Kapitel 31: Schöner als Weihnachten oder doch nicht

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Kapitel 31

Ich kann es immer noch nicht wirklich glauben, was an Friedas und Willis Hochzeit gestern passiert ist. Er hat es wirklich gemacht. Und ich hab wirklich ja gesagt. Wir sind wirklich verlobt! Wir werden heiraten! Glücklicher könnte ich wirklich nicht sein.

Seit gestern sind wir nun verlobt. Heute haben wir uns alle wieder getroffen, um die Hochzeits-Location von Frieda und Willi aufzuräumen.

„Ich fasse es nicht, dass sich keiner von euch verplappert hat. Auch das ich nichts gemerkt habe."

„Das habe ich auch nicht für möglich gehalten. Aber umso besser, dass es wirklich geklappt hat." , bekomme ich stolz von Fred als Antwort.

„Manchmal kriegen wir das doch hin.", antwortet Willi grinsend.

„Aber manchmal war es wirklich schwer. Du bist ganz schön neugierig.", gibt Frieda mit dazu, die Emily auf ihrem Arm hält.

„Und du hast nicht eine Kleinigkeit geahnt?", wirft nun Trude ein.

„Nein, kein bisschen. Ich kann es immer noch nicht richtig glauben! Wir sind wirklich verlobt!", antworte ich strahlend.

Nach 2 Stunden harter Arbeit ist alles wieder aufgeräumt. Nach dem Aufräumen und der letzten Nacht sind wir alle ganz schön fertig.

„Wie wäre es, wenn wir heute Nacht alle zusammen am Wohnwagen schlafen, so wie früher?", schlägt uns Frieda vor. „Meine Mutter könnte heute auch auf unsere Kleine aufpassen."

Alle stimmen zu und so treffen wir uns, nachdem jeder zuhause seine Sachen geholt hat, am Wohnwagen.

Das Aufregende Wochenende liegt nun schon wieder vier Wochen hinter uns. Die Nacht mit allen zusammen war super schön. Wir haben viel geredet und viel Blödsinn gemacht. Es war wirklich wie früher. Die Zeit vergeht rasend schnell. Wir haben uns auch schon unsere Gedanken bezüglich unserer Hochzeit gemacht. Leider ist Fred nicht wirklich hilfreich, was Planung und Organisation angeht. Er arbeitet wieder mal länger, weil er noch eine Aufnahme fertig kriegen muss.

Um kurz vor 22 Uhr höre ich die Haustür auf und zugehen. Unsere Wohnung ist komplett dunkel, da ich schon im Bett liege und nur noch auf ihn gewartet habe. Aber auch nach 10 Minuten, seit ich ihn gehört habe, ist er noch nicht im Schlafzimmer. Ich stehe langsam auf und mache mich auf den Weg ins Wohnzimmer. Dort sitzt er und der Fernseher läuft.

„Sagst du mir nicht mehr 'Hallo' wenn du nach Hause kommst.", versuche ich ihn auf mich aufmerksam zu machen.

„Dachte du schläfst.", ist seine knappe Antwort. Ich merke, wie ich schon sauer werde. Er schaut mich nicht mal während des Gesprächs an. Seine Augen haften an unserem Fernseher.

„Tue ich nicht, wie du siehst."

„Ja. Stimmt."

„Was ist los mit dir?", will ich nun etwas lauter wissen.

„Was soll sein? Ich kam gerade nach Hause und brauche gerade mal meine Ruhe."

Ohne ein weiteres Wort zu sagen drehe ich mich um und gehe wieder ins Bett. Ich könnte mich ohrfeigen dafür, dass ich sauer bin. Er braucht wohl einfach etwas Ruhe. Aber nett könnte er trotzdem sein oder mal eine ordentliche Antwort von sich geben. Am besten ich schlafe mich aus und morgen sieht alles schon wieder anders aus. Ich will eigentlich keinen Streit mit ihm.

Am nächsten Morgen klingelt mein Wecker und reißt mich aus meinen Träumen. Ich drehe mich langsam im Bett zu Fred, um dann festzustellen, dass seine Seite leer und das Bett gemacht ist. Ob er schon weg ist oder überhaupt im Bett geschlafen hat?

Schon stehe ich auf und gehe durch unsere Wohnung. Nirgends ist Fred zu finden. Ich mache mich für die Arbeit fertig und versuche ihn auf dem Handy zu erreichen, aber er geht nicht ran.

Auf dem Weg zur Arbeit schreibe ich ihm eine SMS, in der Hoffnung das er mir darauf antwortet.

In meiner Mittagspause habe ich leider noch immer keine Antwort oder einen Anruf von Fred auf meinem Handy. Alles nur wegen unserer kleinen Diskussion gestern Abend. Bevor ich weiter drüber nachdenke rufe ich Frieda an.

„Hallo, Frieda hier.", höre ich schon ihre Stimme am Handy.

„Hallo, hast du kurz Zeit für mich?", frage ich direkt.

„Klar, was ist denn los? Du klingst so niedergeschlagen."

„Ich weiß auch nicht. Fred und ich haben uns gestern Abend etwas gestritten, da er erst um 22 Uhr von der Arbeit kam und sich dann auch noch komisch verhalten hat."

„Hast du heute mal versucht mit ihm zu reden?"

„Heute Morgen wie ich wach wurde, war er nicht mehr da. Es sah auch so aus, als hätte er nicht in seinem Bett geschlafen. Auf meine Anrufe und SMS reagiert er nicht."

„Vielleicht ist irgendwas auf der Arbeit und er möchte noch nicht darüber sprechen. Wenn er heute von der Arbeit kommt rede noch mal ihm. Mach dir keinen Kopf. Streiten gehört dazu, ist aber kein Weltuntergang."

„Danke, Frieda. Jetzt geht es mir schon um einiges besser!"

„Das freut mich."

„Ich muss jetzt leider weiterarbeiten. Ich melde mich heute Abend oder Morgen bei dir."

Nach dem wir uns verabschiedet haben, kann ich schon etwas aufatmen. Der Streit war wirklich nicht schlimm. Heute Abend würden wie darüber reden und alles wäre wieder gut.

Nur da hatte ich nicht an das gedacht, was mich zuhause erwarten würde. Als ich nach der Arbeit die Haustür aufsperre, bemerke ich noch nichts. Erst als ich mich im Schlafzimmer umziehe fällt mir die halb-offene Tür des Kleiderschranks auf. Ich mache die Tür komplett auf und bekomme einen Schock. Freds halber Kleiderschrank ist leer und nach einem kurzen Blick unters Bett stelle ich fest, dass auch seine Reisetasche fehlt.

Jetzt musste Frieda aber wirklich große Arbeit leisten, damit ich hier nicht in Ohnmacht fiel.

Weglaufen kann eine Lösung sein - Muss aber NichtWhere stories live. Discover now