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Isabell war schockiert nachdem Ewa alles erzählt hatte. "Susanna ist tot?! Aber.. Sie hat mich doch noch angerufen?" "Ja erinnerst du dich als ich so komisch war bei unserem Eisessen? Du fragtest nach ihr und erzähltest dass sie dich kurz vorher angerufen hatte! Das hatte mich so aus der Bahn geworfen dass ich schnell weg musste. Ich durfte doch nichts sagen." "Jetzt verstehe ich das auch. Tut mir Leid. Und ich hab echt noch gedacht, dass sie ein psychischen Schub hatte.. Ich konnte doch nicht ahnen, dass er bei ihr ist. " "Ja er hatte Susanna ermordet, deswegen wollte ich nicht noch ein Risiko eingehen. Nach der Aktion in der Eisdiele, hat er mich gefoltert. Es war schrecklich. Nur Lari hat mir später geholfen. Sie weiß auch Bescheid." Isabell sah sie mitleidig an. "Es tut mir so leid, dass ihr alle so etwas wegen mir durchmachen müsst. Ich fühle mich echt schrecklich deswegen. Ich dachte der Alptraum sei endlich vorbei.." "" Dich trifft keine Schuld. Er ist das Problem. Weißt Du ich kenne den Glowa schon lange, aber so habe ich ihn noch nie erlebt. Er ist richtig besessen von dir! "" Ich verstehe es nicht. Aber ich habe eine Ahnung wer er sein könnte."" Wirklich? Wer denn?"" Jemand aus meiner Schulzeit. Ein neuer Junge kam in unsere Parallelklasse. Er wurde mies behandelt. Eines Tages traf ich ihn. Er war in einem jämmerlichen Zustand. Ich half ihm, weil er mir leid tat. Wir waren so etwas wie Freunde. Doch dann zog er weg. Ich habe ihn nie wieder gesehen."" Und du meinst er ist das?""Es könnte sein.." "Aber warum nach all den Jahren? Und dann so versessen? Ihr wart doch nur Freunde." "Vielleicht hat er mehr gefühlt keine Ahnung." Sie schwiegen. "Wir müssen überlegen wie wir Samira helfen können." "Ja.. Kannst du nicht etwas im Club rausfinden?" "Vergiss es. Georg hatte sich die ganze Zeit zurück gehalten, aber jetzt fängt er schon wieder an. Ich habe letzte Nacht bei Larissa geschlafen. Es ist echt zum Verzweifeln." "Hast du nicht eine eigene Wohnung?" "Ja hatte ich. Aber nachdem der Glowa da war habe ich sie gekündigt. Ich konnte da nicht mehr bleiben. Zurzeit wohne ich im Club. Aber selbst wenn ich eine neue Wohnung habe, werde ich Georg trotzdem sehen." "Und wenn du dir eine andere Arbeit suchst?" "Glaub mir das habe ich schon versucht. Aber der Club ist mein Zuhause. Außerdem möchte ich Lari nicht alleine lassen.. Ich kann mir einfach nicht vorstellen woanders zu arbeiten." "Hm.. Also von Georg kriegen wir nichts raus. Und wenn du den Glowa beschattest?" "Das wird schwierig werden. Er hat seine Augen gefühlt überall." "Meinst du er ist wieder in dem Haus, wo ihr mich gefunden hattet?" "Nein, so dumm ist er nicht. Er hat sich einen neuen Platz gesucht. Am besten ich beobachte die Situation erst und dann überlegen wir weiter." "OK. Meinst du er wird mich wieder holen wollen?" "Das weiß ich nicht, aber bitte sei trotzdem vorsichtig. Ich trau dem ganzen nicht."

Eine Ewigkeit kam es Samira vor, dass der Glowa mit ihr kommuniziert hatte. Wie gebannt starrte sie auf dem Bildschirm. Doch nicht passierte. Er blieb schwarz. Sie dachte an Jack. Wieso war er da reingezogen worden? Er hatte mit der Sache doch nichts zu tun! Er wusste davon doch nichts! Hätte sie ihn wirklich einweihen sollen? Sie wollte ihn doch nur beschützen. Sie dachte an Ewa und Isabell. Bestimmt hatten sie gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Auf jeden Fall wusste Isabell jetzt, dass er noch am Leben war! Die Arme! Was für ein Schock muss das für sie sein. Das schlimmste war ja einfach, dass sie gar nicht wusste, dass ihr sogenannte Freund der Glowa war! Das kann ihr auch niemand mehr sagen, außer vielleicht Ewa, aber würde sie das wagen? Vielleicht würde Isabell ihr nicht glauben. Samira ging im Raum auf und ab. Der Sauerstoff war hier drinne knapp und sie wartete nur darauf, dass sie tot umkippte. Aber bis jetzt war sie noch da. Wie sollte das weitergehen? Sie erschrak als plötzlich der Bildschirm wieder aufflackerte. "Hallo Samira. Zeit für eine neue Runde. Findest du nicht auch?" Samira schüttelte den Kopf. "Du kannst alles schön mit ansehen. Ist doch schön oder nicht?" Ein kleines Fenster tauchte wieder auf und vergrößerte sich, so dass es auf den ganzen Bildschirm zu sehen war. Samira sah dass der Glowa nicht mehr am Mikrofon saß. Er war in einem dunklen Raum. Jack hing an der Wand wie davor. Seine Augen waren geschlossen. Samira hatte Angst. War er noch am Leben? Es tat ihr so weh ihn so zu sehen. Doch dann sah sie, dass der Körper ab und an zuckte. Er hatte bestimmt Schmerzen! "Guten Tag Jack. Wie geht es dir? Es tut mir leid, aber leider sind wir nun bei der nächste Runde angekommen. Keine Angst, du bist nicht alleine. Deine liebe Freundin Samira schaut zu. Naja ob sie noch deine Freundin ist weiß ich ja nicht, denn wegen ihr musst du das ja durchstehen. Wir können natürlich den Spieß auch umdrehen wenn du das möchtest. Wenn du nur ein Wort sagst, werde ich dich verschonen und sie muss Qualen erleiden. Na, wie wäre das? Kannst du dir ja bei der nächsten Runde überlegen." Jack wimmerte. Er hatte noch Schmerzen von der Prügel, die er bekommen hatte. Was würde als nächstes auf ihn warten? Er versuchte die Augen zu öffnen,schaffte es aber nur einen kleinen Spalt. Er sah alles verschwommen. Grelles Neonlicht ging an und blendete ihn. Er schloss für einen kurzen Moment wieder die Augen. Dann öffnete er sie. Sein Herz schlug wie wild. Er kam sich vor, wie ein Tier auf der Schlachtbank. Der Glowa zog ein Messer aus seiner Jacke. Es glänzte und sah sehr scharf aus. Jack bekam Angst. Auch Samira bangte. "Siehst du dieses schöne Messer Samira? Ich habe es heute extra nochmal geschärft. Jetzt müsste es durch den Körper gehen wie Butter." Samira schrie auf. "Hör auf damit. Tu ihn bitte nichts." Er lachte. Jack bewegte sich. Er hatte auch ihre Stimme gehört. Nur leider wusste er, dass auch sie bestimmt irgendwo eingesperrt war. "S...Samira."krächzte er. "Jack! Oh Jack es tut mir so leid. Ich wollte das nicht." "Guck mal Jack wie heuchlerisch von ihr. Sie versucht wieder einen auf Mitleid zu tun." Er kam auf Jack zu und balancierte das Messer zwischen mehreren Stellen. Jack atmete hastig. "Ich überlege gerade, was ich abschneiden sollte.." Jack jammerte und sein Atem wurde abgehackter. "Keine Angst, Jack vielleicht ist das heute das letzte Mal, nächstes Mal könnte es Samira treffen." Und dann ging alles blitzschnell! Samira sah alles wie in Zeitlupe. Ein lauter unerträglicher Schrei hallte in ihren Ohren. Sie sah wie Blut floss. Der Glowa hatte einen Finger abgetrennt! Jack schrie vor Schmerzen und dann wurde es still. Er war wohl ohnmächtig geworden! Der Glowa zog ein Feuerzeug heraus und glühte an der Wunde. "Damit du nicht verblutest." Dann ging er hinaus und der Bildschirm wurde wieder schwarz. Samira war wie erstarrt. Der Schrei hallte noch in ihren Ohren. Ihre Hände waren verkrampft, ihre Zunge blutig gebissen und in jeder Hand hatte sie ein Büschel Haare. Sie hatte versucht, den Schmerz auf sich zu nehmen, aber es hatte nichts gebracht. Sie war Schuld an diesem Desaster. Hatte sie es nicht eher verdient?

Ewa war zurück in den Club gegangen. Auf dem Weg dorthin war ihr ein Gedanke gekommen. Vielleicht sollte Larissa versuchen den Glowa zu beschatten! Bei ihr würde er keinen Verdacht schöpfen. Fürs Erste zumindest. Das wäre vielleicht eine Idee. Sie betrat den Club und ging in ihr Zimmer. Auf dem Weg dorthin hatte sie niemanden gesehen. Ob Lari schon wieder da war? Ewa zog sich um und machte sich auf den Weg zu Larissas Zimmer. Sie klopfte. Niemand antwortete. Sie drückte die Klinke herunter und betrat das Zimmer. Larissa war noch nicht da. Es war schon später Nachmittag. Sie müsste wohl bald kommen. Ewa ging wieder hinaus und schloss die Tür als sie ein Räuspern hörte. Sie drehte sich um. Georg stand hinter ihr und sah sie an. Ewas Herz schlug schneller. Ihn wollte sie auf keinen Fall jetzt begegnen. "Oh hi Georg." "Hallo Ewa. Sieht man dich auch mal wieder?" "Wieso, wir haben uns doch erst gestern gesehen?" "Ja das stimmt, aber du warst gestern gar nicht mehr in deinem Zimmer. Ich hatte auf dich gewartet." Als er das sagte kam er ein paar Schritte auf Ewa zu. Ewa wich zurück. Sie spürte die Tür an ihrem Rücken. "Ich wollte bei Larissa schlafen." "Um mir aus dem Weg zu gehen?" Sie schluckte. Sein Körper berührte bereits ihren. Seine Hände stützte er seitlich an der Tür ab. Ewa konnte nicht fliehen. "Ja Georg. Ich möchte das nicht.. Das weißt du. Warum lässt du mich nicht einfach in Ruhe?" Georg sah sie nur ausdruckslos an. "Du kannst dich aber nicht immer vor mir verstecken Laleczka." Seine Stimme war ganz leise geworden. Bedrohlich. Ewa versuchte es ein letztes Mal. "Georg. Sei vernünftig. Lass mich einfach in Ruhe. Was bringt es dir denn? Du weißt dass ich nie das fühlen werde, was du für mich fühlst. Also verletzt du dich doch nur selber." Doch Georg konnte nicht mehr antworten. Eine andere Stimme antwortete :"Du hast recht liebe Ewa. Es bringt ihm nichts, aber das Verlangen ist da. Und das kann man nicht einfach abschalten und vergessen. Man ist wie ein Löwe, der seine Beute haben will." Sie drehten sich um. Der Glowa stand da und grinste. Seine Augen schimmerten dunkel. Ewa fing innerlich an zu zittern. Eine Panikattacke erfasste sie. Wenn sie überlegte dass die frühere Ewa frech zurück geantwortet hätte, erschrak sie, dass sie es heute nicht mehr konnte. Traurig dass du dann ein Sklave deines Verlangens geworden bist. So etwas hätte sie wohl gesagt, aber ihre Zunge schwieg. Der Glowa grinste nur breiter. "So ist es brav liebe Ewa." Sie hasste sich dafür. Los Jetzt sag doch was zu diesem aufgeblasenen Macho! Aber nein! Sie konnte es nicht. Der Glowa kam nun auf sie zu. Georg wich zurück. "Georg du musst es anders angehen. So bekommst du nicht dass was du möchtest. Du musst noch einiges lernen." Georg sah säuerlich drein. Auch er war genervt. "Ich weiß dass du mich am liebsten umbringen möchtest Georg, nur zu. Es hält dich keiner auf." Georg sah ihn zähneknirschend an. Dann verließ er sie. Ewa war nun alleine mit dem Glowa. "Ewa ich brauche deine Hilfe." Sie sah ihn überrascht an. "Du musst mir bei einer Entscheidung helfen." Ewa war verwirrt. "Welchen Anzug soll ich zu einer Beerdigung tragen?" Ewa riss die Augen auf. Beerdigung? Wovon sprach er? Und wieso fragte er sie? "Ach du weißt wohl nicht welche Beerdigung?" Ewa sah ihn nur an. In ihrem Kopf ratterte es. "Dein Verstand ist wohl auch nicht mehr ganz da. Susanna wird doch morgen beerdigt." Ewa wurde blass vor Zorn. Der Glowa grinste. "Du.. Du wagst es dorthin zu gehen?!" Ewa zischte böse. Sie zitterte vor Angst und Zorn. "Uh Ewa. Da ist ja wieder die alte Ewa. Ich dachte schon du bist nicht mehr da." Ewa trat ein Schritt nach vorne. Doch dem Glowa beeindruckte das nicht. "Was willst du jetzt machen Ewa? Mich schlagen?" Ihre Augen funkelten nur. "Ohja das willst du wohl. Aber Ewa überlege was alles auf dem Spiel steht. Du kannst mir nichts tun." Ewa kochte innerlich und dann verlor sie die Kontrolle. Wie eine Wilde stürmte sie auf den Glowa zu und stieß ihn um. Als er sich nicht bewegte und immer noch am selben Platz stand schlug sie auf ihn ein. Tränen strömten aus ihrem Gesicht. Er hielt ihre Hände fest. "Ewa. Du bist nicht mehr ganz bei dir was? Vielleicht solltest du auch eingewiesen werden?" Ewa fluchte. Der Glowa schüttelte den Kopf. Dann pfiff er. Zwei Männer kamen aus den Ecken hervor. Ewa sah verwirrt drein. Waren sie die ganze Zeit da gewesen? Wer sind die beiden? Der Glowa sprach die beiden an. " So meine Herrschaften, jetzt könnt ihr ja mal dem lieben Georg zeigen, wie man so etwas macht und er soll mal zusehen. Vielleicht lernt er ja daraus." Er ließ sie los. Die beiden Männer packten Ewa und zerrten sie davon. Ewa fing an zu schreien. "Bye bye Ewa." Er holte sein Handy heraus und sah seine Nachrichten an. Lieber Kunde. Wir wollten Ihnen mitteilen, dass ihr Paket empfangen wurde. Einen schönen Tag noch. Grinsend schaltete er die Kamera an.

Until you are MineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt