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Ewa war in Gedanken versunken. Sie war froh, dass sie jetzt gerade alleine war. So viel ging ihr durch den Kopf und es war schwer gewesen, so zu tun als wäre nichts passiert. Sie hatte einen Schrecken bekommen, als Isabell meinte, dass sie den Glowa gesehen hätte. Er verfolgte sie also! Sie musste unbedingt aufpassen, was sie sagte! Es war aber so schwierig und sie war sich sicher, dass sie es nicht lange schaffen würde die Unschuldige zu mimen. Ihr klingelndes Handy riss sie aus ihren Gedanken. Sie ging ran. "Hallo?" "Hallo spreche ich mit Ewa Wonjaczek?" "Ja am Apparat. Wer ist denn da bitte?" "Entschuldigen Sie die Störung, hier ist die Polizei." Ewas Puls schlug in die Höhe! "Polizei? Ist etwas passiert?" Sie kaute nervös an ihrer Wange. "Es tut mir leid, aber wir müssen Ihnen etwas Trauriges mitteilen." "Was ist denn passiert?" "Ihre Freundin Susanna wurde gestern Abend tot aufgefunden. Sie wurde Opfer eines Gewaltverbrechens." Ewa schloss die Augen. Tränen kamen aus ihren Augen. "Sie.. Sie ist tot? Oh mein Gott! Aber.. Wie ist das passiert?" "Das wissen wir nicht genau. Fakt ist sie wurde umgebracht. Man hat eine Schusswunde an der rechten Schläfe gefunden. Außerdem hat der Täter Naja.. Er hat ihr Gesicht post mortem entfernt." Ewa schluckte. Sie atmete hörbar aus. "Wir brauchen Sie zur Identifizierung und um einige Sachen zu klären." "OK, ich werde morgen vorbeikommen." "Danke. Und unser Mitgefühl ist mit Ihnen." Ich danke Ihnen, dass Sie mir Bescheid gegeben haben."Dann legte sie auf. Sie versuchte sich zu konzentrieren, aber ihre Maske konnte sie nicht immer aufbehalten. Sie brach weinend zusammen.

Isabell ging es nicht gut. Sie konnte einfach nicht vergessen was sie gesehen hatte. War das wirklich nur ein Hirngespinst gewesen? Aber sie hatte ihn doch deutlich gesehen. Sein blondes Haar und sein markantes Gesicht. Das hatte sie sich doch nicht eingebildet! Am liebsten wäre sie ins Gebüsch gerannt und hätte nachgeschaut. Einfach nur aus Gewissheit. Aber nein sie saß jetzt zuhause und ihre Gedanken kreisten um ihn. Was wäre wenn er wirklich noch am Leben war? Vielleicht hatten sich alle geirrt! Aber wenn er am Leben wäre, hätte er doch  schon längst sich bemerkbar gemacht. Und auch diese mysteriösen Blumen. Wer war B.? Ein alter Bekannter? Wieso zeigte die Person sich nicht? Isabell bekam eine Gänsehaut, wenn sie daran dachte, dass jemand sie vielleicht beobachtete. Sie wollte nicht schon wieder diesen Höllentrip durchmachen müssen! Aus Reflex zog Isabell die Vorhänge an ihrem Fenster zu und legte sich schlafen.

Ewa kam noch pünktlich zu ihrer Schicht. Sie zog sich um und ging zur Bar. Larissa war auch schon da und sah sie an. "Ewa! Da bist du ja wieder. Warum hast du denn nicht gesagt, dass du verreisen willst?""War spontan."" Naja, geht es deiner Familie gut?"" Ja.. "" Na dann ist es ja gut. Wenigstens siehst du sie mal. Ich habe meine Eltern schon länger nicht gesehen."Ewa schwieg. Sie wusste warum das so war. Ihr Freund war das Problem. Er war so eifersüchtig und besitzergreifend, dass Ewa sich fragte, warum Larissa ihn nicht verließ. "Warum verlässt du ihn nicht?"flüsterte sie leise. Larissa sah sie blass an. "Du kannst dich so nicht weiter behandeln lassen! Brauchst du Hilfe dabei?" Sie blickte in die Ferne. "Es ist nicht so leicht. Er würde mich verfolgen." Ewa sah zur Tür. Georg hatte den Raum betreten. Sein Blick war natürlich sofort auf ihr. Er grinste. "Vielleicht kann Georg dir ja helfen." Larissa sah zu Georg rüber. "Mein Freund denkt sowieso die ganze Zeit, dass Georg mir an die Wäsche geht." Ewa schaute zu Boden. "Dein Freund ist echt der Burner."Larissa lächelte gequält.
"Guten Abend die Damen." "Hi Georg." Larissa stand auf und küsste ihn links und rechts auf die Wangen. Ewa lächelte schwach. Georg setzte sich neben sie. Dann drehte er sich zu Larissa und sagte:"Gleich bist du dran Schätzchen." "Ich weiß."Sie machte sich davon. Ewa spielte nervös an ihren Fingern."Na Laleczka. Wie geht's dir?" Ewa zuckte mit den Schultern. Georg strich von hinten über ihren Rücken. Ewa versteifte sich. Um abzulenken fragte sie:"Kannst du vielleicht Lari helfen?" "Wobei?" "Sich von ihrem Freund zu trennen?" Georg sah sie überrascht an. "Du bittest mich um Hilfe? Wie süß. Aber ja klar kann ich machen." Ewa nickte ihm zu. Dann stand sie auf. Sie ging zur Toilette. Minutenlang stand sie vor dem Spiegel und musste sich beruhigen. Sie musste gleich auftreten, aber ihre Psyche spielte komplett verrückt. Sie versuchte langsam sich zu beruhigen. Doch mit der Ruhe war es schnell vorbei! Georg stand hinter ihr. "Was verfolgst du mich denn? Kannst du mich nicht einmal in Ruhe lassen?!" Tränen schossen aus ihren Augen. Georg sah sie an. "Wieso hast du ihm geholfen?" brach sie hervor. "Warum wolltest du ihn töten?" "Weil er meiner Freundin und meiner anderen Freundin schlechtes angetan hat. Georg, er hat Susanna ermordet!" Sie weinte. Er legte seine Arme um ihren Körper und drückte sie an sich. Ewa zuckte zusammen. Er versuchte sie aber nur zu trösten. "Ich weiß. Und das zeigt mir, dass man sich nicht mit ihm anlegen sollte. Auch du Ewa solltest lieber still sein." "Das ist nicht so einfach. Die Polizei will mich morgen sehen." Georg sah sie an. "Du weißt dass er dich beobachten wird?" Sie nickte. "Ich bin für dich da und wenn du morgen jemanden brauchst, dann komm vorbei, ich muntere dich schon wieder auf." Ewa nahm seinen Blick wahr und wusste wie er das gemeint hatte. Sie unterdrückte einen Würgereiz und presste nur ein Danke hervor. Dann machte sie sich auf dem Weg zu ihrem Auftritt.

Until you are MineWhere stories live. Discover now