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Einige Stunden später erwachte ich wieder von meinem ungeplanten Schönheitsschlaf. Ich setzte mich auf und streckte mich. Dabei lief mir eine kalte Flüssigkeit den Rücken runter. Ich zuckte zusammen.
Was war das denn? Ich drehte meinen Kopf, um mir meinen Rücken anzusehen. Mist. Mein ganzes Shirt war durchnässt. Ich schaute runter auf meine Hand und bemerkte, mit welcher Flüssigkeit ich mich gerade übergossen hatte. Na prima.
Das war mein bereits kalter Kaffee. Ich seufzte. So etwas konnte  auch nur mir passieren. Von mir selbst genervt, stand ich auf und zog mein durchnässtes Shirt über den Kopf.
Mit dem nassen Shirt und der nun fast leeren Kaffeetasse ging ich rein. Ich brachte meine Tasse in die Küche, schüttete den restlichen Kaffee in die Spüle, spülte die Tasse aus und räumte sie in den Geschirrspüler und schloss den.
Danach trottete ich ins Bad und zog meine restlichen Sachen auch noch aus. Ich liebte zwar den Geruch von Kaffee, musste ihn aber nicht auch noch auf meiner Kleidung haben.
Und auch nicht diese wundervollen dunklen Flecken. Zum Glück trug ich heute kein weißes Shirt. Mum hätte sich gefreut. Ja, ich musste zugeben, dass meine Mum immer noch meine Wäsche wusch. Ich wusste, dass ich bereitd alt genug dafür war, aber ich war einfach verwöhnt.
Ich genoss noch immer den Aufenthalt im Hotel Mama.
Dadurch, dass die Jungs und ich eh ständig tourten, war ich eh selten zu Hause. Und deshalb fiel es mir wahrscheinlich auch so schwer, aus Hotel Mama auszuziehen.
Mum hatte nichts dagegen, da sie mich sehr selten zu Gesicht bekam. Aber ich war der Meinung, das es langsam Zeit wurde, eigene Wege zu gehen. Ich sollte mich wohl demnächst auf die Suche nach einer eigenen Wohnung machen.
Es wäre bestimmt cool, mit den Jungs zusammen wohnen. Ja, vielleicht war es gar keine so schlechte Idee, eine WG mit meinen besten Freunden zu gründen. Wir verbrachten eh die meiste Zeit miteinander und kannten uns in und auswendig.
Wir wussten also, wann wir uns aus dem Weg gehen mussten und wann wir die Unterstützung der Anderen benötigten.
Ich stimmte mir selbst mit einen Nicken zu und beschloss, den Jungs von meiner Idee so schnell wie möglich zu berichten.
Ich war gespannt, was sie dazu sagen würden. Ich davon aus, dass sie mir zustimmen würden. Das würden sie doch oder? Oder würden sie die Idee blöd finden? Um das herauszufinden, musste sie erst einmal fragen.
Das werde ich sofort machen, wenn ich mit duschen fertig war. Schnell seifte ich mich ein, duschte mich ab, stellte das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Ich schnappte mir mein Handtuch und ruhbelte mich damit trocken. Ich wickelte mir das Handtuch um die Hüfte und ging in mein Zimmer, um mir frische Sachen zu holen. Auf dem Weg dahin, schnappte ich mir mein Handy und öffnete den Gruppenchat, den ich mit den Jungs hatte. Doch dann fiel mir ein, dass ich noch gar nicht meine Mails gecheckt hatte.
Vielleicht hatte Stella bereits geantwortet und ich ließ sie einfach zappeln. Schnell loggte ich mich in meinen E-Mail Account ein und checkte meine neuesten Nachrichten. Tatsächlich. In meinem Postfach befand sich eine Nachricht von ihr:
"Hallo Luke. Ehrlich gesagt, war ich etwas überrascht, als ich deine Nachricht erhalten habe. Ich habe gedacht, das du dich nicht mehr an unseren Zusammenstoß erinnern konntest. Aber da das doch der Fall ist, würde ich mich gerne auf ein Treffen mit dir einlassen. Sag mir einfach wann und wo ich dich treffen soll.
Liebe Grüße, Stella."
Ich musste grinsen. Wie konnte ich denn einen Zusammenstoß mit einem so tollen Mädchen vergessen?! Schmunzelnd tippte ich eine Antwort.
"Wie konnte ich denn solch ein Ereignis vergessen? Man wird ja nicht jeden Tag von hübschen Mädchen über den Haufen gerannt. Wie wär's, wenn wir uns morgen um drei in diesem kleinen, süßen, neuen Café in der Innenstadt treffen? Was sagst du? Bist du dabei? Luke."
Ich drückte auf senden und ging dann wieder zurück in den Gruppenchat von den Jungs und mir.
Ich tippte aufgeregt eine Nachricht.
"Können wir uns treffen? Ich hab tolle Neuigkeiten und eine geniale Idee. Treffen wir uns auf eine Pizza und Bier um sechs? Von mir aus auch bei mir. Was sagt ihr?"
Freudestrahlend schmiss ich mein Handy auf's Bett und kramte nach Klamotten, die ich anziehen konnte.

Wo bist du ? - Ich brauche dichWhere stories live. Discover now