8. Kapitel Wunde

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Naira

Endlich durfte ich es wieder spüren! Das Feuer, MEIN Feuer!
Ich war durch die Gefangennahme so konfus, dass ich anfangs gar nicht merkte, dass ich keine Morgulketten mehr trug. Erst nach dem ersten Schlag Thranduils wurde mir das klar. Aber jetzt waren die Flammen ja wieder da!

Ich ging den Weg zu den Zellen zurück, da ich dort meine Waffen vermutete. Jedes Hindernis, jede Tür die sich mir in den Weg stellte, brannte ich weg.
Ich hatte mein Feuer schon so lange nicht mehr gespürt, sodass ich jetzt soviel von ihm angestaut hatte, dass es fast wie von selbst aus mir rausfloss.

Im Gefängnis angekommen trat ich in einen Raum, in dem ich die Wachstube vermutete, da die Waffen von Gefangenen meist dort aufbewahrt wurden. Als ich jedoch eintrat, merkte ich, was für einen Fehler ich gemacht hatte. Ich brannte immer noch! Und sämtliches Eisen und Holz im Raum war inzwischen längst geschmolzen oder verbrannt. Schnell ließ ich mein Feuer erlischen, doch es war schon zu spät. Alles war schon vollständig zerstört. Zögernd schritt ich im Raum umher. Barad, ich war auf Waffen angewiesen!
Gerade wollte ich den Raum wieder verlassen, als mir die verbrannten Überreste eines Schrankes auffielen, unterdenen etwas rotgoldenes hervor blitzte. Vielleicht waren meine Waffen doch noch nicht ganz geschmolzen! Hoffnungsvoll sprang ich zu dem Aschehaufen, und begann, diesen weg zu räumen. Und tatsächlich! Bald konnte ich meine Schwerter, Dolche, und sogar meinen Bogen und die Pfeile unversehrt aus dem Haufen ziehen! Sie waren nicht einmal heiß! Wie war das möglich? Auf einmal kam mir einen Erinnerung...

Ein Zwerg stand vor mir...
Er sah so anders aus als Thrain,
in seiner Hand hielt er meine Schwerter und Dolche. Vor ihm am Boden lagen mein Bogen, Pfeile und Köcher.
Der Zwerg übergab meinem alten ich die Waffen und sagte:
"Da sie aus Drachenfeuer und Angnaur gefertigt sind können weder Feuer noch Kälte ihnen etwas anhaben.
Auch werden sie nicht stumpf noch werden sie rosten oder sonst irgendwie verkommen. Dasselbe gilt auch für Bogen, Köcher und Pfeile.
Auch sie wurden so geschmiedet und der Bogen sowie die Pfeile bestehen aus aus dem Holz des Galadhdûr.
Es sind schwarze Pfeile und ein schwarzer Bogen, fähig Drachenfeuer zu trotzen und einen dieser zu töten.
Dies sind die mächtigsten Waffen dieser Welt.
Hütet sie gut! "

Ich wusste nach der Erinnerungen zwar nicht, wie das alles zusammen hing, aber meine Waffen unterschieden sich, wie ich bei meiner Gefangennahme schon feststellte, deutlich von denen der Elben hier, sowohl im Material wie auch in der Fertigung. Also ließ ich probeweise eine kleine Flame über die Klinge eines Dolches fackeln. Die Klinge wurde nicht ein Grad heißer! Und Ruß bildete sich auch keiner! Ich nahm mir meine Waffen und befestigte den Gürtel, an dem sie hingen um meine Hüfte.

Als ich die Wachstube verließ, sah einen schwarzen Mantel einige Meter entfernt im Gang hängen. Ohne zu zögern hängte ich ihn mir um, um mein am Rücken zerrissenes Kleid zu verbergen. Dann ließ ich meinen Körper wieder aufflammen und setzte meinen Weg in die Freiheit fort.

Der Palast war ein einziges Labyrinth, aber ich hatte mir den Weg hinaus eingeprägt, als ich ins Gefängnis geschleift wurde. Komischerweise versuchte mich auf dem Weg zum Thronsaal niemand aufzuhalten...

Sobald ich im Thronsaal angekam, wusste ich auch wieso. Denn dort erwartete mich schon die 'Anti-Flucht-Komission'.
Es waren nur läppische 50 Wachen...

'Sicher' hinter ihnen hatten sich das Königlein und sein Prinzlein versteckt.
"Nur so wenige? ", fragte ich spöttisch. "Ich muss sagen, dass ich jetzt schon ein bisschen enttäuscht von Euch bin." Wütend starrte der König mich an. Er hatte seinen 'Du bist so gut wie tot' Blick aufgelegt.

"Wollt ihr mich jetzt zu Tode starren oder was?" Ohoho, jetzt war er aber wütend.
"Pfeile!", rief er, und 51 Pfeile kamen auf mich zugeschossen. Ich machte eine lässige Geste meiner Hand und eine Flammenwand zerstäubte die Pfeile zu Asche. Ich grinste hämisch. "Ihr könnt mich nicht aufhalten! Ich werde frei sein! Endlich, nach verdammten 1750 Jahren!" Ich lachte erneut.

"Ihr werdet nicht gehen!", stieß der König zwischen zusammen gepressten Zähnen hervor, und trat in meinen Weg. "Ach, wir wollen kämpfen", spöttelte ich hasserfüllt. Dieser Mann hat mich fast zerstört, sowohl meinen Geist als auch meinen Körper. Anstatt einer blutbefleckte Elbin, die augenscheinlich mehrere Jahrhunderte eingesperrt war zu helfen, raubte er ihr erneut seine Freiheit! Und so was nennt sich König!

Ich verachtete ihn.
Ich hasste ihn.
Und ich werde dafür sorgen dass er das alles bitter bereuen würde.

Ich ließ meine Flammen höher schlagen und zog meine Doppelschwerter. Auch er hob seine seine Zwillingsschwerter. Wütend stürmte er auf mich zu, doch ich wich elegant jeder seiner Attacken aus. Es war, wie als ob ich zum kämpfen geboren war, denn man konnte von Anfang an erkennen, dass der König keine Chance hatte, aber ich 'spielte' noch ein bisschen mit ihm.

Als es mir langweilig wurde, ließ ich mit einer Bewegung meiner Hand eine Feuerseule hervor schießen. Sie verbrannte dem König seine ganze linke Wange. "Eine Warnung", sagte ich nur als ich an dem sich vor Schmerz windenden Thranduil vorbeistolzierte.
Die restlichen Wachen versuchten garnicht erst, mich aufzuhalten, und Legolas, dem ich noch ein provokantes Lächeln zuwarf, starrte mich nur entsetzt an. Konnte ich ihm nicht verübeln, denn er hatte mich nur als angstvolle, eingeschüchterte Gefangene gesehen. Bis jetzt! Innerlich wollte ich schreien vor Freude und Aufregung.

Als ich endlich vor den Palasttoren stand, ging ich noch schnell in den Stall. Ich brauchte schließlich ein ordentliches Pferd, denn ich wollte nicht den ganzen Weg aus dem Wald heraus zu Fuß gehen.

Sobald ich jedoch in die Stallungen trat, wich jedes Pferd angstvoll vor mir zurück. Mist, ich hatte schon wieder vergessen, dass ich noch lichterloh brannte! Gerade wollte ich die Flammen versiegen lassen, als mir ein etwas aus meinen Augenwinkel ins Auge fiel. Es war ein wunderschöner kraftvoller Hengst. Ein Mearas, schoss es mir durch den Kopf. Er hatte grauschwarzes Fell, wie dunkler Rauch am Nachthimmel. Er stand trotz der Flammen um mich herum ruhig da und streckte mir seinen Kopf entgegen. Wow, was für ein Pferd!

Schnell öffnete ich die Box und führte ihn nach draußen. Es war erstaunlich, nicht einmal vor meinen Flammen hatte er Angst. Als ob er wüsste, dass sie ihm nichts tun würden. Was natürlich auch der Fall war, denn ich war in der Lage zu entscheiden, ob meine Flammen verletzten oder schützen sollten. Ich stieg auf, und der Mearas spreschte los, aus dem Palast hinaus. Das Ausgangstor schmolz ich einfach weg...





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Soooooo, Freiheit!
Ich konnte einfach nicht mehr damit warten.
Die Wunde die Naira (ich nenne sie einfach jetzt immer so, obwohl sie den Namen nicht wollte, aber das ist besser als 'die Elbin')
Tranduil zugefügt hat, ist die man auch im Hobbit Film sieht, als Thrandy mit Thorin streitet.

Die Wörter Angnaur und Galdhdûr sind keine original Elbischen Wörter,
ich habe sie selbst aus zweien zusammengestellt. So zb.
Angnaur: ang - Eisen
naur - Feuer
=Feuereisen
Galadhdûr: galadh - Baum
dûr - dunkel
=Dunkelbaum

Schreibt mir wie ihr denkt das die Geschichte weitergeht.

Asterin

Weltenverschlinger (Hobbit ff)Where stories live. Discover now