Kapitel 35

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What's that? Ecstasy.

Louis schien offenbar ganz genau zu wissen wo Zayn ist, denn er ging zielstrebig durch die Menge und direkt auf ihn zu. "Malst du uns auch an oder sind wir schon zu hübsch dafür?", fragte Louis frech. "Ach glaub mir, da müsste ich dich komplett anmalen. Bei ihm-", er zeigte auf mich "-ist das schon weniger nötig." Ich grinste Zayn an und zeigte ihm einen Daumen nach oben, sodass es Louis nicht sehen konnte. "Na dann!" Louis klatschte in die Hände und zog sich sein Top einfach über den Kopf und steckte einen Zipfel in seinen Hosenbund, sodass es nicht verloren gehen würde. Natürlich. Genau jetzt muss er das machen.

Louis setzte sich auf einen Stuhl und Zayn holte tatsächlich einige Pinsel raus und fing an ihm ein Bild auf den kompletten Oberkörper zu malen. Ich stand bestimmt mindestens eine viertel Stunde da rum und wartete, dass Zayn sein Kunstwerk zu Ende bringen würde. Als Louis aufstand verkniff ich mir krampfhaft mein Lachen, denn er hatte jetzt einen Spongebob, der einen Mittelfinger hochhält auf Bauch und Brust. Er schaute an sich hinunter und klatschte dann fröhlich mit Zayn ein.

Danach drückten mich die beiden ebenfalls auf den Stuhl, doch ich weigerte mich  dagegen mein Shirt auszuziehen. "Na gut dann mal ihm halt nen Pimmel auf die Stirn und dann ist gut!", rief Louis begeistert und ich schaute sofort warnend zu Zayn. Wenn er das macht, dann dreh ich ihm den Hals rum. Doch Zayn lachte nur und machte sich keine Minute später an meinem Gesicht, Hals und an meinen Armen zu schaffen. An meinen Armen hatte ich dann kurzerhand ein Schiff und eine nackte Meerjungfrau. Beides fand ich zugegebenermaßen nicht mal scheiße. Was er mir ins Gesicht und an an den Hals gemalt hatte würde ich wohl nie rausfinden.

Als er mich als fertig erkannte, zog mich Louis vom Stuhl und mit sich mit. In einer Ecke blieb er stehen und zog meinen Kopf zu sich runter. "Du greifst jetzt in meine Hosentasche. Dort ist etwas drinnen, was du mir gibst", flüsterte er mir ins Ohr. Verwirrt schaute ich ihn an. "Warum holst du es nicht selbst raus?", fragte ich ihn, doch er schüttelte nur den Kopf. "Das wäre zu auffällig. Los mach schon", drängelte er. Ich seufzte und griff in seine Hosentasche.

"Nicht die, Harry. Die Arschtasche." Mit großen Augen schaute ich ihn an. Ich soll ihm in die Arschtasche greifen? Zögernd ließ ich meine Hand an seinem Körper langfahren und griff dann in seine rechte Tasche. "Die andere", flüsterte mir Louis ins Ohr, woraufhin mit ein angenehmer Schauer über den Rücken fuhr. Ich wusste nicht, dass er so nah war, aber was erwarte ich bitteschön?

In seiner linken Tasche war eine kleine Plastiktüte. Vorsichtig zog ich sie raus. "Nicht hingucken okay?" Ich nickte leicht und ließ meine Hand mit dem Tütchen zwischen unsere Körper fahren, sodass er sie an sich nehmen konnte.  Ich hörte wie er sie öffnete. "Vertraust du mir?", Louis legte seine Stirn an meine und sah mir tief in die Augen. Ich wurde nervös. Was hat er denn vor? "Ja." Es war nur ein Hauchen und trotzdem verstand Louis was ich gesagt hatte. "Dann machst du jetzt die Augen zu und lässt dich einfach auf mich ein, okay?" Ich antwortete ihm nicht sondern schloss einfach meine Augen, so wie er es mir gesagt hatte.

Ich weiß nicht was er tat, doch er entfernte sich von mir, nur damit ich einen Augenblick später seine Lippen auf meinen spüren konnte. Überrascht erwiderte ich seinen Kuss, doch er ließ mir gar keine Zeit dafür. Er bat mit seiner Zunge um Einlass, doch als seine Zunge meine berührte, war da noch was anderes. Er löste sich von mir und nickte kurz. "Schluck", forderte er sanft. Es war irgendwas Tablettenähnliches. Ich schluckte sie, was blieb mir auch anderes übrig. "Was war das?", fragte ich ihn dann zögernd. "Ecstasy." Ich konnte es fast nicht hören, was er gesagt hatte. "Du hast mir Ecstasy gegeben?" Er nickte und nahm sich die andere Pille aus der Tüte und schluckte sie ebenfalls.

"Und jetzt", er räusperte sich, "gehen wir tanzen!" Immer noch ziemlich durch den Wind ließ ich mich von ihm mit auf die Tanzfläche ziehen.

Ich merkte eine ganze Weile gar nichts und wunderte mich schon, warum nichts passierte aber irgendwann merkte ich dann, wie ich die Musik und die bunten Lichter oder die UV-Farben der Anderen oder an mir selbst anders wahrnahm. Ich drehte mich mitten auf der Tanzfläche einmal um mich selbst, um alles was um mir ist zu beobachten. "Es fängt an zu wirken!", rief Louis mir über die laute Musik ins Ohr. Ich merkte wie einige Gedanken oder Zweifel einfach abfielen und ich mir keine Gedanken mehr darüber machte. Das war wohl auch der Moment in dem ich mich im Einklang mit den Anderen Menschen um mir herum fühlte. Als ein Teil der großen Masse, als fester Bestandteil. Mir wurde auf einmal wahnsinnig warm und doch hatte ich das Bedürfnis nach Nähe. Nach Nähe einer anderen Person.

Es strömten so viele Eindrücke auf einmal auf mich ein. Eine Welle der Wahrnehmung und der Hitze und ich überlegte kurz ob ich einfach mal kurz rausgehen sollte, um mich abzukühlen, doch Louis nahm meine Hand, die augenblicklich anfing zu kribbeln und animierte mich zum tanzen.

"Du wirst dich dran gewöhnen!", rief er mir zu. "Aber mir ist so heiß!", beschwerte ich mich. "Ich weiß und es wird auch erstmal nicht besser, aber du wirst dich im Laufe des Abends dran gewöhnen!" Ich nickte. Was anderes blieb mir ja auch nicht übrig.

Mit der Zeit wurde ich lockerer und vor allem mitteilungsbedürftiger. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass aussprechen zu müssen was ich fühle und wahrnehme. Das wäre wohl ziemlich schrecklich, wenn ich nüchtern wäre, doch genau jetzt war es mir absolut egal. "Louis, ich glaube ich spüre die Lichter", rief ich ihm zu. "Und die Musik auch. Als würde ich direkt vor einem von diesen Lautsprechern stehen." Louis schaute mich kurz an und nickte. Dann ließ er seine Fingerspitzen an meinem Arm hoch und runter streichen. Normalerweise würde es wohl kitzeln, doch gerade jetzt war es ein unbeschreibliches Gefühl. Das Kribbeln und die Wärme, dass seine Finger an meiner Haut hinterließen, machte etwas mit mir. Etwas was man nicht beschreiben kann. Irgendwie eine Mischung aus Glücklichkeit und dem Verlangen es an seinem ganzen Körper zu spüren, aber nicht unbedingt auf einem sexuelle Art.

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Hey,
ich hoffe euch geht's gut.

Nur noch drei Tage und dann sind es zehn Jahre. Fühlt sich iwie crazy an, oder?


Vergesst nicht zu voten oder mir einen Kommi dazulassen. Ich freue mich immer sehr, wenn ihr welche dalasst. :)

LG

Lovely Little Lies [𝙻.𝚂. 𝙰𝚄]Where stories live. Discover now