Kapitel 32: Alles nur geträumt?

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Kapitel 32

„Sprotte beruhig dich bitte erst mal wieder." „Er kann das bestimmt erklären. Mach dich doch nicht verrückt."

Wild durcheinander versuchen die beiden Hühner mich aufzumuntern bzw. meine Tränen zu stoppen. Doch all das hilft nichts. Fred ist weg und ich hatte keine Ahnung weshalb.

Nachdem ich festgestellt hatte das er gegangen war, rief ich meine beste Freundin an, die auch sofort die anderen anrief. Also saßen wir nun zu dritt, Trude, Frieda und ich, zusammen in eine große Decke eingewickelt auf der Couch, da die anderen beiden leider nicht kommen konnten, da sie wieder unterwegs in der weiten Welt waren.

„Hast du mal versucht ihn anzurufen?", will Trude nach einer kleinen Pause wissen.

„Schon gefühlte 100 Mal.", gebe ich schniefend von mir.

„Vielleicht ist er auch nur auf einem Meeting, dass er vergessen hatte und auch nicht ran gehen kann.", versucht Trude mich noch einmal zu beruhigen.

Frieda schaut Trude schief an und schüttelt nur den Kopf. Sie glaubt die Geschichte wohl auch nicht. Es war wirklich zum Verzweifeln. Von dem ganzen Heulen wurde ich unglaublich müde. Ich wusste nicht wie viel Uhr es war aber ich dämmerte langsam ein. Schlaf würde bestimmt helfen.

-Sicht Frieda-

„Ich kann ihn leider auch nicht erreichen.", sagt Trude flüsternd zu mir.

„Ich versuche Willi anzurufen. Vielleicht hat er etwas von ihm gehört. Ich gehe schnell ins Schlafzimmer telefonieren., damit ich Sprotte nicht wecke.", antworte ich ihr leise.

Langsam stehe ich vom Sofa auf und gehe in Sprottes und Freds Schlafzimmer. Ich verstehe einfach nicht, was passiert sein konnte, dass Fred einfach abhaut.

„Hi, meine Schöne.", empfängt mich Willis Stimme am Handy.

„Hast du was von Fred gehört?", will ich direkt von ihm wissen.

„Ehm, sollte ich?"

„Ja. Er und Sprotte haben sich gestern Abend etwas gestritten und heute fehlen seine Kleider und er ist weg. Weißt du wo er ist?"

„Frieda, ganz ruhig. Ich bringe Emily zu deiner Mutter und kümmere mich um Fred. Du bleibst bei Sprotte und hilfst ihr. Sobald ich was gehört habe, melde ich mich bei dir."

„Du bist der Beste. Danke! Ich liebe dich, bis später."

„Ich liebe dich auch. Bis dann!"

Nach dem Telefonat mit Willi fühle ich mich etwas erleichterter als vorher, auch wenn ich noch nichts neues weiß. Aber die Gewissheit, dass Willi hilft, stimmt mich schon etwas positiver.

Ich setze mich auf Sprottes Bettseite und denke noch etwas nach. Was könnte ihn so vertreiben? Der Streit kann es wirklich nicht gewesen sein. Da hatten die beiden schon wesentlich schlimmere. Aber warum packt er einfach seine Sachen und geht? Das verstehe ich einfach nicht. Schließlich will er Sprotte heiraten. Und man sieht den beiden an, wie sehr sie sich lieben. Sollte es vielleicht mit seiner Arbeit zu tun haben? Ich hoffte so sehr, dass Willi ihn bald finden würde.

Kurz darauf vibriert mein Handy und reißt mich aus meinen Gedanken. Eine Nachricht von Willi:

Habe ihn gefunden. Versuche mit ihm zu reden und melde mich dann wieder.

Das ist gut. Wo hast du ihn gefunden? Geht es ihm gut?, tippe ich schnell als Antwort.

Es dauert auch nicht lange, bis die Antwort kam:

Gut nicht wirklich. Er ist völlig fertig und sitzt an unserem alten Baumhaus. Bitte sag es nicht Sprotte. Sonst kommt sie hierher.

Da hatte Willi Recht. Sprotte würde sich sofort auf den Weg machen. Hier wäre aber vielleicht mal ein Männergespräch angebracht. Ich stecke mein Handy wieder ein und gehe zurück ins Wohnzimmer. Sprotte schläft noch immer.

„Und? Konntest du etwas herausfinden?", will Trude direkt wissen.

„Ja. Willi hat ihn gefunden. Er ist an ihrem alten Baumhaus. Er sieht total fertig aus. Willi versucht mit ihm zu reden.", flüstere ich ihr zu. „Aber besser wir lassen Sprotte etwas schlafen und sagen es ihr nachher. Ich glaube die Männer müssen mal unter sich reden."

Trude nickt mir zu und steht auf: „Ich mache uns erstmal einen Tee und koche uns etwas. Wir sind alle etwas müde und hungrig glaube ich."

„Gute Idee, ich helfe dir."

„Weißt du warum Fred abgehauen ist?", fragt mich Trude, nachdem wir in der Küche stehen.

„Keine Ahnung. Vielleicht beschäftigt ihn etwas, was er nicht so einfach sagen kann. Was anderes fällt mir einfach nicht ein."

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass Fred einfach so abhauen würde. Da muss doch etwas passiert sein. Also ich meine mehr als ein Streit."

Ich nicke ihr zu und schweigend bereiten wir etwas zu Essen zu und machen für uns alle einen Tee.

„Ich schaue mal nach ihr. Vielleicht ist sie ja wach.", lasse ich Trude wissen.

Im Wohnzimmer angekommen schaut mich Sprotte schon an.

„Na, wie geht's dir?", will ich von ihr wissen.

„Ich hab gehofft, dass das alles nur ein böser Albtraum war. Aber das ist es nicht, oder?"

„Leider nein. Aber es gibt gleich etwas zu essen. Vielleicht fühlst du dich etwas besser."

„Danke, dass ihr beiden für mich da seid. Ich gehe noch kurz ins Bad."

„Ok. Ich bin dann wieder in der Küche."

Zurück in der Küche helfe ich Trude beim Tisch decken und weiteren Vorbereitungen für unser Essen.

„Die Nudeln brauchen noch etwa 2 Minuten. Du kannst schon mal Sprotte rufen.", gibt Trude bekannt.

„Alles klar. Ich versuche mal mein Glück.", antworte ich und gehe zurück ins Wohnzimmer.

„Oh nein!"

„Frieda, was ist los?"

„Sie ist weg."

„Was heißt sie ist weg?", fragt Trude, die nun auch ins Wohnzimmer kommt.

„Sie ist bestimmt ans Baumhaus. Sie hat uns eben gehört. Sie hat nicht geschlafen."

„Meinst du?"

„Sie kann noch nicht weit sein, Trude. Sie war vor 5 Minuten noch hier, als ich das Letzte mal nach ihr gesehen hab. Ich muss Willi anrufen!"

Weglaufen kann eine Lösung sein - Muss aber NichtWhere stories live. Discover now