Kapitel 28

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Goes to me

Am nächsten Morgen erklärte ich meiner Mutter, dass ich dieses Wochenende nicht da wäre, verschwieg ihr natürlich den Grund und sagte ihr, dass ich später nach der Schule nur noch mal nach Hause kommen würde um mir ein paar Sachen zusammen zu packen. Sie fragte auch nicht weiter nach, was mich ehrlich gesagt wunderte, wenn ich daran denke wie wütend sie war, als ich mit Louis einen Kaffee trinken war. Na gut, es war schon fast dunkel als ich nach Hause gekommen war, aber das ist ja was anderes. 

In der Schule erklärte mir Louis mir dann, dass er mich nach der Schule nach Hause fahren würde und mir beim zusammenpacken der Sachen helfen würde, da er seine schon im Kofferraum hat. Zayn und Liam würden wir dann von deren Häuser abholen. 

Und genauso lief es auch ab. Wir trafen uns nach dem Unterricht an seinem Auto, er fuhr mich nach Hause, dort packten wir dann ein paar bequeme Klamotten, Zahnbürste und Zahncreme und eben ein paar andere Dinge, die wir brauchen würden, ein und setzten uns wieder ins Auto, um die anderen abzuholen. Meine Mum hatte uns ein paar Brote gemacht, da ich ihr gesagt hatte, dass wir etwas außerhalb der Stadt sein würden. Dass wir bis nach London fahren würden hatte ich ihr selbstverständlich nicht gesagt. Ich bin doch nicht lebensmüde. 

Erst holten wir Liam ab. Er stieg hinten ein, da ich auf dem Beifahrersitz saß und begrüßte uns, was ziemlich unnötig war, wenn man mich fragte, da wir uns vor nicht mal 2 Stunden das letzte mal gesehen hatten, aber ich sagte einfach nichts dazu und verkniff mir ein Lachen. Louis fuhr aus seiner Auffahrt und Liam lehnte sich zu uns nach vorn, sodass sein Gesicht genau zwischen uns und den Sitzen auftauchte. "Hast du es ihm schon gesagt, Louis? Das mit dem Hotelzimmer?" Louis schaute mich kurz mit aufgerissenen Augen an, konzentrierte sich dann aber wieder auf die Straße. "Scheiße, das hab ich ja gestern total vergessen!" Er schlug sich mit der flachen Hand, die er nicht am Lenkrad hatte, gegen die Stirn. Meine Lippen zierte er kleines Schmunzeln, da ich schließlich den Grund wusste, wieso er es vergessen hatte, was auch immer er mir sagen wollte oder sollte. Liam zog eine Augenbraue in die Höhe als er meinen Gesichtsausdruck sah, doch ich schaute einfach, schmunzelnd wie ein Grundschulkind, nach vorn auf die Straße. 

"Harry, wir haben versucht dir noch ein eigenes Zimmer zu buchen, aber das Hotel hatte kein Einzelzimmer mehr frei, also habe ich gesagt, dass sie uns ein Doppelzimmer geben sollen. Du wirst also mit bei mir schlafen müssen." Mein Schmunzeln breitete sich zu einem Grinsen aus und Liam wackelte mit seinen Augenbrauen. Ich versuchte mir das Grinsen so schnell wie möglich zu verkneifen und antwortete: "Wir werden schon klarkommen." 

"Oh, da bin ich mir sicher", schmiss Liam nun seine Bemerkung ein und wurde somit von Louis' Hand im Gesicht wieder nach hinten, auf seinen eigentlichen Platz gedrückt. Kaum 2 Minuten später hielten wir vor Zayns Haus. Er schmiss seine Tasche in den Kofferraum und stieg dann ebenfalls hinten ein und gab Liam einen kurzen Kuss. Ja, seitdem sie sich am Dienstag vor der kompletten Mannschaft und Freunden 'geoutet' hatten, konnte man sie nicht mehr einzeln vorfinden. Keiner war wirklich überrascht gewesen, denn entweder wussten sie es schon oder es war ihnen egal, darum würde ich es auch nicht 'Outing' nennen. Sie hätten sich auch einfach mitten auf dem Schulhof auffressen können und keiner hätte sich gewundert, was ich persönlich als angenehm empfinden würde. 

Als wir aus der Stadt rausfuhren, erklärte Louis uns erstmal die Regeln. "Also Regel Nummer 1 ist, wir machen so viele Pausen, wie ich will und wir hören die Musik die ich will, da ich der einzige mit einem Führerschein hier bin. Regel Nummer 2 ist, kein rummachen in MEINEM Auto. Nur so fürs Protokoll, das zählt nicht für mich." Liam ließ er lautes 'Pfff' durch das Auto wandern. "Nur damit wir euch nicht zusammenscheißen können, wenn ihr im Auto nen Quickie habt!", beschwerte er sich lauthals. Dafür bekam er eine Faust von Zayn gehen seinen Oberarm und ein entsetztes Geräusch von Louis. Ich hielt einfach nur mein Lachen zurück und ließ sie diskutieren. 

"Mann Louis, das ist aber unfair!", rief Liam beleidigt. "Na und! Das ist auch MEIN Auto und somit auch meine Regeln. Mach du erstmal deinen Lappen, dann können wir weiterreden", wies Louis ihn dann zurecht. Das ging eine ganze Weile so und Zayn und ich warfen uns schon genervte Blicke durch den Rückspiegel zu, als Louis an der nächsten Tankstelle abfuhr. "Ich muss pinkeln! Tankt von euch mal einer?" Er wartete nicht mal auf eine Antwort. "Danke", rief er noch, ehe er hinter der Tankstelle verschwand. 

"Wer von uns geht jetzt? Ich hab sowas noch nie gemacht?", fragte ich in die Runde. "Ich tanke voll und du gehst bezahlen! Dir wird er sicherlich das Geld zurückgeben. Uns gibt er nicht mal den Dreck unter den Fingernägeln zurück." Ich lachte und nickte. Liam und ich stiegen aus und er tankte das Auto voll. Dann erklärte er mir, dass ich dem Kerl an der Kasse die Nummer der Zapfsäule nennen müsste und dann einfach bezahlen sollte. Ich tat was er mir sagte und begrüßte den jungen Kassierer als ich die Tankstelle betrat. Ich sagte die Nummer der Zapfsäule und wollte ihm gerade das Geld geben, als ich einen kleineren Körper an meinem Rücken spürte und eine Hand die unter meinem Arm hindurch schlüpfte, um dem Kassierer das Geld zu geben. Verwirrt wollte ich mich umdrehen, doch ich roch, dass es Louis war, also ließ ich es einfach geschehen.

Der Kassierer schaute mich mindestens genauso verwirrt an, bis Louis seinen Kopf hinter mir hervor streckte und ein leises 'Geht auf mich' in meinen Arm murmelt und sich dann wieder hinter mir versteckte. Er machte sich nicht mal die Mühe seinen Arm wieder zurückziehen, sondern umklammerte einfach meinen Bauch. 

"Das Wechselgeld können sie ihm geben!", hörte man Louis hinter mir sagen und ich schmunzelte. Seine Finger malten kleine Kreise auf meinem dünnen Pullover am Bauch und ich ließ ihn einfach machen. Der Kassierer schaute mich noch einmal komisch an und suchte dann das Wechselgeld raus, um es mir dann in die Hand zu drücken. "Dankeschön! Tschüss", verabschiedete ich mich und Louis löste sich von mir. Plötzlich war es so kalt an meinem Rücken. 

Lovely Little Lies [𝙻.𝚂. 𝙰𝚄]Where stories live. Discover now