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Es war eine lange Autofahrt. Isabell konnte nicht rausschauen. Die Scheiben waren hinten getönt. Sie sah nur Schwärze. Vor ihr hatte der Fahrer eine dunkle Scheibe runtergelassen. So wie in den Limousinen. Sie war wie gefangen. Um sich abzulenken redete sie mit Simon. Spielte mit ihm. Doch innerlich hatte sie Angst. Ihr Herz schlug schnell und Panik machte sich breit. Was würde sie erwarten? Sie stellte sich sein Grinsen im Gesicht vor und die Erregung in seinen Augen. Nur jetzt war sie nicht mehr alleine. Sie hatten einen Sohn zusammen! Nervös biss sie sich auf ihrer Unterlippe. Wie sehr wünschte sie sich, dass Ewa da wäre! Nun war sie auf sich alleine gestellt. Als der Wagen hielt, blieb auch fast ihr Herz stehen. Adrenalin schoss ins Blut. Die Aufregung stieg. Und schon wurde die Tür geöffnet. Der Fahrer stand wortlos da und machte eine Handbewegung. Sie sollte aussteigen. Isabells Füße waren eingeschlafen und kribbelten. Sie stand auf und ging raus. Simon war eingeschlafen. Vorsichtig hielt sie ihn nah an ihrem Körper. Der Fahrer stieg wieder in den Wagen und fuhr stumpf davon. Isabell sah sich um. Sie stand vor einem Haus. Naja eher gesagt sah es aus wie eine Villa eines Filmstars. Ein riesiger Zaun war um das Haus gestellt. Es war bestens gesichert. War sie hier schon mal gewesen? Sie dachte an ihrer ersten Entführung. Plötzlich öffnete sich das Tor mit einem Quietschen. Isabell erschrak und wich zurück. Dann ertönte eine Stimme aus dem Lautsprecher. "Treten Sie bitte ein." Isabell zögerte. Doch dann trat sie ein. Das Tor schloss sich sofort, nachdem sie über die Schwelle gegangen war. Ein langer Weg aus Steinen führte zur Haustür. Sie sah wie jemand draußen stand. Der Glowa war es nicht. Ein Mann mit schwarzem Anzug stand da und winkte ihr zu. Vorsichtig ging sie den Weg entlang. Ab und an sah sie nach links und rechts. Rosensträuche und Bäume waren um sie herum. Es sah sehr schön aus. Als sie an der Tür ankam, räusperte sich der Mann. Erst jetzt sah Isabell dass er wie ein Butler gekleidet war. "Willkommen Mademoiselle. Der Monsieur erwartet Sie drinne. Wenn Sie mir bitte folgen würden." Isabell entging nicht wie der Mann sie mitleidig ansah. Sie fühlte auch wie ängstlich er wirkte. Er tat ihr Leid. Sie folgte ihm und lächelte ihn freundlich an. Das Haus war groß und wunderschön eingerichtet und Isabell war sich sicher, dass sie hier noch nie gewesen war. Der Butler führte sie in einen großen Salon. Innen standen 3 Damen die sie freundlich begrüßten. Isabell grüßte schüchtern zurück. Allgemein hatte sie einen Heidenrespekt vor all dem. Die Größe und Gewaltigkeit des Hauses schüchterte sie ein. Ein Sofa stand in der Mitte des Raumes. Die Frauen machten eine Handbewegung. Sie sollte sich setzen. Unruhig saß sie sich hin. Simon schlief immer noch friedlich. Um Peinlichkeiten zu vermeiden sah Isabell sich im Raum um. Sie hörte das Ticken einer Standuhr. Alles in allem war der Salon edel eingerichtet. Wohnte Der Glowa hier? "Darf ich Ihnen was zu Trinken anbieten my Lady?" Isabell zuckte zusammen und schüttelte den Kopf. "Nein Danke. Nennen Sie mich doch bitte nicht so. Mein Name ist Isabell." Die Frauen sahen sich an und nickten. Dann gingen sie heraus. Auch der Butler folgte ihnen. Isabell wurde unruhig. Was sollte das alles? Nach einigen Minuten kam wieder eine Frau herein. Sie verbeugte sich leicht, sodass Isabell es peinlich wurde. Sofort sagte sie etwas: "Bitte verbeugen Sie sich nicht vor mir. Das möchte ich nicht!" Die Frau nickte und wurde rot. ""Entschuldigen Sie Miss, aber mir wurde es befohlen." Isabell erschrak. Wie bitte? Was hatte das denn zu bedeuten?! Die Frau räusperte sich dann sagte sie :" Wenn Sie mir bitte folgen würden. Der Monsieur hatte mich gebeten sie herzurichten. Er lädt Sie im großen Saal zum Essen ein." Isabell stand auf und folgte ihr. Sie fühlte sich ganz komisch. Die junge Frau führte sie in ein Zimmer.Es sah aus wie ein Schönheitssalon. Isabell sollte sich auf einen Stuhl setzen. Dort frisierte die Frau Isabell. Isabell war das so unangenehm aber sie sagte nichts. Sie wusste dass diese Frauen nur ihren Job taten und sie wollte keineswegs dass sie Ärger bekamen. Doch sie merkte wie angespannt alle waren. So als hätten sie Angst Fehler zu machen. Das beunruhigte Isabell noch mehr. Wie war der Glowa als Hausherr? Sie wollte sich das nicht vorstellen! Als sie fertig war bekam sie noch ein Make up. Isabell hielt Simon immer noch fest im Arm. Sie fühlte sich wie ein Model dass für ein Shooting vorbereitet wurde. Irgendwann war auch das fertig. Isabell konnte nicht mehr sitzen und stand auf. Am liebsten würde sie sofort zurück nach Hause fahren, aber sie wusste dass das nicht ging. Die Frau kam mit einem langen Kleid hinein. Was? Das sollte sie anziehen? Wir waren doch nicht bei einem Date?! Ihr kamen die Worte der SMS wieder in den Sinn. Tue alles was man dir sagt. Sie verdrehte die Augen. Sie legte Simon vorsichtig auf einen Stuhl und sah die Frau an. "Wenn Sie möchten nehme ich so lange ihren Sohn." Isabell zögerte. Dann gab sie der Frau ihren Sohn auf den Arm. Die Frau hielt ihn wie ein kostbares Stück. Isabell ging in die Umkleide und zog sich um. Das Kleid passte wie angegossen. Sie wusste nicht wie sie aussah. Es waren keine Spiegel vorhanden. Nur den Reißverschluss bekam sie nicht zu. Jemand musste ihr helfen. Sie trat raus. "Können Sie vielleicht den Reißverschluss zu machen?" fragte sie schüchtern. Sofort war die Frau da und zog ihn zu. Sie starrte Isabell etwas länger an. War da irgendetwas? Die Frau errötete und gab ihr ihren Sohn zurück. "Folgen Sie mir. Ich führe Sie zu ihm."Isabells Aufregung kam mit einem Schlag zurück. Sie fing an leicht zu zittern. Ganz ruhig bleiben! Sie gingen durch einen langen Flur und mehrere Treppen hinauf. Dann standen sie vor einer großen Tür. Die Frau trat ein und ließ die Tür einen kleinen Spalt offen. "Wir sind fertig Monsieur. Sie ist da." "Dann kann Sie ja auch eintreten." Isabell bekam eine Gänsehaut. Wie lange hatte sie diese Stimme nicht mehr gehört! Instinktiv kehrte sie den Rücken um und wollte gehen, als die Tür aufgerissen wurde. "Sie müssen jetzt eintreten my Lady." Isabell sah dass die Frau selbst zitterte. Bittend sah sie Isabell an. Mit einem tiefen Atemzug betrat Isabell den Raum.

Until you are MineWhere stories live. Discover now