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Der nächste Morgen brach an. Ewa wachte auf. Sie hatte sehr gut geschlafen. Sie sah dass die Sonne schien. Vorsichtig stand sie auf. Etwas schummerig war ihr noch. Sie öffnete die Vorhänge und das Fenster. Frische Luft kam herein. Sie schloss die Augen und atmete sie ein. Was für ein friedlicher Morgen! Plötzlich öffnete sich die Tür und Larissa kam herein. Ewa drehte sich um und sah sie überrascht an. "Guten Morgen Larissa! Alles ok?" Larissa hatte ganz rote Wangen. Sie war aufgeregt. "Guten Morgen Ewa. Du glaubst nicht was gestern Abend passiert ist!" Ewa sah sie stirnrunzelnd an. "Was ist denn passiert?" "Georg wurde gestern vom Krankenwagen abgeholt." Ewa wurde blass. "Was? Wieso das denn? Was ist denn passiert?" "Vitali hat mir erzählt er hat mit dem Glowa was getrunken und dann wurde ihn auf einmal schlecht. Er übergab sich und fiel auf einmal vor Schmerzen nieder." Ewa schluckte. "Larissa.. Meinst du etwa dass der Glowa ihm was getan hat?" Larissa machte große Augen. "Meinst du wirklich? Aber warum sollte er das tun?" "Ich weiß es nicht! Sie haben sonst immer zusammen gearbeitet." "Ich kann mir das nicht vorstellen. Der Glowa kam ja erst später dazu und Vitali hat ja die Getränke hingestellt oder nicht?" "Stimmt auch wieder. Haben sie denn festgestellt was die Ursache war?" "Ich habe keine Ahnung. Ich wollte runter zu Vitali und ihn fragen. Kommst du mit?" Ewa nickte. Zusammen gingen sie in die Küche. Kaffee war gekocht und beide nahmen sich einen großen Becher. Rasterlocke war auch anwesend. Er schaute Larissa etwas länger als sonst an. Ewa zog die Augenbraue hoch und er schaute schnell weg."Wo ist Vitali?" "Er kommt gleich. Ist eben Brötchen holen." Larissa nickte. Sie saßen sich hin und warteten. Nach einigen Minuten kam Vitali. Larissa sah ihn erwartungsvoll an. "Und Vitali? Gibt es was neues?" Vitali stellte die Brötchen auf den Tisch und zog seine Jacke aus. "Georg wurde der Magen ausgepumpt. Er hatte Rattengift im Magen." Ewa und Larissa starrten ihn erschrocken an. "Rattengift? Wie kommt das denn in seinen Magen?" "Keine Ahnung. Muss wohl in dem Drink gewesen sein." "Aber hattest du nicht die Drinks gemacht?" "Ja schon. Nur Georg wollte unbedingt den Drink für den Glowa machen." Ewa sah Larissa an. Heißt das etwa, dass Georg den Glowa vergiften wollte?! Auch Larissa sah sie mit diesem Blick an. Vitali nickte, als würde er ihre Gedanken lesen können. "Das habe ich mich auch schon gefragt. Aber warum sollte er das machen?" Larissa schwieg. Ewa sah dass sie verlegen wegschaute. Sie zuckte mit den Schultern. "Vielleicht hatten sie sich gestritten." "Aber er weiß doch, dass er keine Chance gegen den Glowa hat. Das war schon ziemlich dumm von ihm." Bevor die anderen etwas erwidern konnten, ertönte eine kalte dünne Stimme, die einen das Blut in den Adern gefrieren ließ. "Wie Recht du hast lieber Vitali. Wie ich sehe gibt es wenigstens einen vernünftigen hier in meinem Club." Alle drehten sich um. Der Glowa betrat die Küche und grinste spöttisch. "Ach sieh an die liebe Ewa ist auch hier. Geht es dir gut?" Ewa wurde weiß. Einmal aus Wut und einmal aus Angst. Sie schluckte dann sagte sie :"Ja mir geht es gut." "Sehr schön." Er zwinkerte ihr zu. Gleichzeitig sah Ewa wie Larissa sich verkrampfte. Sie schien auch vor Wut zu kochen. Der Glowa bemerkte dies wohl, da er eine Augenbraue kurz hob. Es war aber nur ein kurzer Moment, so als wollte er nicht, dass es jemand sah. Ewa ahnte nichts Gutes. Was war denn los hier? Wussten sie alle etwas und sie war ahnungslos? Vitali hatte derweil das Frühstück gemacht. Der Glowa nickte ihm zu und sagte :"Lass mich wissen wenn Georg anwesend ist. Ich möchte ihn höchstpersönlich begrüßen und empfangen." Bei diesen Worten funkelten seine Augen böse und Ewa hatte ein ganz schlechtes Gefühl. Als der Glowa den Raum verließ war es so als wäre die Temperatur um 20 Grad gestiegen und all die Angst war verschwunden. Alle genossen ihr Frühstück und plauderten wild umher. Nur Ewa war in Gedanken versunken. Irgendetwas stimmte hier nicht...

Isabell hatte die Nacht schlecht geschlafen. Alpträume hatten sie geplagt. Einmal waren alle gegen sie gewesen und sie ist von einer Klippe gesprungen. Das andere Mal hatte der Glowa sie besucht und vergewaltigt. Schweißgebadet war sie mehrmals aufgewacht. Aber alles war still gewesen. Simon hatte friedlich geschlafen. Am nächsten Morgen checkte sie sofort ihr Handy. Immer noch keine Nachricht von Annika! Hatte Samira Recht? Hasste Annika sie? Sie musste es einfach wissen! Isabell schaute auf die Uhr. Es war 10 Uhr morgens. Sie wählte Annika's Nummer. Nur die Mailbox ging ran. Hatte sie ihr Handy aus? Aber wieso? War ihr etwas passiert? Sie durchsuchte das Telefonbuch und fand die Festnetznummer. Sollte sie wirklich da anrufen? Sie hatte immer noch Angst mit Annika's Mutter zu sprechen. Aber jetzt hatte sie keine Wahl. Sie musste wissen was mit Annika war! Sie wählte und ließ es mehrmals klingeln. Doch niemand ging ran. Sie legte auf. Naja Vielleicht waren sie einkaufen oder schliefen noch. Isabell entschied zu warten, aber innerlich zerfraßen sie ihre Gedanken. Sie versuchte sich abzulenken indem sie sich um Simon kümmerte. Gegen Mittag entschied sie rauszugehen. Das Wetter war bewölkt aber trocken. Und Simon brauchte mal wieder etwas Abwechslung. Sie packte alles Nötige ein und ging dann raus. Sie gingen den Waldweg entlang. Erinnerungen blitzten hier und da auf. Sie erzählte Simon jedes Ereignis. "Und hier hatte ich Jonas kennengelernt. Das war schon lustig weißt du. Ich hatte mich in ihn verliebt. Manchmal wünschte ich er wäre dein Vater." Simon sah sie an und saugte an seinem Schnuller. Isabell seufzte. "Aber leider ist dein Vater ein ganz anderer Mensch. Es tut mir leid dass du so einen Vater hast." Ihr kamen fast die Tränen. "Aber eins verspreche ich dir. Ich werde dich vor ihm beschützen." Sie trat den Rückweg an. Es nieselte. Hoffentlich fing es jetzt nicht an noch doller zu regnen! Sie hatte keinen Schirm dabei. Gegen Mitte des Weges klingelte auf einmal ihr Handy. Sie blieb stehen und kramte es schließlich heraus."Ja?" atemlos ging sie ran. "Hallo Isabell bist du es?" "Ja. Wer spricht denn da?" "Oh entschuldige hier ist Tobias. Der Freund von Annika." Isabells Herz schlug schneller. "Tobias! Ich bin froh von dir zu hören. Ich habe Annika versucht zu erreichen, aber ihr Handy ist aus." "Ja das haben wir am Festnetz gesehen. Ihre Mutter hatte mir deine Nummer gegeben. Aber am Festnetz ist nur deine Mutter rangegangen. Sie hat uns diese Nummer dann gegeben." "Achso. Ist alles in Ordnung bei Annika?" "Jein. Ihr geht es soweit in Ordnung nur ihre Psyche ist instabil geworden." "Ach herrje. Wieso denn das? Was ist passiert?" "Sie hatte ein Flashback wahrscheinlich bekommen. Sie hatte rumgeschrieen und geweint. Irgendetwas hat sie wieder erleben müssen. Wir mussten sie einweisen lassen. Sie war eine Gefahr für sich und für uns." Isabell brachte kein Ton heraus. Innerlich fühlte sie sich sehr schlecht. Wie ein Roboter fertigte sie das Gespräch ab. Tobias versprach sich zu melden, wenn es etwas neues gab. Nachdem Isabell aufgelegt hatte, musste sie sich erstmal beruhigen. Eine Panikattacke erfasste sie. Innerlich dachte sie nur an das was Tobias gesagt hatte. Sie war eine Gefahr für sich und uns. Wir mussten sie einweisen. Dann fielen ihr Samira's Worte ein. Bist du nicht auch der Grund warum es deiner Freundin schlecht geht? Sie hatte Recht. Isabell war der Grund. Wegen ihr mussten alle leiden. Annika, Ewa, Jonas, Susanna, Samira und Jack. Wegen ihr waren zwei Menschen ermordet worden. Und warum? Weil sie sich vor einem Psychopathen versteckte, der sie liebte. Warum gehst du nicht zu deinem Mann hin? Er wartet doch auf dich! Was soll denn noch alles passieren?! Isabell bekam Kopfschmerzen von den ganzen Chaos an Gedanken in ihrem Kopf. Mach das es aufhört Isabell. Lass niemanden mehr leiden. Isabell war zu Hause angekommen. Sie machte Simon fertig und nahm sich ihr Handy vor. Sollte sie es wirklich tun? Sie schluckte. Ich muss es tun! Sie öffnete eine SMS die er ihr geschickt hatte und schrieb eine Nachricht. Ich möchte nicht dass noch mehr Menschen, die ich liebe wegen mir leiden müssen. Sag mir was kann ich tun, damit du sie in Ruhe lässt? Kannst du sie bitte da raushalten? Das ist eine Sache zwischen dir und mir. Also geht es nur um uns. Was willst du? Sie schickte die Nachricht ab.

Es war Nachmittag und Vitali bekam einen Anruf. Das Krankenhaus hatte sich gemeldet. Georg konnte abgeholt werden. Ihn war der Magen ausgepumpt worden. Gerade noch rechtzeitig, damit das Gift nicht in sein Blut gelangte. Georg hatte echt Glück gehabt. Vitali gab den Glowa Bescheid dann fuhr er los. Er betrat das Krankenhaus. Georg saß in einem Rollstuhl. Ein Pfleger war anwesend. "Hey. Ich bin hier um ihn abzuholen." Der Pfleger nickte. Vitali nahm alle Sachen mit und schob Georg zum Auto. Er half ihn hinein. Dann fuhr er los. "Wo bringst du mich hin?" "Zum Club. Wohin sonst?" "Ist der Glowa da?" "Denke schon." "Kannst du mich woanders hinbringen?" Vitali sah ihn an. "Und wohin? Du kannst dich nicht vor ihm verstecken das weißt du?!" Georg sah ihn ängstlich an. Sie hatten den Club erreicht. Vitali schaltete den Motor aus und stieg aus. Er öffnete Georgs Tür. "Das hättest du dir vorher überlegen sollen, bevor du den Glowa vergiften wolltest. Also los komm raus." Georg stieg widerwillig aus. Die Türsteher beäugten ihn mit einer Mischung aus Mitleid und Wut. Georg ging zögernd herein. Er wollte einfach nur ganz schnell in sein Zimmer gehen. Doch er kam nicht weit."Welcome back Georg. Es freut mich, dass du wieder fit bist." Vor ihm stand der Glowa. Er fixierte Georg mit seinen Augen. Kälte sprach aus ihnen. Sein Mund war zwar zu einem Lächeln verzogen, aber Georg sah dass es nicht seine Augen erreichte. Was erwartete ihn nun? Am liebsten wäre er umgekehrt und davon gerannt. Als er sich umdrehte stand Vitali hinter ihm. Er blockierte ihn den Weg. "Du hast keine Chance Georg. Komm. Ich möchte dich erstmal willkommen heißen."  Plötzlich packte Vitali Georg und schubste ihn zum Glowa hin. Dieser fing ihn auf und zerrte ihn hinter sich her. Sie gingen in den Keller. Georg wusste nicht was er tun sollte. Schreien brachte ihn jetzt auch nicht weiter. Er war ihm hilflos ausgeliefert. Vitali schloss den Keller auf. Der Glowa ging mit Georg hinein. Er fesselte Georg an dem Holzbalken in der Ecke. Georg bekam Angst. "So Georg, da du es ja unbedingt drauf ankommen lassen wolltest, werde ich dir zeigen, was mit Menschen passiert, die mir schaden wollen." Er grinste. Das Licht ging auf einmal aus. Georg sah nichts. Dann wie aus dem Nichts traf ihn eine Faust ins Gesicht. Er hatte keine Zeit sich zu erholen, denn plötzlich hörte er ein metallisches Geräusch. Was war das? Eine Eisenstange? "Showtime!" Der Glowa flüsterte es ihm ins Ohr. Und dann schlug er zu.

Until you are MineWhere stories live. Discover now