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Als Isabell wieder voller Bewusstsein war, war es schon dunkel geworden. Der besagte Tag war zu Ende! Konnte sie jetzt endlich nach Hause? Der Glowa schien ihre Gedanken lesen zu können denn er sagte :"Die Nacht musst du noch hier verbringen Schätzchen." Isabell wurde unruhig. Was würde da noch alles passieren? Um sich abzulenken spielte sie mit ihrem Sohn, der schon länger wach war. Der Glowa verließ am Abend kurz das Zimmer und kam danach mit dem Abendessen wieder. Sie fütterte ihren Sohn und versuchte sich nur darauf zu konzentrieren. Aber innerlich war sie einfach aufgewühlt. Sie war geschockt gewesen, dass ihr Körper so reagiert hatte! Wie ekelhaft.. Warum hatte der Glowa nur so eine Wirkung auf sie? Derjenige, der sie vergewaltigt und gefoltert hatte. "Lässt du meine Freunde jetzt in Ruhe?" Der Glowa lächelte. "Wenn du brav bist dann ja." Isabell verdrehte die Augen. "Es liegt nur an dir Süße. Das weißt du doch."Schweigend ignorierte sie ihn."Ich werde ein paar Anrufe erledigen. Bleibe du ruhig hier Süße." Damit verließ er den Raum. Isabell sprang kurzer Zeit danach auf und ging zur Tür. Sie war verschlossen. Mist. Sie hoffte wirklich dass sie morgen wieder nach Hause konnte, denn noch länger könnte sie nicht wegbleiben, sonst würde ihre Mutter misstrauisch werden. Die restlichen Stunden verbrachte sie mit Simon, der irgendwann wieder müde wurde. Sie legte ihn zärtlich in sein Bett und küsste ihn auf die Stirn. "Gute Nacht mein Goldstern." Dann schloss sie die Tür. Sie erschrak als sie den Glowa vor ihr stehen sah. "Man. Was erschreckst du mich so?!" Er grinste nur. "Du bist so süß als Mutter. Ich wusste schon dass du die Richtige bist." Isabell zuckte die Schultern. "Komm lass uns schlafen gehen." "Lass aber deine Finger von mir!" "Ach Süße dein Körper würde nur zu gerne meine Finger an sich spüren." Er lachte. Isabell hasste ihren Körper dafür. "Ich meine es ernst!" Sie gingen zur Bett und schliefen ein. Nach einigen Stunden wachte Isabell auf. Sie schaute auf die Uhr. Es war früher Morgen. Genervt musste sie feststellen, dass der Glowa sehr nah an ihr schlief. Vorsichtig stand sie auf und ging zur Toilette. Es war komisch neben ihn zu schlafen. Aber er hatte sie nicht angefasst. Welch Wunder! Sie wollte gerade das Bad verlassen, als sie etwas aufblitzen sah. Unter einen Berg Wäsche lag ein Taschenmesser! Isabells Puls beschleunigte sich. War das die Chance? Sie nahm es in die Hand und ging zurück ins Schlafzimmer. Ihr eigenes Blut hörte sie in ihren Ohren rauschen. Vorsichtig legte sie sich wieder ins Bett. Sie lauschte. Feine Atemzüge kamen von der anderen Seite des Bettes. Er schlief. Zitternd richtete sie sich wieder auf. Seine Augen waren geschlossen. Jetzt oder nie. Sie holte aus und zielte auf seiner Brust. Doch schnell wendete sich das Blatt. Wie aus dem Nichts kam eine Hand hervor und riss ihr das Messer aus der Hand. Mit einer schnellen Bewegung verdrehte der Glowa ihren Arm und stieß sie aufs Bett. Seinen Körper presste er grob auf den ihren. "Schätzchen." Er flüsterte zischend in ihr Ohr. "Glaubst du wirklich, du kannst mich einfach so umbringen? Hast du dich also für diese Option entschieden?" Er drückte das Messer an ihrer Kehle. "Und was machst du jetzt? Es sieht so aus als würde sich die zweite Option erfüllen. Du weißt doch sicher wie gut ich im töten bin?" Isabell versuchte sich zu befreien. Sie wimmerte vor Schmerz. "Ich hoffe du hast daraus gelernt, denn ich kann dir gerne zeigen was ich mit Menschen mache, die mich versuchen zu töten. Frag nur den lieben Georg. Weißt du was ich da getan habe?" Isabell atmete hastig. "Eine hübsche Eisenstange hatte ich dabei. Fast wäre er gestorben, wäre Ewa nicht aufgetaucht." Er zog das Messer weg und drückte seine Hand an ihrem Hals. "Du musst immer noch lernen zu gehorchen. Was soll ich noch alles tun? Es dir jeden Tag einprügeln? Oder lieber doch aus deinem Leibe ficken?" Isabell weinte. Sie bekam kaum Luft. "Sei ein braves Mädchen und ich behandel dich wie eine Königin." Er ließ sie los. Isabell keuchte und atmete die Luft ein. Ihr Herz schlug schnell. Der Glowa sah sie an. "Jetzt leg dich hin und schlaf, bevor ich es mir anders überlege." Isabell gehorchte. Es dauerte Stunden, doch dann schlief sie unruhig ein.

Nachdem sie im Club angekommen waren, hatte Ewa sofort Larissas Hand gepackt und war mit ihr in ihr Zimmer geflohen. Zwei Mal schloss sie die Tür ab. Sie wollte nicht nochmal dass dieser schmierige Leonardo sich an ihrer Freundin vergriff. Ihr war nicht entgangen wie sehr er Larissa mit Blicken ausgezogen hatte. Widerlich! "Danke Ewa." "Kein Problem. Ich mag diesen Typen nicht. Wie kann der Glowa ihn bloß hier herholen?" Larissa zuckte die Schultern. Sie war fertig mit den Nerven. "Hier bist du erstmal sicher. Kannst hier erstmal schlafen." "Danke. Ich weiß gar nicht wie das beim Auftritt werden soll.. Ich kann mich bestimmt nicht konzentrieren." "Weißt du was? Du musst einfach die Welt um dich herum ausschalten, das mache ich auch immer. Einfach nicht in deren Richtung schauen. Auch wenn du die Blicke auf deiner Haut spürst." Larissa seufzte. "Ich versuchs. Lass uns jetzt schlafen. Ich bin echt müde." Die beiden legten sich hin und waren kurze Zeit später eingeschlafen. Am nächsten Morgen wachte Larissa als erstes auf. Die Sonne schien. Die Vögel zwitscherten. Sie riss die Vorhänge auf und öffnete das Fenster. Klare Luft kam hinein. Sie atmete mehrmals ein und aus. Ein Geräusch ließ sie aufs Bett schauen. Ewa wachte auf und sah sie verschlafen an. "Morgen." Larissa lächelte. Sie war so froh Ewa bei sich zu haben! Ewa sprang aus dem Bett und öffnete die Tür. Sie schaute raus. Keiner war da! Larissa folgte ihr nach draußen und Ewa schloss ihr Zimmer sofort wieder ab. Sie gingen ins Bad und duschten sich abwechseln. Vorher musste jede von ihnen sich enthaaren. Das war eine Priorität in der Stripperszene. Abwechselnd hielten sie Wache und deckten sogar das Schlüsselloch zu. Man konnte nie wissen! Als sie fertig waren huschten sie wieder ins Zimmer und zogen sich um. Dann war es Zeit für das Frühstück. Vorsichtig gingen sie in die Küche. Keiner war drin! Zum Glück. Sie kochten sich eine ganze Kanne Kaffee. "Guten Morgen die Damen." Sie drehten sich um. Es war nur Rasterlocke. "Hey." Er beäugte sie kurz dann flüsterte er leise:"Und wie geht's es Georg?" "Es geht. Er muss noch paar Tage drinne bleiben." Er nickte und schlürfte an seinen Kaffee. "Passt auf euch auf Mädels. Die Typen führen was übles im Schilde. Bin froh wenn der Glowa wieder da ist." Er verschwand. Sie sahen sich an. "Wann kommt er eigentlich wieder?" "Keine Ahnung!" Ich hoffe nur dass es Isabell gut geht! Sie hatte sich bis jetzt noch nicht gemeldet. Ewa zog ihr Handy raus und checkte ihre Nachrichten. Noch keine von Isabell. Dafür eine von Samira. Alles OK? Hast du schon was gehört? Sie antwortete ihr. Noch eine Nachricht. Wenn sie wieder da ist, müssen wir uns sehen! Klar. Plötzlich wurden sie unterbrochen. Vitali und Leonardo betraten die Küche. Larissa erstarrte. Auch Ewa sah die beiden prüfend an. "Es riecht hier ja gut." Leonardo sah die beiden grinsend an. Ewa setzte sich zu Larissa und ignorierte die beiden. Vitali starrte sie an. Was glotzte er denn so?! Wortlos stand Ewa auf und zog Larissa mit sich. "Können wir mal vorbei?!" Vitali ging einen Schritt zur Seite. "Ich freu mich schon auf die Vorstellung Ladies!" Sie ignorierten dies und verschwanden hastig zurück ins Zimmer.

Isabell stand am Morgen auf und ging sofort zu Simon. Innerlich zitterte sie immer noch. Sie hatte Glück gehabt dass alles glimpflich ausgegangen war. Sie fütterte Simon und zog ihn an. Irgendwann stand der Glowa hinter ihr. Sie zuckte zusammen. "Guten Morgen Isabell." Sie sah ihn an. Sein Blick war hart wie Stahl und er fixierte sie streng. Isabell wusste nicht was sie tun sollte und antwortete einfach zurück. "Guten Morgen." Der Glowa kam näher, so nah dass er fast ihr Gesicht mit seiner Brust berührte. "James wird euch gleich nach Hause fahren. Da ich so freundlich bin werde ich dir ein paar Tage Zeit geben. In dieser Zeit machst du dir Gedanken für welche Option du dich entscheiden wirst." Er beugte sich nah an ihrem Ohr und flüsterte :"Ich hoffe nur du wirst zur Vernunft kommen und nicht wieder so naiv handeln wie heute Nacht. Denn du weißt Schätzchen du wirst verlieren." Isabell schluckte. Sie durfte nach Hause! Endlich! Der Glowa merkte ihre Erleichterung und grinste. "Freu dich nicht zu früh. Wenn diese Tage abgelaufen sind, werde ich bei dir auftauchen. Ja du hast richtig gehört. Persönlich. Wann das sein wird, entscheide ich. Lass dich überraschen. Und dann werde ich dich fragen was du dir überlegt hast." Isabell wurde blass. Wie sollte sie in ein paar Tagen eine Entscheidung treffen? Was wollte er denn hören? Konnte sie diesen Mann wirklich heiraten? Nein das wäre unmöglich! Etwas mutiger fragte sie ihn:"Warum haben wir uns nicht auf einem normalen Weg kennen gelernt Benjamin?" Der Glowa zog eine Augenbraue hoch und sah sie an. "Das  habe ich Anfangs versucht Isabell. Nur leider warst du so abweisend und kühl zu mir, dass es mir das Herz gebrochen hatte." Isabell schaute verwirrt drein. "Wie?" "Ja. Wie? Ich habe dich sehr oft getroffen doch du erinnerst dich nicht daran. Damals war ich noch ein Schwächling. Aber ich wurde stärker und besser. Trotzdem nimmst du mich immer noch nicht wahr. Dann ist mir der Kragen geplatzt und es ist passiert was passiert ist. Du solltest genau die selben Schmerzen spüren, die ich gespürt hatte."Isabell war geschockt. Sie hatte ja keine Ahnung. Wann sollte das gewesen sein? Sie versuchte sich zu erinnern aber nichts fiel ihr ein." Siehst du? Ich bin anscheinend so unbedeutend für dich gewesen, dass du mich vergessen hast! "Zornig ballte er seine Hand zur Faust." Aber jetzt ist es so, dass du mich gar nicht mehr vergessen kannst. Du brauchst nur unseren Sohn ansehen und dann erinnerst du dich an mich. "Isabell schaute ihn an."Was ist mit dir passiert Benjamin?" Er blickte sie an. "Vergangenes. Die Vergangenheit hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Und auch dich trifft Schuld. Also überlege es dir gut Isabell. Denn du weißt ich werde nicht locker lassen." Die Tür öffnete sich und der Butler trat ein. "Sie haben mich gerufen Monsieur?" Der Glowa drehte sich zu ihm um. "Ja James. Bring meine Frau und meinen Sohn zu ihr nach Hause. Und sorg dafür dass sie sicher ankommen. Wenn ihnen nur irgendetwas passiert dann Gnade dir Gott." James zitterte und nickte. "Wenn Sie mir bitte folgen würden my Lady?" Isabell erwachte aus Ihrer Starre und folgte ihm. Bevor sie den Raum verließ drehte sie sich noch einmal um. Sie sah den Glowa an. "Es tut mir leid." Dann ging sie raus. Der Glowa sah ihr hinterher. Als sie raus war, schlug er mit der Faust gegen die Wand. Er liebte sie wirklich so abgrundtief dass es wehtat und er hoffte dass sie wirklich aus freien Stücken sich für das Richtige entscheiden würde, denn wenn nicht müsste er  mit Gewalt und Zwang handeln, um endlich ihr klar zu machen, dass er es ist, den sie braucht.

Until you are MineWhere stories live. Discover now