, einen Heiler in den Thronsaal!" Ich kniete mich neben ihn. "Ada, bitte..." Mein Vater sah mich aus weit aufgerissenen Augen an.

"Bring sie mir, fang sie mir ein, iôn nîn." "Ja, Ada, ich verspreche das ich mit ihr zurück kommen werde!"
Die Heiler kamen, nahmen meinen Vater und trugen ihn in Richtung Krankenstation. Noch ehe er ganz hinausgetragen wurde, erließ ich den Befehl 100 unserer besten Krieger im Hof zu versammeln. Mit Tauriel an meiner Seite stürmte ich nach draußen, wo sich schon alle versammelt hatten. "Die gefangene Elbin ist ausgebrochen! Dabei verletzte sie meinen Vater, euren König! Dieser fordert von uns sie um jeden Preis zurück zu holen, auf dass sie ihre gerechte Strafe erhalte! Bringt die Pferde!" rief ich. Die Knappen brachten jedem der Krieger ein Pferd, nur mir nicht." Was soll das, wo ist mein Pferd? ", herrschte ich den Stallmeister an. "Es tut mir sehr leid, Hoheit, aber ich fürchte ihr Mearas wurde gestohlen", kam es von diesem unterwürfig. "Wer?" "Die Entflohene, hír nîn. Sie kam mit Feuer, wir konnten es nicht riskieren sie aufzuhalten." "Ich verstehe nicht, das Tor war doch geschlossen?" "Ja, hír nîn, aber sie hat es einfach weggeschmolzen." Bei den Valar! Wieso müssen solche Kräfte existieren? Und wir haben sie uns gerade zum Feind gemacht...

Tauriel

Da ich neben Legolas auf meinem Pferd saß verstand ich einen Großteil ihrer Unterhaltung. Anscheinend hatte die Gefangene Legolas' Pferd gestohlen und war damit davongeritten. Den Rest bekam ich nicht mehr mit, denn ich wendete Gildin, meine Stute und sprach zu den Wachen: "Aufsitzen, wir reiten gleich los, geschlossene Vormation. Die Spurensucher voraus!" Dann drehte ich mich zu dem Prinzen um. "Du kannst bei mir mitreiten wenn zu willst, Gildin wird uns beide tragen." Dankbar sah er mich an und schwang sich vor mich in den Sattel. Er übernahm die Zügel und stürmte an die Spitze der Kompanie, flankiert von zwei Fährtensuchern. Als wir das Tor, falls man das was davon übrig geblieben ist so nennen kann, passierten, stockte mir der Atem. In seiner Mitte prankte ein großes Loch, dessen Ränder geschmolzen waren. Bei jemanden der solche Kräfte besaß, musste man auf alles gefasst sein. Diese Elbin war extrem gefährlich!

Legolas

Ich war fest entschlossen diese Elbin wieder zurück zu bringen, allerdings ging mir etwas, was sie im Thronsaal gesagt hatte, nicht mehr aus dem Kopf. Ich werde frei sein! Endlich, nach verdammten 1750 Jahren!
1750 JAHRE!
Wenn das wahr wäre...
Oh, verdammt! Dann wäre sie schon länger eingesperrt als ich alt bin. Wie schrecklich, denn ich habe schon ein langes Leben gehabt. Natürlich möchte sie frei sein, vielleicht sollte ich sie ziehen lassen. Oh, Mann Legolas!
Innerlich zerriss es mich...
Nein, ich konnte und durfte sie nicht ziehen lassen, sie hatte meinen Ada, den König verletzt! Auf einmal riss mich Tauriel aus meinen Gedanken. "Alles ok bei dir?" "Jaja... alles gut", murmelte ich gedankenverloren. "Lüg mich nicht an, ich sehe das dich was bedrückt!" Oha, das waren aber klare Worte. Hätte das jemand anderes gesagt wäre diese Person sofort in den Kerker gewandert. Aber Tauriel war eigentlich exakt dafür da, mich immer mal wieder an der Leine zu ziehen. "Hallo", sagte Tauriel und wedelt wie verrückt mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum,"kannst du noch reden?" Ich gab mir einen Ruck. "Mir geht das was diese Elbin im Thronsaal gesagt hat nicht mehr aus dem Kopf." Gedankenverloren schüttelte ich den Kopf. "Das mit den 1750 Jahren, oder?", fragt sie sanft. "Ja genau, und ich meine, wer so lange eingesperrt war sollte nicht noch einmal seiner Freiheit beraubt werden." "Aber was ist, wenn sie nicht die Wahrheit gesagt hat?" "Du weißt es genauso gut wie ich, ein Blick auf ihren Rücken hat gereicht um das zu bestätigen!", rufe ich aufgebracht. Tauriel seufzte nur. "Ja ich weiß, aber sie hat den König verletzt." Nach diesen Worten schweigen wir beide. Inzischen sind wir schon tief im Wald, und die Fährtensucher verfolgen weiter ihre Spur. Plötzlich beginnen die Pferde mitten auf einer Lichtung zu scheuen, und weigerten sich weiter zu laufen. Hinter mir flüsterte Tauriel: "Irgendetwas ist hier falsch...", als auf einmal ein Orkpfeil aus einem Dickicht hervor schießt und den Elben neben mir durchbohrt! "Ein Hinterhalt, alle absteigen!", rufe ich, und noch ehe alle Elben meinen Befehl befolgen konnten, krachten etliche Orks durchs Gestrüpp auf uns zu. Neben meinen Freunden stürze ich mich sofort auf die Biester.

Weltenverschlinger (Hobbit ff)Where stories live. Discover now