Weglaufen kann eine Lösung sein - Muss aber Nicht

Kapitel 29: Der große Tag der Gefühle

Kapitel 29

Die letzten 4 Wochen vergingen wie im Flug dank der vielen Hochzeits-Vorbereitungen.

Meine Schwindelanfälle sind auch wieder viel besser geworden.

Heute steht die zweite Hochzeit an bei uns im Freundeskreis. Frieda und Willi geben sich heute das Ja-Wort. Heute bin ich noch nervöser, wie bei Trude und Steve. Ich passe heute auf Emily auf und halte sie während der Trauung, vor allen Gästen neben dem Brautpaar. Hoffentlich schreit sie nicht und es klappt alles ohne Zwischenfälle. Ich habe Angst, dass wenn das Eintritt, ich sie nicht mehr ruhig bekomme. Aber ich denke es wird alles gut werden. Sie ist sonst auch immer ruhig. Und heute wird sie viel zu bestaunen haben.

Bei Frieda angekommen klappt alles Reibungslos. Melli, Trude und Wilma helfen Frieda beim Anziehen und ich kleide Emily ein. Sie sieht wirklich bezaubernd in ihrem weißen Kleid und dem rosa Haarband aus.

Bald hat auch sie ihren großen Tag. Dann wird sie getauft. Eigentlich wollten Willi und Frieda es heute machen. Aber sie meinten, die kleine sollte ihren eigenen großen Tag bekommen. Dies finde ich eine schöne Idee. Es wird sowieso schon sehr stressig, auch für Emily.

„Na, kleine Maus. Denkst du ich werde auch mal so hübsch aussehen wie deine Mama?", rede ich mit der Kleinen auf meinen Arm, als wir uns zu den anderen begeben.

„Klar wirst du das. Du wirst bestimmt die nächste in der Reihe sein.", antwortet mir Frieda.

„Wir wissen alle, dass du und Fred füreinander bestimmt seid.", fügt Trude noch hinzu.

„Aber wir haben ja noch Zeit. Wir sind gerade erst wieder 13 Monate zusammen. Ich denke Fred will sich auch Zeit lassen und nichts überstürzen.", versuche ich das Thema abzuwehren.

„Aber wenn der Antrag kommt, wollen wir die ersten sein die es erfahren.", mischt sich nun auch Melli ein und Wilma fängt an zu Lachen.

„Was ist denn daran so komisch?", will ich nun wissen.

„Gar nichts, ich hab den dreien eben nur was Lustiges erzählt.", versucht nun Frieda die Situation zu erklären und wirft Wilma einen seltsamen Blick zu. Wilma nickt bestätigend.

Die vier benehmen sich heute wirklich komisch. Naja egal. Vielleicht sind sie auch alle so aufgeregt wie ich. Das wird es wohl sein.

„Ist Emily fertig angezogen?", fragt mich nun Frieda. Ich nicke ihr als Bestätigung zu. Gerade in dem Moment hupt Friedas Vater vor der Tür und wir machen uns auf den Weg nach draußen. Schließlich wollen wir nicht zu spät kommen.

Auf dem Weg zur Kirche ist Frieda ganz aufgeregt und zappelt hin und her. Aber man sieht ihr auch an, dass sie einfach nur glücklich ist.

In Gedanken versunken merke ich gar nicht, dass wir schon da sind. Frieda, Emily und ich sind die letzten im Auto.

„Los, Sprotte. Ich will heute noch heiraten.", reißt mich Frieda aus meinen Gedanken und gibt mir Emily auf den Arm.

Wir gehen alle vor Frieda zum Altar. Zuerst Wilma, Melli, Trude, dann ich mit Emily auf dem Arm und zum Schluss Frieda, begleitet von ihrem Vater. Sie strahlt übers ganze Gesicht, genauso wie Willi, der vorne am Altar auf sie wartet.

Die Trauzeremonie war wunderschön. Willi und Frieda haben sich selbst ihr Ehegelöbnis geschrieben und vorgesagt. Die meisten weiblichen Gäste waren zu Tränen gerührt. Emily hat die ganze Zeit nur ihren Eltern gespannt zugeschaut und keinen Ton von sich gegeben.

Als Willi und Frieda getraut waren, ging ich mit Emily vor und sie durfte Blumen werfen. Sie hatte wirklich großen Spaß dabei, die Blumen vor sich her zu werfen.