Kapitel 42: Freudige Erwartungen

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Kapitel 42

Freudige Erwartungen

Heute ist es genau eine Woche her, dass wir gesagt bekommen haben, dass ich irgendwie schwanger bin. Irgendwie passt hierbei ziemlich gut, finde ich. Ich kann mich auch nicht wirklich freuen, weil ich nicht weiß, ob unser kleines Etwas es schafft zu bleiben.

So ganz kann ich das auch noch nicht verarbeiten. Ich war diese Woche schon zweimal zu weiteren Untersuchungen. Doch einen Grund für meinen Niedrigen Hormonspiegel haben sie immer noch nicht wirklich gefunden. Fred und ich haben es auch noch niemandem gesagt. Wir wissen ja selbst nicht was los ist und was sollen wir dann den anderen sagen.

Am Wochenende haben wir uns zuhause verkrümelt und einfach nur die gemeinsame Zeit genossen. Über das Thema haben wir wenn immer nur kurz gesprochen, da wir gar nicht wissen was wir darüber reden sollen.

Ich habe mir auch erstmal Urlaub genommen für zwei Wochen, da ich nicht auf der Arbeit erklären wollte, warum ich so oft zum Arzt muss. Fred konnte letzte Woche keinen Urlaub machen und auch diese kann er nur den einen Tag frei machen für die Ergebnisse beim Arzt zu besprechen. Ich hätte ihn gerne bei mir, damit ich mich nicht in meinen Gedanken verliere, aber leider geht das nicht.

Fred ist heute morgen früh aus dem Haus, in der Hoffnung, er kann schneller Feierabend machen. Ich hoffe es wirklich.

Mitten in meinen Gedanken höre ich die Tür aufgehen und Freds Schlüssel rasseln. „Hallo, Oberhuhn.", kommt es von Fred von der Haustür.

„Was machst du denn schon hier?", antworte ich während ich ihm entgegen gehe.

„Ich hab mir gedacht, du könntest Gesellschaft zuhause brauchen und habe den Rest der Woche Urlaub."

Ohne eine Antwort falle ich ihm erleichtert um den Hals.

Während unserer Umarmung klingelt im Wohnzimmer unser Telefon. Ich löse mich von Fred und er geht ins Wohnzimmer ans Telefon. Ich höre ihn nur „ja, ok und machen wir" sagen, als er auflegt und mich aufgeregt anschaut.

„Was ist los, Fred? Wer war das?"

„Das war Veronika. Wir sollen, wenn möglich direkt vorbei kommen."

„Warum das? Mein Termin ist erst am Mittwoch."

„Ja, aber die Ergebnisse liegen vor und wir sollen direkt kommen. Also los. Mach dich fertig, wir fahren gleich!"

Auf dem Weg in die Praxis bin ich sehr angespannt. Warum müssen wir direkt kommen, wenn ich doch in zwei Tagen einen Termin habe? Vielleicht mal gute Nachrichten, die nicht warten können.

In der Praxis angekommen, dürfen wir direkt ins Behandlungszimmer und eine freudige Veronika kommt dazu.

„Bei deiner guten Laune, hoffe ich jetzt einfach mal auf gute Nachrichten.", begrüße ich sie.

„Davon kannst du ausgehen.", erwidert sie mir. Endlich gute Nachrichten. „Aber zuerst mache ich noch einen Ultraschall von eurem kleinen Krümel."

Nach dem Ultraschall hält Fred es nicht länger aus.

„Was hast du für Neuigkeiten für uns?", fragt Fred neugierig.

„Wir haben anhand der Tests herausgefunden, dass dein Körper nicht genug eigene Hormone produzieren kann. Heißt, dein Körper braucht dabei Hilfe. Es liegt nicht daran, dass irgendwas mit dem Fötus nicht stimmt."

„Ok. Das klingt einfach. Was heißt das für mich? Wie kann ich meinem Körper dabei helfen?"

„Du kommst täglich, auch Samstag und Sonntag die nächsten zwei Wochen in Praxis zu mir und ich spritze dir dann Hormone."

„Nur zwei Wochen? Nicht länger?"

„Wir wollen nach den zwei Wochen testen, ob dein Körper dann bereit ist, es alleine zu stemmen. Sollte es nicht der Fall sein, werden wir weitere Maßnahmen einleiten, damit deine Schwangerschaft problemlos verläuft."

„Also ist alles in Ordnung und unser Krümel hat keine Schwierigkeiten mehr?"

„Momentan sieht alles sehr gut aus. Dein Krümel hat sich in der einen Woche super eingenistet, wie ich auf dem Ultraschall sehen konnte. Die Fruchthöhle hat sich vergrößert und auch deine Gebärmutter wächst schon etwas. Das heißt dein Körper bereitet sich weiter darauf von und stößt ihn nicht ab und mit den Hormonen helfen wir nach. Anhand des Ultraschalls kann ich euch sagen, dass du aktuell in der 6 Schwangerschaftswoche bist. Also alles noch sehr früh, aber umso besser können wir alles unterstützen."

Glücklich und mit Tränen in den Augen, fallen Fred und ich uns in die Arme. Endlich einmal super Neuigkeiten für uns! 

Weglaufen kann eine Lösung sein - Muss aber NichtWhere stories live. Discover now