3.

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Sofia

Ich zog mir mein Spitzenkleid an und lockte mir meine blonden langen Haare und schminkte mich dezent. Es klingelte und ich zog mir meine Pumps an und öffnete die Tür, wo Theo stand. „Du siehst gut aus." Sein Strahlen war überzeugend genug, dass ich wusste, ich habe nicht untertrieben. „Danke" sagte ich leise und ging mit ihm zum Auto. „Wo fahren wir hin?" ,fragte ich ihn und er lächelte. „Zu einem bestimmten Ort." Seine Augen fingen an, zu strahlen und ich war nervös, sogar sehr. Er machte mich nervös doch warum? Ich kannte ihn noch nicht mal. Wir hielten vor einem Restaurant, an das wunderschön war. Er führte mich rein und der Kellner brachte uns gleich an unseren Platz. Wir unterhielten uns eine Weile, bis das Essen kam. Er erzählte mir von seiner Arbeit. Sein leben in NY und dann schließlich in LA. Ich war fasziniert von ihm. Wirklich. Ab und an erzählte er mir einen Witz, weswegen ich laut auflachen musste. Das Restaurant war am Meer und es war ein kühler Sommerabend. Es setzet Musik ein und ein einige Paare standen auf und fingen an, zu tanzen. Theo sah, dass ich sie beobachtete und stand dann selber auf. Verwirrt blickte ich zu ihm hoch. „Würden Sie ?" Er hielt mir seine Hand hin und ich starrte perplex auf sie. „Sehr gerne!" Wir fingen langsam an zu tanzen zu einem wunderschönen Lied. „Weißt du eigentlich wie schön du bist?" Er war so dicht an meinem Ohr, dass es kitzelte. Ein Kichern kam mir aus dem Mund und dann sah ich in seine dunklen Augen. „Und dir steht dieser Anzug wirklich sehr gut." Ich legte so viel Ernsthaftigkeit hinein, wie ich nur konnte. Doch ich musste anfangen, zu lachen und strich dabei über seinen Anzug. Theo stieg mit ein in das Lachen und wir tanzten weiter. Seine Hand glitt weiter um meine Hüfte runter an meinen Rücken. Dann zog er mich mit einem Ruck an sich ran. „Darf ich?" ,fragte er gentlemanlike und ich war so abwesend, dass ich einfach nur nickte. Langsam beugte er seinen Kopf herunter und küsste mich. Seine Lippen waren so weich, dass ich nicht anders konnte, als ihn zu erwidern. Ich wusste nicht, wie lange es her war, dass mich jemand geküsst hat. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Er legte seine ganze Leidenschaft da rein, dass ich ein kleines Stöhnen unterdrücken musste. Irgendwann lösten wir uns und ich musste kurz durchatmen. „Würdest du mich kurz entschuldigen?" Er nickte nur und ich lief hinaus, an die frische Luft.

Die Minuten vergingen und ich versuchte, wieder klar zu kommen. Ich kannte diesen Mann seit 3 Tagen. Naja kennen ist zu viel gesagt. Und jetzt war ich hier mit ihm auf einem Date. Wir haben uns geküsst. „Sofia?" Erschrocken drehte ich mich um und sah diesem geheimnisvollen Mann in die Augen. Es war, als könnte er in meine Seele schauen. Als würde er mir alles nehmen. Meine Angst. Meine Kraft und zum Schluss meine Seele. Und plötzlich sah ich dort ein Feuer. Mitten in seinen Augen. Flammen. Wut. Blut. Herrschaft. Ich bildete mir auch ein, dass ich Schreie hörte. Sie wurden immer Lauter und lauter, sodass ich mir die Ohren zuhalten musste. Währenddessen sah ich ihn weiter an und schauderte. Er selbst stand in Flammen. Was zur Hölle sah ich dort? Hatte er mir etwas in den Drink getan? War ich auf Drogen? Was für eine Droge soll das sein? Seine Augen wurden Rot. Es traten Hörner aus seinem Kopf und sein Gesicht verwandelte sich in eine Fratze. „Was bist du?" ,schrie ich, da das Geschrei immer lauter wurde. „Du kannst mich sehen?" ,fragte er verdutzt. Immer noch in dieser Gestalt. Dennoch war seine Stimme richtig tief. Wie ein Monster. Plötzlich war das Geschrei weg und ich hörte nur noch eine weibliche Stimme. „Lauf!" ,sagte sie immer wieder. Doch ich konnte nicht. Ich blieb am Fleck stehen und sah zu ihm rüber. Die Flammen erloschen und er stand wie vorhin da. Ganz normal im Anzug. „Warum warst du voller Flammen? Und was war mit deinem Gesicht und deiner Stimme?" ,fragte ich zitternd und stellte mich wieder aufrecht hin. „Okay, dass ging nun schneller als gedacht." ,gab er etwas verzweifelt zu und drehte sich hin und her. Er sah nach, ob jemand in der Nähe war. „Ich wollte dich eigentlich damit verschonen und nicht schon am ersten Date damit rauskommen." Er lächelte dabei, was mir noch mehr Angst einjagte. Er kam einen Schritt auf mich zu und wich zurück. „Welche Drogen hast du mir gegeben?" Dann blieb er stehen und zog verwirrt seine Augenbrauen hoch. „Drogen? Nein. Ich dachte nur nicht, dass du es so schnell merken würdest. Du bist was Besonderes, Sofia." Er kam weiter auf mich zu und ich lief leicht davon. „Warte doch!" ,rief er mir hinterher und meine Schritte wurden schneller. Er machte mir Angst und ich wollte einfach nur noch weg von ihm. Doch plötzlich packte er mich und ich drehte mich schreiend zu ihm um. „Was bist du?" ,schrie ich wieder und sein Griff wurde lockerer. „Was hast du gesehen?" ,fragte er sanft und ich merkte, wie sich mein Puls beruhigte. „Flammen, Hörner. Fratze. Ich habe Schreie gehört und eine Stimme die „Lauf" rief." Meine Stimme zitterte und Tränen liefen mir herunter. „Ich bin der Teufel. Satan. Lucifer." ,flüsterte er und ich riss die Augen auf. „Was?" ,schrie ich lauter und er legte plötzlich die Hand auf den Mund. „Bitte! Sei leise." ,fluchte er und sah sich nochmal um. Meine Hände krallten sich in seine. „Lucifer?" ,zitterte ich und er nickte. „Du meinst, wie in der Bibel? Der Erzengel den Michael verbannt hat im Namen von Gott?" War das sein verdammter Ernst? Für wie blöd hält er mich eigentlich? So etwas gibt es nicht. „Genau der. Und nein, ich halte dich nicht für blöd." Verwirrt sah ich zu ihm hoch. „Du kannst meine Gedanken lesen?" ,fragte ich wieder leise und er nickte wieder. „Immer." Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und ich zuckte zurück. „Hör zu! Ich werde dir alles erzählen. Aber wichtig ist, dass du weißt, dass ich dich nicht verletzen werde. Nie. Und habe bitte keine Angst vor mir." Er sah mir tief in die Augen. Und ich hatte schreckliche Angst. Wirklich schreckliche. Er ging zur Straße und hielt ein Taxi an. „Fahr nach Hause. Ich werde bald wieder zu dir kommen." Er hielt mir die Tür auf, sagte dem Fahrer die Adresse und verschwand dann. Was zur Hölle passierte hier eigentlich gerade?

Sweet Devil ✝️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt