49

89 7 2
                                    

Heute war es endlich soweit. Der Tag, an dem ich mich mit Luke Hemmings treffen werde, war gekommen.
Und ehrlich gesagt, konnte ich nicht glauben, dass ich ihn wiedersehen würde. Ich wusste nicht, was ich fühlen sollte. Ich war einerseits aufgeregt und neugierig, andererseits nervös und ängstlich.
Ich wusste nicht, welches der Gefühle stärker war. In mir tobte das reinste Gefühlschaos und ich konnte nichts dagegen machen. Ich wünschte, ich könnte. Ich versuchte, gelassen an die Sache heranzugehen. Ich wollte mich nicht unnötig verrückt machen.
Er war ja schließlich auch nur ein Mensch. Also fast. Er war nur etwas berühmter und attraktiver als ich. Ansonsten war er wahrscheinlich genauso aufgeregt wie ich, oder?
Oder war ihm das völlig egal? Vielleicht wollte er mir nur mein Tagebuch wiedergeben und verschwand danach sofort wieder.
Oh Gott, das hatte ich ganz vergessen. Er hatte ja mein Tagebuch gelesen. Wie peinlich. Na gut, ich konnte nicht zu hundert Prozent sagen, dass er es wirklich gelesen hat. Aber ich gehe stark davon aus.
Würde er mir sagen, das er es gelesen hat? Oder würde er es mir einfach verschweigen? Und wie würde ich darauf reagieren, das er es gelesen hat? Wäre ich sauer auf ihn?
Würde ich gelassen reagieren und würde ihm verzeihen? Oder wäre es mir vollkommen egal? Ich zuckte mit den Schultern und beschloss, einfach alles auf mich zukommen zu lassen. Ich konnte es ja schließlich eh nicht beeinflussen. Ich ging in mein Zimmer, um mir ein geeignetes Outfit für unser Treffen herauszusuchen. Auf keinen Fall wollte ich so aussehen, als würde ich auf ein Date mit ihm gehen. Und auf keinen Fall wollte ich so aussehen, als würde mir ein gemütlicher Abend auf der Couch bevorstehen.
Nach ungefähr einer halben Stunde hatte ich mich für ein Outfit entschieden und war relativ zufrieden damit. Ich hatte mich für einen langen, gestreiften Jumpsuit mit Spaghettiträgern entschieden.
Dazu trug ich meine weißen Sneaker. Mein Dekolleté schmückte eine zarte, nicht zu auffallende Kette. In meinen Ohren trug ich kleine Kreolen. Außerdem entschied ich mich für ein dezentes Make Up. Ich hoffte, das war nicht zu viel. Ich trug noch ein wenig Parfüm auf und schaute auf die Uhr. In zwanzig Minuten fand unser Treffen statt. Wenn ich mich jetzt auf den Weg machen würde, wäre ich nicht zu zeitig und nicht zu spät am Treffpunkt. Also beschloss ich, mich auf dem Weg zu machen.
Ich verabschiedete mich noch von Mama, die mir viel Glück wünschte, schnappte mir meine Lederjacke und ging los. Ich warf sie mir beim Gehen über und hang mir dann noch meine kleine Tasche um.
Ich lief durch den Park, um zum Café zu gelangen. Dabei genoss ich den Anblick der Natur und blieb ab und zu stehen, um ein oder zwei Fotos zu machen. Ich fotografierte Blumen, einen Schmetterling, der auf eine der Blumen saß und ein Eichhörnchen. Danach packte ich mein Handy wieder in meine Tasche und machte mich weiter auf den Weg. Doch mit jedem Schritt, dem ich mich dem Café näherte, wuchs meine Nervosität.
Ich versuchte, sie zu ignorieren und ging einfach weiter. Kurz vor dem Café blieb ich stehen und sah mich um.
Es sah nicht so aus, als wäre er schon da. Na super, war ich zu früh? Oder war er zu spät? Ich schaute auf mein Handy und atmete erleichtert auf. Es war fünf Minuten vor um Drei. Na super. Was sollte ich jetzt noch machen? Sollte ich hier vor dem Café stehen bleiben und auf ihn warten? Oder sollte ich noch kurz durch den Park gehen und dann wieder zurückgehen? Ich seufzte. So ein Mist. Warum war ich auch nur so ungeduldig? Geduld war eindeutig nicht meine Stärke. Außerdem hasste ich es, auf Menschen oder Dinge zu warten. Wäre ich doch nur ein paar Minuten später losgegangen.
Obwohl das auch keine gute Idee gewesen wäre. So wie ich mich kannte, wäre ich wahrscheinlich zu spät und abgehetzt, weil ich rennen musste, angekommen.
Nein, das wäre auf keinen Fall die bessere Variante gewesen.
Jetzt musste ich einfach einmal geduldig sein. Er würde sicher gleich kommen.
Ich schaute mich noch einmal um und bekam Herzrasen, als ich einen blonden Haarschopf und strahlende, blaue Augen sah. Oh mein Gott.
Er war es wirklich. Luke.
Luke Hemmings ging auf mich zu und lächelte mich an. Er lächelte mich an. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte und erwiderte einfach das Lächeln.

Wo bist du ? - Ich brauche dichWhere stories live. Discover now