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Jerusalem. Was für eine Stadt. Hier habe ich geheiratet. Hier bin ich in die Hölle gekommen und in den Himmel. Und hier sollte es endlich enden. Für immer. Wenn ich es nicht beenden kann, dann werden meine Kinder sterben und mein Mann. Und das will ich um jeden Preis verhindern. Keiner soll wegen etwas sterben, was eigentlich mit betrifft. "Ist das dein beschissener Ernst?" Erschrocken drehte ich mich um und ah Paul in die Augen. "Wie hast du mich gefunden?" ,fragte ich sichtlich nervös und sah umher. "Naja was glaubst du denn? Ich habe gesehen, wie du mit Kain abgezogen bist. Da konnte ich nur erahnen, dass du so eine Schnapsidee hast. Vor allem nach den vergangenen Tagen und Wochen." Sein Gesicht wurde ganz Rot vor Aufregung. "Wenn du mich aufhalten willst, brauchst du es gar nicht versuchen." Mutig setzte ich meine schritte zum Berg fort und er folgte mir natürlich. "Keine Sorge, dass will ich ganz bestimmt nicht. Lieber Du, als meine Frau." Abrupt blieb ich stehen und drehte mich zu ihm um. "Was meinst du damit? Ist etwas passiert? geht es den Kindern gut? Luz und Hel?" Panisch ging ich zu ihm zurück. "Den Kindern geht es gut keine Sorge. Jedoch wollen es Hel und Luz nach all den Jahren endlich beenden, damit du es nicht tun musst. Sie wollen sich opfern. Sie haben damals einen Pakt geschlossen. Zusammen leben, zusammen sterben. Und da du genug scheiße gemacht hast in den letzten Monaten, finde ich es nur fair, wenn du dafür den Kopf hinhältst. Deswegen bin ich hier, um dich zu unterstützen." Sein Grinsen ist teuflisch. Und er schämte sich noch nie die Wahrheit zu sagen. "Dann hilf mir endlich, dem ganzen Theater ein Ende zu setzen." Nervös reichte ich ihm die Hand und er nahm sie, ohne zu zögern an. "Wie willst du es überhaupt anstellen?" Kurz vor dem Himmelstor hielten wir an und ich schaute nochmal hinunter. "Er will mich und nicht Luz oder die Kinder. Deswegen will ich mich schon die ganze Zeit opfern. Doch bis jetzt kam mein Mann immer dazwischen. Er wird ihnen nichts tun." Doch konnte ich mir da so sicher sein? Würde wirklich alles sicher sein für die Kinder, wenn ich mich opfere? "Du gehörst zur Familie. Egal was ich auch sage. Und ich liebe dich. Aber ich werde dich nicht aufhalten, wenn du dich opfern solltest. Dafür liebe ich Hel zu sehr." Ich konnte ihn verstehen. Ich würde alles für meine Familie tun, sowie auch er für seine. Helena war seine Familie und auch gleichzeitig meine. Alleine deswegen schätze ich ihn sehr. Ich streckte meine Hand aus und griff durch den Schleier. "Bereit?" ,fragte ich ihn nochmal und er nickte nur. Schließlich traten wir in die Himmlische Welt meines Schwiegervaters.

"Er hat uns hier nicht wirklich festgemacht." ,stöhnte ich zu Helena hinüber, welche nur wütend zur Wand starrte. "Ich bringe ihn um! Ich werde ihn in der Luft zerfetzen." ,schrie sie und versuchte die Ketten zu lösen. "Er würde alles für dich tun. So wie Sophia alles für die Familie tun würde." Wütend schnaubte sie los und ich ließ mich locker hängen. "Er weiss doch, dass ich alles für dich tun würde." Ja das würde sie. Und dafür würde ich ihr immer dankbar sein. Doch Paul würde niemals zulassen, dass Hel sich opfert. Nicht mal für mich. "Wie würdest du reagieren, wenn Paul sich opfern würde? Könntest du es zulassen? deine große Liebe?" Sie verstummt und ich sah, wie ihr die Tränen in die Augen schossen. Helena war Gefühlskalt meistens jedenfalls. Gerade nach außen Hin. Über die Jahre hinweg, hat sie sich daran gewöhnt, etwas zuzulassen. Freunde, Familie. Paul hat lange gebraucht, bis er einigermaßen an sie rangekommen ist. "Du liebst ihn Hel! Und das ist in Ordnung. Diesen Schwur haben wir uns vor Ewigkeiten gegeben. Du hast ihn. Deshalb kämpfe um ihn." Plötzlich wurde die Tür aufgebrochen und mein alter Freund stand im Raum. "Welche rührende Worte. Wahrscheinlich hätte es eh nicht geklappt mit uns." Kain sah zuerst zu ihr und dann zu mir. "Ich hoffe, damit kann ich einiges wieder gut machen." Er seufzte einmal und machte uns dann frei. "Sie sind in Jerusalem. Himmelstor. Sie will sich eintauschen. Das Problem an der Geschichte ist, dass sie denkt, dass sie dann einfach nur Himmel lebt. Jedoch habe noch Freunde im Himmel." Ich umfasste meine Handgelenke und streichelte ein paar mal drüber. "Was weist du?" ,hakte ich nach und half Hel sich aufzurichten. "Er will sie nicht nur im Himmel haben. Sie soll der neue Teufel werden. Er will sie verwandeln. Er hat die Macht dazu, denn er ist verdammt nochmal Gott. Dir wurden nur die Flügel abgeschnitten und in der Hölle wurdest du denn zu dem, was du bist. Doch er will sie folter und ihre Böse Seite komplett befreien. Ohne es Rückgängig machen zu können." Wut. Trauer. Schmerz. Liebe. Das alles empfand ich in dieser Situation. Sie würde alles tun für uns. Einfach alles. Selbst wenn sie herausfinden sollte, dass er das mit ihr vorhat, würde sie es tun. Ich liebte diese Frau. Abgöttisch. Einfach über alles. Es gab dafür keine Worte. "Dad?" ,sagte eine leise Stimme hinter mir. Mel und Junior standen vor mir. "Wir retten sie. Egal was sein sollte. Sie sollte nicht das Opfer werden, einer Liebe, die niemals Menschlich war. Sie hat es verdient ein normales Leben zu führen." Sie hatten sowas von Recht. "Dann lasst uns nicht noch mehr Zeit vergeuden. Keiner! Wirklich keiner setzt den Teufel persönlich in der Hölle ab. Nicht mal meine eigene Frau." Ich lächelte leicht und zusammen gingen wir hinaus. Lieber Vater, so werden wir uns wiedersehen.

So meine Lieben. Ich bin auf dem Weg in die Heimat und habe etwas Zeit um ein paar Kapitel online zu bringen. Ich hoffe sie gefallen euch. Liebe euch :-*

Sweet Devil ✝️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt