CII.

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"Ach komm schon, Schwiegervater. Trau dich doch mal heraus." ,schrie ich wütend umher. Doch dieser Mistkerl wollte einfach nicht herauskommen. "Ich bin hier. So wie du mich haben wolltest!" Paul und sie gingen nun schon seit Stunden durch diese weißen Korridore. Doch niemand, wirklich niemand kam vorbei. Immer wieder waren ein paar Bilder an der Wand zu sehen. "Irgendwas stimmt hier nicht!" ,stellte Sophia fest und Paul gab ein grunzen von sich. "An diesem ganzen Plan stimmt etwas nicht. Hast du dir eigentlich jemals deine Geschichte auf der Zunge zergehen lassen?" Sie warf ihm einen skeptischen Blick zu und zog eine Braue nach oben. "Naja überlege doch mal. Die Hölle persönlich, der Teufel, Hades oder wie auch immer du ihn nennen magst. Theo! lebt seit anbeginn der Zeit und ist auf der Suche nach der Frau, die ihm seine Flügel zurückbringen kann. Die Frau, die ihm die prophezeit wurde. Und er trifft dich ..." Er zog das letzte Wort so in die Länge, dass ich stehen blieb und meine Arme verschränkte, damit er weiter erzählen konnte. "Und da ist sie: Sophia van Luz. Der Name hätte auch nicht passender sein können. Er verliebt sich Hals über Kopf in dich. Sowie geht er freiwillig mit Shila in die Hölle 2 Jahre für dich. Er tut einfach alles. Und du ebenfalls. Du gehst in die Hölle. Wirst dort Königin. Stellst deine Gefühle ab. Bringst seine frau um. Bekommst 2 Kinder, bei deren Geburten du auch beinahe stirbst. Legst dich mit deinem Schwiegervater ab, mal wieder. Und das alles nur für die Liebe." Er seufzte und fing an, zu grinsen. "Doch leider habe ich nicht das Recht, dich zu verurteilen. Denn ich kenne dieses Gefühl. Und ich weiß, wie es ist wenn man alles für jemanden tun möchte. Wenn man demjenigen einfach nicht die Wahl lassen möchten, weil man sie für sich selbst beanspruchen tut. So ist das mit der Liebe." Man sah ihm das richtig an wie sehr es ihm quälte, dass er diese Situation nicht ändern konnte. "Du und Hel? Wie fing das eigentlich an?" Wir hatten sowieso nichts besseres zutun, als hier entlangzulaufen. "Hel und Kain. So fing das an!" Diese Geschichte störte ihn sehr, denn als er es aussprach zuckte sein Muskel an der Schläfe. "Sie hatte mal etwas erwähnt, jedoch nicht viel erzählt." Er nickte vor sich hin, als würde er mir andauernd zustimmen. "Helena war der erste Dämon den Luz erschaffen hatte. Und Kain war ANSICH der erste Dämon. Er hatte ihm geholfen, sie zu erschaffen. Daher waren sie verbunden. Sie sind es auch heute noch. Daher quält es mich einfach, wenn er in der Nähe ist. Sie versucht zwar alles um aus diesem Bund auszubrechen, jedoch funktioniert es nicht immer." Geschockt blickte ich zu ihm rüber. "Keine Sorge, sie war mir immer treu. Jedoch wollte ich so oft fliehen. Das was sie für ihn empfindet, das empfinde ich für sie." Er lehnte sich gegen die kalte, weiße Wand und sank zu Boden. Wir hatten sowieso alle zeit der Welt und hier war eh nichts. "Aber sie liebt dich so sehr!" ,beschwörte ich ihm aufrichtig. "Das weiß ich. Und sie sagt es mir immer wieder. Aber nichts geht über die Erschaffungsbindung. Was glaubst du warum Gott seinen eigenen Sohn nicht töten kann bzw. nicht haben will? Weil er ihn nicht töten kann. Er ist sein Erschaffer." Ich habe nie über diese Theorie nachgedacht. Aber er hatte Recht. Gott hatte nie darüber nachgedacht ihn zu töten. Er kann es einfach nicht, da er sein Vater ist. "Jedenfalls hatte Kain sich verändert über die Jahre hinweg. Er hat Dinge getan, die Hel nicht guthieß. Sie hat mich kaum beachtet. Sie hatte nur Augen für ihn. Doch irgendwann konnte ich sie dazu überzeugen, dass er gefährlich war." Verwirrt verzog ich das Gesicht. "Ihr seid Dämonen! Ihr seid von natur aus Gefährlich!" Wieder ein Lächeln. Doch es wurde schnell ein lachen, in welches ich mit Freuden einstimmte. "Du hast den schlimmsten aller Schlimmsten geheiratet. Ich bitte dich." Da hatte er auch wieder recht. Jedoch war ich nicht bereit, um den Löffel abzugeben. "Ich habe Angst! Ich weiß nicht was er mit mir vorhat, dass was ich aber weiß ist, das ich Angst habe. Tierische Angst. Ich werde sie nie wieder sehen oder?" Daraufhin gab mir Paul keine Antwort. "Schön das ihr da seid. Wollen wir dann anfangen?" Gott kam herein und empfing uns mit offenen Armen. Jetzt gab es kein zurück mehr. Ich werde mich für meine Familie opfern. Anders können wir es nicht zu Ende bringen.

"Viel Glück!" Kain stand weiter weg und betrachtete die kleine Gruppe. Auch Maria hatte sich ihnen angeschlossen. Hel drehte nochmal um und ging auf ihn zu. sie kam ihm sehr nah und sah ihm tief in die Augen. "Seid vorsichtig. Nur weil er Luz nicht töten kann, heißt es noch lange nichte, dass er euch nicht töten kann. Das gilt vor allem für dich." Er zwang sich ein Lächeln hervor und strich ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr. "Ich ..." ,fing sie an, doch stoppte dann einfach. "Ich weiß. Du liebst mich. Aber es wird immer er sein. Ich bin deiner Liebe nicht würdig. Aber er schon. Und das habe ich mir immer für dich gewünscht. Immer! Zwar hatte ich gehofft, dass wir eines tages auch sowas haben können. Liebe. Geborgenheit. Familie. Doch es sollte einfach nicht sein." Ihr liefen einzelne Tränen herunter. Er wischte sie mit seinem Daumen weg und gab ihr dann einen Kuss auf die Wange. Es zerriss ihr das Herz. Durch die Erschaffungsbindung würden ihre Gefühle für ihn immer stärker sein. Zaghaft legte sie eine Hand auf sein Herz. "Es tut mir leid." ,flüsterte sie leise und er lächelte leichte. Und da sah sie es! Eine Träne verließ sein rechtes Augen. Er würde sie immer lieben und auch immer an erster Stelle setzen. Doch er war Kain. Das machte die ganze sache einfach nicht machbar. "Pass auf dich auf!" Mit diesen Worten verabschiedete er sich von ihr und wandte sich ab. Hel stand noch einige Zeit dort und starrte ihm nach. Irgendwann spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter und drehte sich verschnupft um. Luz runzelte die Stirn und sie schmiegte sich in seine Arme. "Für immer und ewig!" ,sprach er leise und drückte sie nochmal fest an sich, bevor sie durch das Himmelstor schritten.

Sweet Devil ✝️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt