5. Kapitel Patrouille

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Elbin

"Thrain , Thrain!" Immer wieder schrie ich seinen Namen in die Bäume, voller Wut oder Trauer, weinend und schniefend. Er hatte mir Familie versprochen, und jetzt war er tot! Es zerriss mich vor Schmerz. "Lebe Naira" Seine letzten Worte gingen mir immer wieder durch den Kopf. 'Naira', nie wieder sollte mich jemand so nennen! Dieser verfluchte Name hatte nur Unglück über mich gebracht! Ich schrie erneut verzweifelt seinen Namen. Nicht weil ich seinen Tod nicht wahr haben wollte, mehr, weil ich erneut all meinen Bezug zur Welt verloren habe. So stolperte ich ohne Orientierung durch den Wald und wäre dabei fast mitten in einen Pfeil gelaufen. Ich blickte auf und sah in eisblaue, kalte Augen. "Fesselt es und bringt es zum König", sagte die Person angewidert und starrte auf mich herunter. Erst jetzt wurde mir bewusst wie ich wohl aussehen musste, doch als ich merkte das es der Elb das mit den Fesseln ernst gemeint hat, versuchte ich panisch noch weg zu rennen. NIE wieder würde ich mir meine Freiheit nehmen lassen...

Legolas

Als wir heute zur morgendlichen Patrouille im Wald unterwegs waren, dachte ich nicht das es noch so ein interessanter Tag werden würde.
Wir waren gerade dabei die Spuren einiger Orks aufzunehmen, als wir laute Schreie hörten.
Sie klangen so verzweifelt und schmerzhaft das ich meinen Gefährten signalisierte in Richtung des Geräusches zu gehen, und schon nach kurzer Zeit sahen wir ihren Ursprung.

Es war eine extrem dünne Gestalt, mit nichts mehr an als einem dünnen Sackleinenkleid. Die Haare des Wesens sind vermutlich einmal strahlend weiß gewesen, doch sie waren jetzt filzig und von Blut verklebt. Auch auf dem Kleid waren große Blutflecken. Ich bedeutete meinen Gefährten sie einzukreisen. Nochmals schrie sie verzweifelt auch, und diesmal verstand ich es. Es war ein Name: Thrain.

Doch, ehrlich gesagt kümmerte es mich nicht wirklich. Ich sprang vor das Wesen, und es wäre fast in meinen Pfeil hinein gelaufen. Als es das realisiert hatte blickte es zu mir auf, und ich schaute kalt auf es herab. "Fesselt es und bringt es zum König" , sagte ich angewidert und musterte es. Es war eine mit Blut und Dreck verschmutze Elbin!

Sie schaute mich entsetzt an und versuchte weg zulaufen, aber die Wachen waren schneller und packten sie. Die Elbin wollte einen Dolche zu ziehen, doch einer meiner Freunde schlug ihn ihr aus der Hand und legte ihr Handeisen an. Er schleppte sie vor mich, und stieß sie vor mir auf den Boden. Hasserfüllt starrte sie zu mir hoch. Auf einmal sprang sie auf u d versuchte mich mit ihren Eisen im Gesicht zu verletzen. Ich wich gerade so aus und stieß sie erneut um und vereitelte somit ihre letzte Chance zu fliehen, spürte jedoch, daß sie mich leicht an der linken Wange gekratzt hatte. Ich war geschockt und wütend! Noch nie hatte mich jemand im Gesicht verletzt! "Dummes Ding", entfuhr es mir, und ich schlug sie ins Gesicht, "ich werde persönlich dafür sorgen das du den Kerker meines Vater nie wieder verlässt!" Angstvoll sah sie mich an, und ich konnte förmlich spüren wie etwas in ihr zerbrach. Keine Knochen, nein, sondern etwas in ihrem Geist. Ich gab den anderen ein Zeichen und die Elbin ließ sich von ihnen mit leeren Augen in Richtung Palast mitschleifen.

Weltenverschlinger (Hobbit ff)Where stories live. Discover now