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Larissa stand unter Schock. Das erste was ihr in den Sinn kam war, dass sie vielleicht sich getäuscht hätte. Das muss ich herausfinden! Vorsichtig lugte sie noch einmal durch das Fenster. Es war nur ein kurzer Blick, denn was dort passierte, wollte niemand sehen! Larissa duckte sich und schloss einen Moment die Augen. Ganz ruhig bleiben! Sie schlich weg vom Gebüsch und dann rannte sie. Sie rannte weg. Weg von diesem grauenvollen Ort. Weg von diesen grauenvollen Menschen! Wie konnte man so etwas grausames tun? Teufelanbetung? Was war das für ein Schwachsinn! Larissa konnte kaum atmen, aber sie rannte weiter. Tränen durchströmten ihr Gesicht. Es kann nicht Ewa sein. Ewa liegt im Bett und schläft! Völlig aus der Puste kam sie eine Straße vor dem Club an. Sie musste sich beruhigen. Die Türsteher dürften keinen Verdacht schöpfen! Als sie sich beruhigt hatte ging sie mit einem koketten Lächeln an die Türsteher vorbei. Dann rannte sie sofort nach oben. Lass sie es nicht sein. Lass sie es nicht sein! Sie stand vor der Tür. Keuchend holte sie kurz Luft, dann öffnete sie die Tür. "Ewa?" Es war dunkel. Sie lauschte, aber es war still. Sie tastete nach dem Lichtschalter. Licht erhellte den Raum. Larissa blinzelte dann starrte sie aufs Bett. Es war leer.

Nach einer unruhigen Nacht wachte Isabell am nächsten Morgen auf. Man hatte sie schlecht geschlafen! Und sie wusste nicht mal wieso. Schlaftrunken hangelte sie sich aus dem Bett und schaute nach Simon. Er war wach und lächelte sie an. "Guten Morgen mein Schatz!" Sie nahm ihn auf den Arm und wiegte ihn hin und her. Dann fütterte sie ihn und machte ihn sauber. Sie legte ihn auf eine Decke und spielte mit ihm. So verging der Vormittag wie im Nu. Gegen Mittag checkte sie ihr Handy. Es war noch keine Nachricht von Ewa gekommen. Also schrieb sie sie an. Hey Ewa. Wie geht's dir? Wollen wir uns heute Nachmittag auf ein Eis treffen und alles bereden? Warte auf deine Antwort :*
Sie nahm Simon auf den Arm ung ging nach unten. Thomas saß am Tisch und aß sein Frühstück. "Guten Appetit." "Danke." Er sah auf und lächelte. "Deine Mutter ist einkaufen gefahren. Sie wollte heute Lasagne machen." "Mhm lecker! Da freu ich mich drauf. Und was ist mit dir? Spät aufgestanden?" Er grinste. "Joa bisschen zu viel gefeiert." Sie lachten. Isabell tat Simon in den Hochstuhl und dann saß sie sich auch an den Tisch um etwas zu essen. Sie unterhielten sich eine Weile ganz nett. Nach einiger Zeit stand Thomas auf. "Ich muss jetzt los. Arbeit ruft. Bis später!" "Bis später!" Nachdem er weg war, räumte Isabell alles auf und ging mit Simon wieder nach oben. Sie sah  auf die Uhr. Es war ein Uhr nachmittags. Sollte sie nochmal kurz rausgehen? Ihre Gedanken wurden vom Handy unterbrochen. Eine neue Nachricht. Hey Liebes. Ganz okay und dir? Ja lass mal so um 3 treffen. Bis später! :*
Isabell war beruhigt. Ewa hatte sich gemeldet. Sie hörte unten die Tür und ging ihrer Mutter entgegen. "Hi Mum." "Hallo liebes. Kannst du mir mal kurz helfen?" "Ja klar!" Isabell trug die Taschen in die Küche. "Danke. Uff das war schwer." "Wieso kaufst du dann so viel?" Isabell schmunzelte. "Komm ich helfe dir beim Auspacken. Kannst du heute Nachmittag vielleicht Simon übernehmen?" "Wo möchtest du denn hin?" "Ich wollte mich kurz mit Ewa treffen." "Ach Ewa. Dann grüß sie mal ganz lieb." "Danke werde ich machen." Und so räumten sie erstmal den Einkauf in die Schränke. Isabell war in Gedanken bei Ewa. Was würde sie ihr neues erzählen? Hatte Larissa etwas herausgefunden?

Ewa wachte an diesem Morgen auf. Sie fühlte sich ganz komisch. So als hätte sie nicht viel geschlafen. Aber sie war doch extra früh ins Bett gegangen! Als sie sich aufrichtete durchzog ein fieser Schmerz ihren Unterleib. Was war das! Bekam sie etwa ihre Regel? Langsam stand sie auf und zog die Vorhänge zurück. Dann lüftete sie. Klare warme Luft kam herein. Es roch nach Sommer. Ewa ging auf die Toilette. Als sie ihre Unterhose runterzog und sich auf die Toilette saß, erschrak sie. Was war denn das? Blaue Flecke waren an ihren Oberschenkeln. Ihre Unterhose war voll mit getrocknetem Blut. Sie wischte ihren Hintern ab. Aber der war sauber. Kein Blut war dran. Also doch nicht die Regel! Verwirrt zog sie alles aus und ging unter die Dusche. Dort fielen ihr noch mehr blaue Flecke auf. Was war denn passiert? War sie vom Bett gefallen? Sie versuchte sich zu erinnern. Aber nichts kam zum Vorschein. Sie erinnerte sich nur dass sie ins Bett gegangen war, nachdem sie bei Larissa gewesen war. Larissa! Hatte sie etwas raus gefunden?! Ewa duschte sich schnell sauber und ging zurück ins Zimmer. Zog sich blitzschnell um, antwortete auf ihre Nachricht von Isabell und dann ging sie in Richtung Larissa's Zimmer. Sie klopfte. "Lari? Bist du da? Ich bins Ewa." Keine Antwort. Sie öffnete die Tür. Larissa war nicht in ihrem Zimmer. Das Bett war gemacht und auch hier wehte ein angenehmes Lüftchen hinein. Wahrscheinlich war sie schon unten. Ewa schloss die Tür und ging die Treppe hinunter. Auf der Treppe kam ihr Georg entgegen. Auch das noch! Den wollte sie jetzt ganz bestimmt nicht alleine treffen. "Hallo Ewa." "Hi Georg." "Alles gut bei dir?" Wieso fragten sie das in letzter Zeit alle? "Alles bestens." Dann ließ sie ihn stehen. Sie hatte keine Lust auf irgendeinen sinnlosen Smalltalk. Sie kannte seine Absichten. Ewa stürmte in die Küche am hinteren Ende. Da saß Larissa. Sie war in Gedanken versunken. "Lari?" Larissa schrak hoch. Als sie Ewa sah wurde sie blass. "Ewa!" "Hey ist alles in Ordnung bei dir? Du bist ja ganz blass!" "Ähm ja alles gut. Ich habe nur nicht so gut geschlafen." Ewa beugte sich zu ihr runter und flüsterte :"Und hast du was rausgefunden?" "Er ist in verschiedene Clubs gegangen. Nichts besonderes." "Ok, wir müssen am Ball bleiben." "Ich weiß nicht ob ich das nochmal möchte." "Wieso? Ist etwas passiert?" "Nein.. Ich meine ich möchte nur nicht entdeckt werden." "Aber wir müssen doch wissen wo Samira ist!" "Ja schon, aber meinst du er geht da eines Abends hin. Vielleicht geht er zu einer anderen Zeit dahin. Wie wäre es mit jetzt?" "Ja stimmt schon, aber das ist unsere einzige Möglichkeit. Wer weiß vielleicht bekommen wir bald einen Hinweis!" "Ich werde es noch ein Mal machen, wenn aber dann nichts spektakuläres passiert dann lass ich es." "Ok kann ich verstehen." Ewa saß sich am Tisch und trank einen Kaffee. Larissa beobachtete sie im Augenwinkel. Es fällt mir so schwer ihr nichts zu sagen. Aber ich muss es erstmal selbst verarbeiten. Es ist alles so kompliziert! Sie plauderten eine Weile, dann machte Ewa sich auf, um Isabell zu treffen.

Samira lag immer noch auf dem Boden. Wie lange schon wusste sie nicht. Sie war ganz leer in Gedanken und wartete auf den Tod. So musste Isabell sich gefühlt haben, als sie voller Schmerz war. Samira nahm wahr wie der Bildschirm aufflackerte. "Na was ist denn das? Da liegt die einfach auf dem Boden! Hey steh auf!" Aber Samira rührte sich nicht. Sie tat so als wäre sie tot. "Du willst also spielen? Dann muss wohl dein Freund dran glauben!" Samira rührte sich immer noch nicht. Sie hatte einfach wirklich keine Kraft, um aufzustehen. Der Bildschirm flackerte wieder. "Hallo Jack. Wie geht's dir? Deine Freundin ist wieder mal so unhöflich! Sieh mal, sie liegt nur auf dem Boden!" Jack flüsterte leise. "Samira. Liebe Samira." Samira brach es das Herz. Jack! Ach mein geliebter Jack! Es tut mir so wahnsinnig leid! "Wie rührend Jack, aber das bringt hier jetzt nichts. Ich merke, dass du immer schwächer wirst. Du kannst auch nicht mehr was?" Jack wimmerte. "Ich könnte noch vieles mit dir machen, aber irgendwie macht es mir keinen Spaß mehr. Es ist zu langweilig geworden! Und wenn deine Freundin so undankbar ist, sollte sie bestraft werden." Jack ahnte schlimmes. Er zerrte an den Fesseln. Samira öffnete die Augen. Sie sah genau auf dem Bildschirm." Ach sieh an, die Schlampe ist ja doch wach. Hast du Angst um deinen Freund Samira?" Samira sah ihn einfach nur leer an. Sie war voller Zorn und Trauer. Sie wünschte sich, dass sie einfach irgendetwas tun könnte, aber es war aussichtslos. Sie mussten doch irgendwie entkommen!" Lass ihn gehen." flüsterte sie." Was sagst du da? Ich verstehe dich nicht." "Lass ihn gehen." Samira sprach jetzt lauter. "Oho, sie möchte mir Befehle geben! Ich könnte ihn gehen lassen wenn du das wirklich willst. Einfach nur dieses Messer benutzen und Zack. Weg ist er." Er holte ein Messer heraus. "Was meinst du Samira, soll ich Jack töten? Guck mal er leidet doch nur. Sein Finger wird irgendwann wieder anfangen zu bluten. Und die Schmerzen werden doch auch immer schlimmer." "Nein! Lass ihn nach Hause gehen. Er hat doch nichts gemacht!" "Aber du hast was gemacht! Weißt du wie schwer du es mir jetzt gemacht hast?! Wegen dir muss ich jetzt wieder nachdenken, wie ich meine Frau zurück bekomme." "Sie ist nicht deine Frau." Der Glowa  knirschte mit den Zähnen. Es war ein grauenvolles Geräusch. "Ich werde dir alles nehmen Samira. So wie du mir etwas nehmen wolltest!" Der Glowa näherte sich Jack. Jack atmete schneller und hörte sich an wie ein Tier auf der Schlachtbank. Samira rappelte sich auf und schlug gegen den Bildschirm. "Nimm deine Finger von ihm!" Der Glowa lachte. Der Wahnsinn war ihm in den Augen geschrieben. "Ich werde Isabell schon bekommen! Auch wenn ich dafür töten muss!" Er holte aus und stach zu. Samira sah Blut herausspritzen. Es dauerte nicht lange und alles war voller Blut. Hilflos versuchte Jack die Wunde zu schließen, aber er konnte es nicht. Er krächzte und gurgelte und dann war es still."Bye bye Jack!" Der Glowa trat nach dem Körper dann grinste er in die Kamera. Samira konnte nicht anders. Sie starrte immer und immer wieder auf das Blut. Es war passiert. Und sie war Schuld. Alles ist vorbei. Ihr wurde ihre Liebe genommen! Jack ist tot! Als der Gedanke ihr Gehirn erhellte war sie in Schockstarre. Es dauerte eine Weile und dann brach alles heraus. Sie fing an zu schreien. Und hörte eine lange Zeit nicht damit auf. Alles was man hörte war ihr Schrei und das Lachen des Glowas. "Du hast verloren Samira. Ich habe dich ja gewarnt!"

Um Punkt drei Uhr war Isabell in der Eisdiele. Sie setzte sich an einen Tisch und wartete. Nach fünf Minuten war Ewa da! Sie begrüßten sich. Nach einer Weile fragte Isabell:"Und? Hat sie was rausgefunden?" "Nein leider nicht. Er war nur in Clubs. Larissa möchte auch nicht mehr. Sie hat Angst, dass sie entdeckt wird." Isabell war enttäuscht. Aber was hatte sie erwartet? So schnell würde es auch nicht gehen! "Kann ich verstehen! Aber eine Möglichkeit muss es doch geben!" "Ja, vielleicht müssen wir doch ihn beschatten oder du!" "Ich? Aber das ist unmöglich! Ich muss doch auf Simon aufpassen." "Stimmt." "Ich habe irgendwie ein ganz ungutes Gefühl Ewa!" "Ja ich auch. Umso mehr Zeit verstreicht, umso mehr kann passieren! Ich hasse es wenn man nichts ausrichten kann!" Ewa schlug auf den Tisch. Beide waren traurig. "Tolle Freunde sind wir. Können nicht mal helfen!" "Isabell wir müssen doch irgendeinen Hinweis bekommen!" "Aber welchen?" Isabells Handy piepte. Sie nahm es in die Hand. Eine neue Nachricht. Sie öffnete sie. Ein Bild wurde ihr angezeigt. Simon, der im Bett lag und eine behandschuhte Hand war auch dort zu sehen! Dazu ein Text. Es ist so schön wenn man sein eigenes Fleisch und Blut sehen kann. Endlich konnte auch ich meinen Sohn sehen!
Isabell sprang auf. "Was ist los?" "Ich.. Ich muss nach Hause! Er ist da!" "Wer?" "Der Glowa!! Er ist bei Simon!" "Ach du Scheiße!" Isabell rannte los. Ewa hinterher. Es war wie ein Marathon. Isabell rannte bis ihr die Lungen brannten. Bitte lieber Gott lass nichts passiert sein!

Until you are MineUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum