7. Kapitel Feuer

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Naira

Ich saß denn ganzen restlichen Tag und die darauf folgende Nacht in der hintersten Ecke meiner Zelle. Schätze ich jedenfalls, den das Gefängnis lag so tief in den Höhlen, sodass weder Sonnen- noch Sternenlicht zu mir durchdrang.

Mit jeder weiteren Minute hier wurde ich nervöser. Es fühlte sich alles so bekannt an. Aber nicht positiv, eher negativ.

Warten

Zittern

Angst

vor

der

Folter

Jedesmal.

Irgendwie spürte man halt das es bald wieder soweit sein würde, und die Angst und Panik steigen. Ein furchtbares Gefühl!

Ich war so in meinen Gedanken, dass ich fast erschrak, als ich das plötzliche Quietschen meiner Zellentür hörte. Erschrocken blickte ich auf. In der Tür stand eine Elbin mit langen rotbraunen Haaren. "Mitkommen", waren ihre einzigen Worte, ehe sie mich unsanft packte und vor sich her stieß. Ich hatte inzwischen nicht mal mehr die Kraft mich zu wehren oder zu protestieren, da ich seit über 2 Tagen fast nichts
gegessen hatte. Wir gingen immer tiefer in den Palast hinein. Wahrscheinlich, damit niemand meine Schreie hören konnte...

In einem dunklen Gang machten wir halt. Dort, vor einer Eisentür stand auch schon Thranduil und lächelte mich kalt an. "Mal sehen, ob Ihr mir heute die Wahrheit sagt", sprach er hämisch, ehe er der Elbin hinter mir mit der Hand einen Wink gab. Diese stieß mich darauf durch die Tür in eine relativ kleine Kammer, in welcher schon Legolas und eine weitere Wache standen.

Und in der Mitte, oh mein Gott! Ein massiver Eisenblock zum darausetzen mit etlichen Ketten um mich daran festzubinden. Ich wandte zitternd meinen Blick davon ab.
"Bitte nicht nein, bitte nicht .... bitte Herr", bettelte ich. "Dann sag mir die Wahrheit!", kam es ungerührt von Thranduil zurück. Ich antwortete nicht sondern schaute nur auf den Boden.

"Bitte Tauriel", sagte er und wies auf den Block. Die Rothaarige, anscheinend Tauriel stieß mich darauf hin zum Eisenblock und kettete mich daran fest. Aus meiner Kehle drang ein Schluchzen. Ich spürte wie Thranduil hinter mich trat. Er hielt schon eine Peitsche in der Hand. "Wir werden mal Klassisch beginnen", sagte er und riss mein Leinenkleid am Rücken auf.

Ich hörte wie jemand scharf die Luft einsog, was kein Wunder war bei dem Anblick, der sich jetzt allen hinter mir bot. Ein Anblick, den ich jetzt nicht beschreiben werde. Unerwarteter Weise hob Legolas seine Stimme. "Vater, bist du dir sicher dass das jetzt eine so gute Idee ist?" "Sei leise Legolas", fauchte Thranduil daraufhin seinen Sohn an, und ich hörte wie er mit der Peitsche ausholte. Vor meinen Augen sah ich auf einmal eine Erinnerungen aus meiner alten Gefangenschaft vorbei laufen...

Legolas

Ich war entschlossen die Wahrheit aus ihr heraus zu pressen, koste es was es wolle, bis ich es sah. Mein Vater beschloss mit der Peitsche zu beginnen, und riss dazu das blutige Kleid der Elbin auf. Bei dem Anblick der sich mir dort bot, wurde selbst mir übel. Das soll was heißen denn ich habe schon sehr viel gesehen. Ihr Rücken war über und über mit Narben bedeckt! Ich konnte keinen Millimeter Haut ohne welche entdecken. Scharf sog ich die Luft ein.

Sie musste Jahrhunderte lang gefoltert und eingesperrt worden sein, um so auszusehen. Jetzt verstand ich auch ihre Panik, denn sie erlebte gerade den selben Albtraum ein zweites Mal. Das musste doch auch mein Vater sehen! Als ich ihn jedoch darauf hinwies befahl er mir nur zu Schweigen.

Er hob gerade seine Peitsche als die Elbin anfing zu sprechen. Sie aus als ob sie gerade einen Traum hatte, einen Albtraum.
"Nein, nein... bitte... aaaaaaaaaa... ihr bekommt sie nicht, niemals... aaaaaa... ich werde SIE nie abgeben!" Meinem Vater wurde es zu viel. Er schlug zu. Ein grausames Klatschen...
Die Elbin krümmte sich vor Schmerz.

"Was oder Wer ist sie?", fragte mein Vater und trat vor sie. Sie starrte ihn hasserfüllt an. Plötzlich fing sie wieder an zu Murmeln, wieder mehr zu sich selbst als zu uns anderen. Zuerst konnte ich sie selbst mit meinen guten Elbenohren nicht verstehen, aber sie wiederholte es immer lauter und lauter.

"Keine Ketten, keine Ketten, Freiheit..."

Und das, was sie danach sagte, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren, oder besser gesagt kochen. Es war ein uralter Spruch aus lang vergessener Zeit.

Drachenfeuer komme, komme
brenne weg und schmelze ein
rot soll deine Rache sein.

Die Elbin schloss ihre hellgrauen Augen.

von jetzt an bis in Ewigkeit!

Sie öffnete ihre Augen wieder, doch sie waren auf einmal nicht mehr hellgrau, sondern in ihnen leuchtete rotes Feuer! Es wurde immer heißer im Raum, der Körper der Elbin schien zu glühen.

"Was ist das?" fragte mein Vater entsetzt. "Lauft", kam es nur von der Elbin. Wir stürzten alle nach draußen, und gerade als wir die Tür zur Folterkammer geschlossen hatten, brach darin ein Inferno los.

Wir beobachteten alles entsetzt durch das Fenster der Eisentür. Der ganze Raum war von Flammen erfüllt in der Mitte der eiserne Block mit der Elbin. Die Flammen schienen aus ihr zu kommen! Mit Entsetzen sahen wir wie der Block und die Ketten zu schmelzen.
Die Elbin stand auf und kam in Richtung Tür, welche fast augenblicklich zu glühen begann. "Schnell, weg hier", schrie eine unserer Wachen und zog mich und meinen Vater in Richtung Thronsaal. Hinter uns hörten wir die Flammen Fackeln...

Weltenverschlinger (Hobbit ff)Where stories live. Discover now