18. Kapitel Misstrauen

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Fili

Also Thorin den Namen Naira vorschlug, wurde die Luft um uns schlagartig etliche Grad heißer.
Die Elbin sprang auf Thorin zu, Wut spiegelte sich in ihrem Gesicht. Ehe wir etwas tun konnten hatte sie ihn umgeschmissen und kniete auf seiner Brust. Sie zog einen Dolch aus ihrem Gürtel und hielt ihn an Thorin's Hals. "Was gibt Euch das Recht diesen Namen zu benutzen? Nie wieder wollte ich ihn hören!", fauchte sie leise, während sie den Dolch fester an Thorin's Kehle drückte. Er sah der Elbin in die Augen. "Ihr hattet also schon mal einen Namen? Warum habt Ihr uns belogen?" Obwohl er versuchte taff zu wirken, zitterte seine Stimme. "Ich habe Euch nicht belogen! Alles was ich sagte war wahr! Ich habe nur einiges ausgelassen..." Ein Blutstropfen trat an Thorin's Hals hervor. Und wir erwachten aus unserer Schockstarre. "Lasst ihn sofort los!", schrie Dwalin. Er hatte zwar keine Waffen, aber er sah trotzdem beängstigend aus. Die Elbin drehte sich zu ihm um. "Wieso?" "Weil es Euch sonst sehr schlecht bekommt!", knurrte Nori und ließ seine Fingerknöchel knacken. Die Elbin starrte uns direkt an. "Ihr hättet keine Chance! Ich könnte Euch mit einem Fingerschnipp umbringen!" Bei Durin! Ihre... Ihre Augen flackerten rot. Es wurde noch heißer um uns herum. "Lasst Thorin jetzt sofort los!", versuchte Kili es nochmal. Sofort richtete sie ihren roten Blick auf ihn. "Thorin? Ist sein Name Thorin?", fragte sie unerwartet drängend, die Wut war völlig verschwunden. "Ja, genau, Thorin Eichenschild, Sohn des Thrain, Sohn des Thror, König unter dem Berge!", sagte Balin feierlich. Die Augen der Elbin weiteten sich. Flink stieg sie von Thorin herunter und half ihm auf. Und dann kniete sie sich vor ihn! "Verzeiht diese Unannehmlichkeit, mein König", sprach sie, "hättet Ihr Euch gleich zu erkennen gegeben wäre vieles einfacher gewesen." Perplex starrte Thorin auf die vor ihm knieende Elbin. "Ääh, ich..., eh..." Die Elbin lächelte. Ihre Augen waren wieder grau... "Ihr seid Eurem Vater sehr ähnlich, mein König. Und ihm ein würdiger Sohn." "Ihr kanntet meinen Vater? Woher? Wie kommt es das er nie von Euch erzählt hat?" Auch ich machte mir die selben Gedanken. In welcher Verbindung stand sie mit meinem Großvater? "Ihr sollt alles erfahren. So auch eure Neffen, mein König!" Entschlossenheit spiegelte sich in ihrem Gesicht. "Aber sonst erstmal niemand, denn das was ich Euch erzählen werde, ist sehr gefährlich zu wissen." Immer noch verwirrt nickte Thorin. "Nun gut, allerdings würde ich gerne Balin mitnehmen. Er ist meinem Vater sowie mir immer ein treuer Berater gewesen."

Naira

Ich hatte ihn gefunden! Oder er mich...
Thrain's Sohn! Ich würde ihm alles erzählen und nichts auslassen. Ich war es Thrain schuldig. Also schob ich Thorin mit seinen Neffen und diesem Balin in Richtung Höhle. Den anderen, mit offenen Mündern da stehenden Zwergen warf ich noch einen Blick zu. "Wenn sich auch nur einer von Euch hier forrbewegt oder sogar versucht zu lauschen, wird er schneller tot sein als er Drache sagen kann!" Dann folgte ich meinem König in mein Heim.
Drinnen angekommen, rannte ich sofort zu meinem 'Schrank'. "Hier muss es doch irgendwo sein...", murmelte ich. Ahh, da ist es ja! Ich zog eine silberne Kette mit einem Hammeranhänger aus dem hintersten Winkel. Die Kette die Thrain mir vor seinem Tod gab...
Nun sollte Thorin sie erhalten. Aber zuerst musste ich von vorne Anfangen...

Kili

Diese Elbin war wirklich seltsam. Erst wollte sie Thorin töten und jetzt nannte sie ihn 'ihren König'. Ich war schon gespannt auf ihre Erklärung. Sie kam gerade hinter einem der Vorhänge hervor. "Also, fangt an, erzählt uns alles!", forderte Thorin. "Also gut", setzte die Elbin an, "wisst Ihr wie und wo euer Vater starb?" Er schüttelte den Kopf. "Wart Ihr dabei?" "Mehr oder weniger. Alles begann im Gefängnis. Ich war schon viele Jahre in Gefangenschaft." "Wie viele?", unterbrach ich sie. Ich musste das jetzt einfach wissen! "Wollt ihr das wirklich wissen?" Ich nickte. "Insgesamt waren es 1750 Jahre." Nein! Auch Thorin, Kili und Balin sahen entsetzt aus. "D-das würde n-niemand überleben", stammelte Balin. "Doch, Herr Zwerg, ich habe überlebt. Fragt eure Neffen mein König", meinte sie nun zu Thorin, "sie kamen in das 'Vergnügen' meine Narben zu sehen!" Dieser wandte sich nun zu mir und Fili und sah uns tief in die Augen. Wir sahen bestägigend zurück. "Warum nennt Ihr mich Euren König?", fragte er dann. "Dazu komme ich gleich", meinte die Elbin und wollte gerade mit ihrer Erzählung fortfahren, doch Fili unterbrach sie. "Und wie seid Ihr aus Guldur entkommen? Ihr hättet schwach und hilflos sein müssen. Das könnt Ihr nicht alleine geschafft haben!" Misstrauen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Aber die Elbin ignorierte ihn einfach. "Ungefähr fünf Jahre bevor ich aus der Festung entkam, wurde ein weiterer Gefangener in den Kerker gebracht. Sein Name war Thrain, Sohn des Thror." Thorin keuchte auf. "Das war nach der Schlacht von Moria." "Gut möglich", meinte auch Balin. "Obwohl ich es niemanden gewünscht hätte, dort zu sein, war Thrain doch mein Ticket nach draußen. Denn eines Tages kam ein komischer Mann namens Gandalf in den Kerker um Thrain zu befreien." "Gandalf, sagtet Ihr? Gandalf der Graue?", wurde die Elbin schon wieder von Thorin unterbrochen. "Wenn Ihr von einem alten Mann in grauer Kleidung, Spitzhut und komischen Stab sprecht, dann ja." Ich nickte. "Nun ja, auf jeden Fall brachte Gandalf mich und Thrain irgendwie aus der Festung hinaus. Wie, weiß ich nicht, da ich zu dem Zeitpunkt bewusstlos war. Ich wachte erst tief im Wald wieder auf. Dort erklärte Gandalf mir alles über Mittelerde, Sachen die passiert sind, den ich konnte mich an nichts erinnern. Er erzählte von Zwergen, Elben, Menschen, großen Schlachten und Ereignissen. Nur über mich konnte er nichts sagen. Das nahm mich damals sehr mit. Als Gandalf dann nichts mehr zu erzählen wusste, ging er was zu Essen suchen. Ich setzte mich zu Eurem Vater, da er sehr traurig wirkte. Ich fragte ihn was los sei, aber er wollte es mir nicht sagen, weil ich eine Elbin wäre." "Was Ihr auch seid!", meinte ich trocken. "Nein, eben nicht, Kili! Ich WAR einst eine, aber nun, nein. Und jetzt sagt ja nicht das ich aussehe wie eine. Naja, jedenfalls erzählte mir er dann doch, was los war. Er war besorgt um Euch, mein König, und um Eure Schwester Dis. Seine ersten klaren Gedanken galten Euch." Thorin lächelte leicht. "Danke, das bedeutet mir sehr viel!" "Es wurde Abend, und nun ging es mir nicht so gut. Ihr könnt nicht wissen wie schlimm es ist weder zu wissen wo man her kommt und wie man heißt, noch ob man Familie hat. Aber dann kam Thrain. Er..." Sie stockte, Tränen glitzerten in ihren Augen. "Er sagte dass ich besser wäre als die anderen Elben. U-und er sagte er würde mich mit in sein Zuhause nehmen, zu seiner Familie. Er war wie ein Vater. Gab mir halt." Ein leichtes Lächeln schlich sich auf das Gesicht der Elbin. Auch ich grinste. Aber Balin musste natürlich mal wieder alles kaputt machen. "So schön Eure Geschichte auch klingt, aber Thrain hätte das niemals einer Elbin angeboten!" Wütend schüttelte die Elbin den Kopf. "Ihr versteht es nicht, oder? Ich war ein Nichts ohne Erinnerungen! Man hätte mir erzählen können das ich ein Zwerg wäre und Thrain ein Elb. Und vielleicht hatte die Gefangenschaft Euren Thrain auch verändert! Denn so wie ich ihn kennengelernt habe, war er der edelste und mutigste Zwerg den ich je gekannt hatte! Und wenn Ihr noch einmal so etwas über ihn sagt, seid Ihr Tod!" Klare Ansage... Balin wich sogar ein wenig verängstigt zurück. Doch Thorin ließ sich nicht irritieren. "Sie sagt die Wahrheit, Balin, ich sehe es in ihren Augen!" Die nebenbei manchmal unheimlich rot glühen... "Aber sagt, was passierte mit meinem Vater?" Ein trauriger Seufzer. "In der Nacht fanden Orks unsere Fährte. Sie überfielen uns, doch wir konnten sie schlagen. A-aber einer d-der Orks stellte sich Tod, u-und erstach Thrain hinter rücks." "Nein... NEIN!!!" Schreiend fiel Thorin auf die Knie. Wir hatten zwar schon lange angenommen das Thrain Tod war, aber es nahm uns trotzdem mit. So lief auch mir eine Träne die Wange hinunter. "Ihr könnt euch nicht vorstellen wie schlimm es war erneut seinen einzigen Bezug zur Welt zu verlieren. Ich war zerstört. Erneut. Ich hatte keinen Grund mehr zu Leben." Sie tat mir echt leid. "Und warum seid Ihr dann noch hier?", wollte Thorin wissen. Ein Lächeln schlich sich auf das Gesicht der Elbin. "Wegen Euch, mein König!" "W-wegen m-m-mir?" Die Elbin nickte. "Euer Vater nahm mir vor seinem Tod zwei Versprechen ab. Zum Einen zu Leben. Aber das hatte ich eigentlich nicht vorgehabt. Und zum anderen Euch, falls ich Euch je treffen sollte, was ja jetzt passiert ist, zu helfen. Bei allem was Ihr braucht. Darum sehe ich Euch als mein König. Und euch als meinem König möchte ich nun diese Kette geben. Euer Vater vertraute sie mir kurz vor seinem Tod an. Und nun ist es an mir, sie Euch zu geben, nachdem ich sie etliche Jahre gehütet habe." Mit diesen Worten zog sie eine wunderschöne silberne Kette aus einer ihrer Manteltaschen. An ihr baumelte ein filigran gearbeiteter Hammeranhänger. Balin schnaufte. "Die Kette Durin's! Das ist eines der wichtigsten Heiligtümer unseres Volkes gewesen, bevor es verschwand." Thorin nickte. Mit ausgestreckter Hand ging er auf die Elbin zu. "Es hieß die Kette sei mit Thrain verschwunden, was ja anscheinend auch stimmt!" Die Elbin ließ die Kette in seine Hand gleiten. Thorin besah sie noch kurz genauer, ehe er sie sich umhing. "Ihr wisst gar nicht wie viel mir das bedeutet! Endlich weiß ich was mit Vater passiert ist!" Die Elbin lächelte. "Und mir tut es gut endlich mein Versprechen zu erfüllen." Jetzt schaltete ich mich auch ein. "Habt Ihr erzähltet mir doch damals am Fluss schon davon, oder?" "Ja, das meinte ich. Es war mir sehr wichtig." Aber warum ist sie dann nicht Thorin suchen gegangen? Warum hat sie gewartet bis er zu ihr kam? Als ich die Elbin das fragte, verdunkelte sich ihr Gesicht. "Ich hatte hier noch was zu erledigen: Rache! Außerdem hatte ich inzwischen gemerkt das ich nicht sterben darf, sodass ich überleben konnte, auch ohne das Versprechen zu halten." Rache? Etwa an Orks? "Rache? An wem?", fragte Fili, dem dasselbe durch den Kopf ging. "An dem verfluchtem Elbenkönig und seinem verkommenen Volk. Und nein ich habe grad echt keine Lust euch das zu erklären!" "Ihr tötet Elben?", fragte Thorin, offensichtlich geschockt. "Nein, das nicht, aber ich spare nicht mit Verletzungen, und in den Palast eindringen und den König bestehlen ist auch ganz witzig. Außerdem habe ich dem König eine bleibende Verletzung zugefügt." Was?!? Wie will die den das geschafft haben? "Das kann nicht sein!", rief auch Fili,"Es soll niemand Lebenden mehr geben der den König verletzte!" "Ja, genau, außerdem ist uns keine schwereren Verletzung bekannt!", plichtete Balin Fili bei. Aber Thorin sah die Elbin nachdenklich an. "Doch, ich habe eine Verletzung gesehen." Er fasste sich an die linke Gesichtshälfte. "Genau diese, König." Hää? Also ich hab da nichts gesehen! "Aber das kann nicht sein!" Thorin's Augen weiteren sich. "Er sprach von Drachenfeuer..." "Doch, es stimmt. Denn jetzt, kommen wir zu mir, zu dem was ich bin, und wie ich euch helfen kann..."

Thorin

Was zum Teufel war sie?! Und was hatte sie mit Drachenfeuer zu tun?


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Wie schon angekündigt kommt dieses Kapitel später...

Ich will ja nichts sagen, aber die Lehrer machen wegen Corona echt Stress in der Schule. Deswegen schaffe ich es wahrscheinlich nur alle 2 Wochen zu updaten 😭😭

Dafür bemühe ich mich auch sehr, relativ lange Kapitel rauszubringen. Wie seht ihr das eigentlich?
Sind meine Kapis eher länger oder kürzer?

Asterin

Ach ja, jjjjjjaaaaaayyyyyy!!!
🎉🎊✴️❇️ 100 reads! ❇️✴️🎊🎉
Ihr seid die Besten!


Weltenverschlinger (Hobbit ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt