Kapitel 31

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Taking a shower isn't that easy

Am nächsten Morgen wachte ich als erstes auf. Louis lag auf meiner Brust und eine seiner Hände lag locker auf meinem Bauch. Seine Haare kitzelten mein Kinn und ich musste mir ein Kichern verkneifen. Ich legte eine Hand auf seinen Rücken und fragte mich, wie spät es eigentlich war, doch nachschauen wollte ich nicht. Dafür genoss ich einfach den Moment zu sehr. Wieso genoss ich diesen Moment so sehr? 

Ich dachte an Louis' Worte. Er mag meine Anwesenheit und meine Berührungen und offensichtlich nicht auf die selbe Weise, wie die Berührungen oder Anwesenheit seiner anderen Freunde. Sollte ich mich geschmeichelt fühlen? Vielleicht. Aber was da jetzt zwischen uns ist, hat seine Antwort nicht erklärt oder ich habe es einfach nur nicht erkannt. Ich bezweifle, dass es eine gute Idee wäre ihn nochmal zu fragen. Vielleicht sollte ich mir da einfach mal eine Meinung von einer komplett außenstehenden Person einholen. Ja, das sollte ich wohl. 

Ich nahm mir vor, nachher mal Niall in ein Gespräch zu verwickeln. Völlig in meinen Gedanken versunken, malte ich kleine Kreise und Muster auf Louis' nackten Rücken. Ich bemerkte nicht mal, dass ich es machte. "Das kitzelt!", murmelte Louis verschlafen. Erst jetzt bemerkte ich, was ich überhaupt tat und stoppte. "Wer hat denn gesagt, dass du aufhören sollst?", beschwerte er sich als er merkte, dass ich aufgehört hatte. Ich lachte und machte mit meinen wahllosen Mustern auf seinem Rücken weiter. Als Reaktion darauf kuschelte er sich noch näher an mich. 

Hätte mir jemand vor 2 Monaten gesagt, dass ich einmal mit einem der beliebtesten Schülern unserer Schule, einem Sportler, in einem Bett in London liege und seinen nackte Rücken streichle, hätte ich denjenigen wohl einen Vogel gezeigt, doch jetzt, in diesem Moment, fühlte sich das Alles so wahnsinnig real und richtig an. 

"Über was denkst du nach?", fragte Louis vorsichtig nach und schaute mich aus großen Augen an, ohne seinen Kopf von meiner Brust zu nehmen. Ich lächelte und schüttelte nur den Kopf. "Ach, nicht so wichtig", winkte ich ab, doch Louis richtete sich nun richtig auf und saß nun neben mir im Bett. "Nein, irgendwas hast du!" Er wollte echt nicht locker lassen. Ich schmunzelte. "Sag schon!" Ich lachte nur. "Komm schon! Hat es was mit dem Gespräch gestern zu tun?" Er schaute mich ernster an und auch ich hörte auf zu lachen. 

"Louis, es ist nichts. Glaub mir doch. Ich habe nur über ein paar Dinge nachgedacht", erklärte ich und er gab auf. Seufzend ließ er sich auf mich fallen. Wie ein Sack Kartoffeln. Ich stöhnte nur gequält auf. "Quetsch mich doch nicht so ein!", rief ich lachend, doch er blieb einfach quer über mir liegen. "Ich bin ein Fliegengewicht also hab dich nicht so!", lachte er mich aus. "Im Moment bist du so schwer wie drei Elefanten!" "Eyyy!" Empört sah er mich an, doch alles was ich tat, ist meine Decke über ihn zu werfen und ihn wie einen Buritto einzuwickeln und dann stolz neben dem Bett zu stehen, um mein Werk zu betrachten. Ich stämmte die Hände in die Hüfte und wischte mir mit einer Hand symbolisch über die Stirn. Louis lachte schon seit ich angefangen hatte ihn einzuwickeln und wollte sich auch sichtlich nicht wieder beruhigen, was sich irgendwie auf mich übertrug. Am Ende lagen wir beide mit einem Mega-Lachflash auf dem Bett und hielten uns die Bäuche. Also ich hielt meinen Bauch. Louis kam ja nicht an seinen ran. 

Ich half ihm, sich auszuwickeln und dann gingen wir zusammen Zähne putzen. "Ich glaube ich gehe gleich noch duschen. Kann ich dein Duschgel benutzen? Ich bin zu faul meins noch zu holen", fragte er mich und lächelte unschuldig. "Genau darum räume ich mein Zeug aus, auch wenn ich nur ein Wochenende in einem Hotel bin!", belehrte ich ihn, doch er schaute mich immer noch wie ein kleiner Welpe an, bis ich nickte. 

Ich ging mich in der Zeit anziehen. "Harry? Warum steht hier so viel Zeug rum?", rief Louis aus dem Bad, als ich gerade dabei war meine Hose anzuziehen. "Was für Zeug?", rief ich verwirrt zurück. "Na die drei Flaschen Duschgel! Ist es egal welche ich benutze?" Alarmiert stürmte ich ins Bad, aber als ich realisierte was ich da gerade tat, hielt ich mir schnell die Augen zu. "Harry!" Louis schien genauso erschrocken zu sein wie ich. "Okay okay", ich versuchte uns beide zu beruhigen indem ich mich umdrehte und an die Holztür schaute. "Was hast du jetzt für eine Flasche in der Hand?", fragte ich ihn ruhig. "Eine Orangene." "Nein nein! Die nicht benutzen!" Aufgeregt wollte ich mich am liebsten wieder umdrehen um ihm selber die richtige Flasche zu geben, aber stattdessen zappelte ich einfach lächerlich rum, um mich selbst davon abzuhalten. 

"Wozu brauchst du überhaupt so viel Zeug?!" Es war mehr ein Vorwurf als eine Frage und trotzdem antwortete ich. "Das in der orangenen Flasche ist Spülung! Das macht die Haare leichter kämmbar und weich und das in der, ich glaube sie müsste grün sein, ist Shampoo. Das darfst du auch nur für die Haare benutzen! Die andere ist dann Duschgel." "Du bist doch verrückt! Niemand braucht so viel!" Empört drehte ich mich um. "Das ist alles wichtig! Nur weil du wie ein Gorilla einfach alles mit einem wäschst bin ich nicht verrückt!" "Harryyy!", quietschte Louis und dann merkte ich auch, dass ich mich einfach umgedreht hatte. Meine Augen weiteten sich und ich erstarrte. 

"Scheiße das wollte ich nicht!", entschuldigte ich mich und trotzdem musterte ich ihn. Zumindest versuchte ich es, doch Louis warf mir einfach ein Handtuch mitten ins Gesicht. "Dann schau doch gefälligst nicht noch extra auffällig!"

Lovely Little Lies [𝙻.𝚂. 𝙰𝚄]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt