Kapitel 36

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Let's take a shower togehter

"Lou!" Ich schwankte gefährlich und hielt mich an irgendetwas oder irgendjemanden fest. Louis stellte sich sofort vor mich um mich zu stützen. Ich hörte ein ohrenbetäubendes Fiepen, fast wie ein Tinitus und meine Sicht glich der eines Fernsehers, der keinen Empfang bekommt. 

"Was hast du?!", rief er besorgt über die Musik hinweg. "Mir ist so heiß und schwindelig!" Er stützte mich und brachte mich aus der Menge. "Wir gehen mal einen Moment raus vor die Tür!", rief er Niall zu. Er nickte und Louis brachte mich raus. 

Es regnete wie aus Eimern. "Das kommt, weil auf Ecstasy die Körpertemperatur so schwankt und wenn man dann noch dicht an dicht in einem geschlossenen Raum ist, kann das gefährlich werden. Tut mir leid Harry, ich habe echt nicht damit gerechnet", entschuldigte er sich während wir im strömenden Regen standen. "Scheiße." Ich rieb mir die Stirn, da ich Kopfschmerzen bekam, aber das Fiepen hatte aufgehört und auch meine Sicht wurde wieder klarer. "Es wird schon wieder besser." 

Als ich Louis ansah, merkte ich, dass er auf was ganz anderes fixiert war. Ich schaute an mir herab und merkte auch wieso. Ich war komplett durchnässt und hatte ein weißes T-Shirt an, dass nun durchsichtig war. "Tja, es war wohl unnötig sich dagegen zu wehren", bemerkte ich und zuckte mit den Schultern. "Sieht so aus." Louis grinste mich an und kam mir einen Schritt näher. 

"Ich finde es ja süß wie du die ganze Zeit redest." "Ehrlich?", fragte ich ihn. "Ja. Sonst bist du ja ziemlich zurückhaltend, was reden angeht", gab er lächelnd zu. Ich hatte schon wieder das Bedürfnis etwas zu sagen, aber versuchte mich zurückzuhalten, was eigentlich ziemlich dumm war, da Louis ja offensichtlich die Wirkung von Ecstasy kannte. 

"Na sag schon!", forderte er mich lachend auf. "Ich finde es einfach nur erstaunlich, dass ich mir einfach keine Sorgen mehr machen kann. Ich rede einfach drüber, empfinde aber nichts dabei. Als würde ich einfach nur eine Geschichte weitergeben, die mir mal jemand erzählt hat." Er nickte und zog mich hinter die Lagerhalle, in der so etwas wie eine überdachte Ausgabestelle war, unter die wir uns stellten. Louis ließ sich auf den Boden fallen und machte eine einladende Handbewegung, damit ich mich ebenfalls zu ihm auf den Boden setze. Seufzend ließ ich mich auch fallen, in der Hoffnung nicht wieder eine Blasenentzündung zu bekommen. 

"Ich weiß was du meinst. Es ist ziemlich faszinierend oder?", fragte mich Louis dann. "Nein, faszinierend bist du. Das mit den Pillen ist einfach nur unerwartet abenteuerlich", plapperte ich. Louis lachte. "Sollte das ein Kompliment sein?" "Keine Ahnung. Ich fand dich schon seit dem Café faszinierend. Deine Art und Weise an Dinge ranzugehen. So spontan und furchtlos. Abgesehen davon schätze ich es sehr, dass du nicht jede Antwort hinterfragst, was ich leider mache." Ich plapperte wirklich einfach drauf los. Wenn er mich nicht stoppen wird, werde ich wohl bis übermorgen reden. Pausenlos.

"Sollte ich mich bedanken?", fragte Louis dann ein wenig verlegen. "Nein. Es ist einfach nur die Wahrheit, nichts anderes." Er legte einfach seinen Kopf auf meine Schulter und hörte mir zu. "Irgendwie ist es komisch zu wissen, dass ich eigentlich Samstagabend immer im Pub stehe und singe und jetzt ist es wahrscheinlich kurz vor Sonnenaufgang und ich sitze in London hinter einer alten Lagerhalle." "Ich wollte nicht, dass du das wegen dem hier absagst", murmelte Louis. "Nein, das musste ich auch nicht. Zwischen der Band und mir herrscht gerade Eiszeit", seufzte ich. "Wieso das?", fragte Louis vorsichtig. "Weil ich euch den einen Samstag eingeladen habe. Eigentlich war es unsere oberste Regel niemandem den wir aus der Schule kennen davon zu erzählen. Clare und Adam waren strickt dagegen. Sie fühlen sich wohler, wenn sie wissen, dass uns niemand zuhört den wir kennen und ich hab dich eben, als ich betrunken war, eingeladen." "Bereust du es?" Ich überlegte kurz. Bereute ich es? 

"Wahrscheinlich nicht. Ich hatte eigentlich immer die Idee damit Geld zu verdienen. Ich will Jura studieren und brauche das Geld für das Studium. Ich hab es ihnen noch nicht gesagt, was ich vorhabe, da ich weiß, dass die Band keine Zukunft hat, wenn ich Jura studiere. Wer will schon einen Anwalt, der Samstagabend noch in Pubs auftritt." Ich lachte bitter auf. "Aber ich werde mich wohl nicht länger drücken können, wenn ich weiterhin mit ihnen befreundet sein will. Sie sollen wenigstens den wahren Grund erfahren, auch wenn sie mich danach noch mehr hassen werden." Louis hebte seinen Kopf, was mir nicht sonderlich gefiel. "Tut mir leid. Irgendwie bin ich ja schuldig. Ich wollte niemals irgendwelche Freundschaften zerstören", erklärte er eindringlich. "Ich weiß. Es ist auch nicht deine Schuld. Ich hab dich eingeladen, egal ob ich nun betrunken war oder nicht." 

Wir saßen noch eine ganze Weile da hinten und genossen einfach nur die angenehme Stille. Was heißt Stille? Die Musik war auch hier draußen noch zu hören, aber sie war weitaus leiser. 

"Wollen wir zurück ins Hotel gehen?", fragte Louis dann leise in die Stille. "Ich weiß nicht. Willst du wirklich schon gehen?", fragte ich verwundert. "Wir kommen da sowieso nicht mehr rein. Unsere Stempel und die UV-Farbe hat der Regen abgespühlt." Er hat recht. Ich nickte und wir machten uns auf den Weg zurück ins Hotel. 

Im Fahrstuhl fiel mir ein, dass wir nur eine Dusche hatten und wir beide völlig durchnässt waren. "Wer geht zuerst duschen?", fragte ich ihn. Er zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung." 

Mir kam eine ziemlich komische Idee und wäre ich nicht immer noch auf Ecstasy, hätte ich sie wahrscheinlich niemals ausgesprochen, doch weil ich es eben war, tat ich es. "Lass uns doch einfach zusammen duschen." Die Fahrstuhltüren öffneten sich und ich stieg aus dem Fahrstuhl. "Ja, warum nicht", antwortete Louis. Ein wenig erstaunt sah ich ihn an, doch wirklich Gedanken darüber machen konnte ich nicht. 

Ich schloss die Tür auf und Louis ging vor mir rein. Er schmiss sein nasses Tanktop in irgendeine Ecke, dass er sowieso nur in seiner Hose stecken hatte. Dann ging er einfach ins Bad. Ich folgte ihm und mittlerweile fiel mir auf wie ekelhaft mein Shirt an mir klebte. Nass und kalt. 

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Okay, ich glaube das mit dem "es soll zum Kapitel passen", kann ich vergessen. xD
Ich bin wahrscheinlich doch so eine 'ich schreib hier random shit aus meinem Leben Person'.

Sitze grade beim Frisör und bin iwie froh haha :D
Meine langen Haare sind mir iwie immer auf den Keks gegangen also sind sie jetzt eben kurz.

LG

Lovely Little Lies [𝙻.𝚂. 𝙰𝚄]Where stories live. Discover now