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*Stella's PoV*
Mit einem breiten Lächeln im Gesicht folge ich meinen Eltern zur Gepäckausgabe vom Flughafen. Endlich sind wir wieder in Canberra. Endlich sien wir wieder zu Hause. So lange habe ich darauf gewartet. Und jetzt sind wir wieder hier. Und dieses Mal werden wir auch bleiben. Na ja fast. Ich bleibe und meine Eltern bleiben nur für ein bis zwei Monate und dann geht für sie die Arbeit wieder los. Ich werde sie dieses Mal nicht begleiten, da mein Studium weitergeht. Ich habe mein Studium für die Reise nicht abgebrochen.
Ich habe meine Hausaufgaben von unterwegs erledigt und per Mail eingereicht. In wenigen Tagen kann ich endlich wieder richtig zur Uni gehen und darauf freue ich mich jetzt schon. Bis dahin heißt es für mich aber Koffer auspacken, Wäsche waschen, mich auf die Uni vorbereiten und vielleicht ein wenig das schöne Wetter genießen.
Auf dem Weg zur Uni schreibe ich noch ein wenig an meinem Buch weiter. Ja richtig, ein Buch. Es ist kein richtiges Buch. Es ist eher sowas wie ein Reisetagebuch. Dort halte ich alles fest, was ich auf der Reise erlebt, gesehen und gefühlt habe. Es ist wie mein Tagebuch, nur ausführlicher. Als ich mein Tagebuch verloren hatte, habe ich damit angefangen und fand die Idee ziemlich gut, daraus ein Buch zu machen.
Dennoch frage ich mich immer noch, ob Luke mein Tagebuch noch hat oder ob er es bereits entsorgt hat.
Würde er das machen? Würde er mein Tagebuch einfach wegwerfen? Nein, das glaube ich nicht. Das würde er nicht tun. Obwohl ich mir da eigentlich auch nicht so sicher sein kann. Ich meine, ich kenne ihn ja überhaupt nicht. Ich gar nicht einschätzen, ob er so etwas machen würde. Aber vielleicht hat er es auch gar nicht weggeschmissen, sondern sogar gelesen. Das wäre ja noch viel schlimmer, oder? Aber wäre er so dreist und würde mein Tagebuch einfach lesen? Ich weiß es nicht. Woher soll ich das denn auch wissen?! Ich habe ihn ja seit unserem Zusammenstoß nicht mehr gesehen. Ich habe nur ab und zu verfolgt wo er und seine Band gerade auf Tour sind. Und das ist Wochen her. Wer weiß, wo sie jetzt gerade sind oder ob sie überhaupt noch auf Tour sind. Klar, ich könnte es schnell herausfinden, in dem ich google. Aber ich weiß nicht, ob ich das möchte. Geschweige denn, ob es mir was bringen würde, zu wissen wo er gerade ist.
Ich bringe meine letzten Gedanken auf's Papier und packe meine Sachen zusammen. Ich stehe auf und warte darauf, dass die Bahn hält.
Sie kommt leicht ruckelnd zum Stehen und ich betätige den Knopf zum Öffnen der Türen. Wenige Sekunden später steige ich aus der Bahn und laufe zur Uni. Meine Uni ist nur ein paar Hundert Meter von der Bahnstation entfernt. Es ist manchmal echt von Vorteil. Falls die Bahn sich mal verspätet, brauche ich keine Angst zu haben, das ich zu spät komme. Bis jetzt bin ich noch nie zu spät da gewesen. Na gut. Vielleicht war ich mal fünf Minuten zu spät. Aber ansonsten bin ich immer die Pünktlichkeit in Person. Meistens bin ich sogar zehn Minuten zu früh bei einer Lesung. Das eine Mal war ich sogar noch vor meinem Dozenten da und musste auf ihn warten. Das fand er nur leider nicht so gut und bat mich, in Zukunft ein paar Minuten später zu kommen, damit er sich noch auf die Lesung vorbereiten kann. Seitdem bin ich zwar trotzdem immer zu früh dran, nutze die Zeit aber noch, um einen Tee zu trinken.

Wo bist du ? - Ich brauche dichOù les histoires vivent. Découvrez maintenant