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Das erste was ich sehe, ist eine leicht verschnörkelte Schrift, die jedoch sehr säuberlich auf die Seite geschrieben wurde. Es ist eindeutig, das es ihr Buch ist. Denn ganz oben steht ihr Name: Stella.
"Es ist ein sehr warmer, sonniger Tag. Durch meine Sonnenbrille erkenne ich fast jeden einzelnen Sonnenstrahl. Der Himmel ist klar, keine einzige Wolke ist zu sehen. Die Luft ist trocken, das Meer vor mir ist Türkis. Ich komm mir vor, als würde ich träumen - wie so oft - aber das hier ist die Realität, mein Leben. Und ich bin froh hier zu sein, weit weg von zu Hause. Das kann ich selten behaupten. Um ehrlich zu sein, hasse ich mein derzeitiges Leben zum größten Teil. Ein neues Land, ein neuer Ort, ein anderes Hotel, andere Menschen. Jedes Mal dasselbe. Und jedes Mal wünschte ich, wir würden an einem Ort bleiben.
Die Menschen, denen ich begegne, will ich kennenlernen und nicht nur an ihnen vorbeilaufen und mir eine Geschichte über ihr Leben ausmalen. Die Länder, in die wir reisen, möchte ich erforschen. Aber das würde ich ihnen nie beichten. Sie lieben unser Leben, ihr Leben. Das könnte ich ihnen nicht wegnehmen, dafür lieben sie es zu sehr. Und ich liebe sie.
In meinen Gedanken versunken, sehe ich den Delfinen zu, wie Eleganz sie aus dem Wasser heraus und wieder hereinspringen. Sie sind schön, frei und voller Lebensfreude. Das komplette Gegenteil von mir. Dennoch sind sie meine Lieblingstiere. Ich würde ihnen stundenlang zu sehen, wenn ich die Zeit dazu hätte. Oder diese Zeit jedenfalls bekommen könnte. Doch ihr Zeitplan erlaubt es mir nicht. Deswegen bin ich dankbar, diese wenigen Momente auskosten zu können und sie mit meiner Kamera festzuhalten.
Deswegen hab ich mich noch nie beschwert, nicht ein einziges Mal. Hin und wieder bin ich zufrieden mit dem, was sie mir ermöglichen. Ohne ihren Job, hätte ich meine Leidenschaft nicht entdeckt. Ohne diesen Job, ohne sie, würde ich von solchen Orten nur träumen. Ich bin jeden Tag bei ihnen, auch wenn sie kaum Zeit für mich haben. Aber das ist ok. Ich habe mich daran gewöhnt. Ich sehe ihnen gerne zu. Sie sehen so glücklich und zufrieden aus, bei dem was sie machen. Dieses Glücksgefühl würde ich nur zu gerne verspüren, dauerhaft s und nicht nur für eine kurze Zeit.
Eines Tages werde ich glücklich. Ich spüre es und ich weiß, dass mein Glück bereits auf mich wartet. Auch wenn ich nicht weiß warum und wie, aber ich werde es finden.

Erstes Kapitel im neuen Jahr. Sorry mal wieder..Ich update zu selten. Aber ich hoffe trotzdem, dass euch das Kapitel gefällt. Jen x

Wo bist du ? - Ich brauche dichOnde as histórias ganham vida. Descobre agora