» Kapitel 68 «

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Am Abend sollte eine Versammlung starten, welche über das Wohl des Nordens entschied und über deren Zukunft. Auch sollte über das Schicksal von Ramsay entschieden werden, welches ich jedoch selbstsüchtiger weise  verhindern wollte. 
Ich saß Vorne am langen Tisch neben Jon und Sansa, welche gerade ihren Sieg mit den Nordmännern feierten. All meine restlichen Männer saßen auf den Stühlen am anderen Ende und tranken betrückt ihren Wein, welchen ich ihnen bereitstellte. 
Doch nicht nur das, einige Stunden zuvor war Kleinfinger im Norden angekommen. Er war auf Sansa's Seite und dies verunsicherte mich unglaublich. Ich kannte den Mann und ich wusste genau was er wollte, da er mich einst dafür einsetzen wollte. 

Sansa wirkte bedrückt und sauer, als sie in die Augen deren Familien blicken musste, welche ihre Familie im Kampf nicht beistehen wollte. Im Gegensatz zu Jon wollte sie jeden einzelnen von ihnen zur Rechenschaft ziehen, doch Jon dachte nicht einmal daran. Er war Gutmütig und wollte niemanden das Heim wegnehmen, was ich absolut nicht verstand. Ich dachte wie Sansa und hätte sie für den Verrat bezahlen lassen. 
Ich legte meine Hand auf ihre und lächelte sie lieblich an, als der Schnee wiedermal gegen das Mädchen sprach. Sie war frustriert, sie hatte ihre Armee mitgenommen und sie war eine Stark, trotz nahm sie keiner hier ernst. ,,Ramsay Bolton.", sprach Jon plötzlich das letzte Thema an. Ich spürte wie Sansa sich verkrampfte und wie mir langsam die Luft wegblieb. 
Jetzt würde ich sie auch verraten, dachte ich mir. 
Das erste Raunen begann in der Menge. ,,Tötet diesen Bastard.", schrien einige von ihnen wütend und schlugen dabei auf den Tisch. 
Sansa erhob ihre Hand, woraufhin die Menge still blieb. ,,Ramsay Bolton hat den Norden verraten, wie jeden einzelnen von uns.", begann sie zu sprechen. Jeder stimmte ihr ein, woraufhin sie sich mächtig fühlte. 
Ich stand auf, woraufhin sich alle Blicke auf mir sammelten. Ich räusperte mich, woraufhin auch die Geschwister sich misstrauisch anblickten. Meine Hand erhob sich, mit dem Brief von dem Flickenprinz und mit der Nachricht, welche mich erreichte. ,,Ich habe meine Burg aufgegeben, um Euch in dieser Schlacht zu begleiten.", begann ich und blickte dabei auf Henry, welcher am Fenster stand und mir selbstsicher zunickte. ,,Und wir stehen Euch immer in der Schuld..", wollte Jon anmerken, doch ich unterbrach ihn. ,,Daenerys Targaryen hat Drachenstein erobert.", zischte ich wütend, woraufhin den Anderen jegliche Farbe aus dem Gesicht verlief. ,,Sie hat meine Männer vertrieben und einige meiner Loyalsten Männer abgeschlachtet." Nun erhob sich auch Jon, welcher mich entschuldigend anblickte. ,,Wenn wir gewusst hätten..", wollte er sich gerade entschuldigen und doch konnte ich ihn nur wieder unterbrechen. ,,Ich hole mir meine Burg zurück, mit meinen restlichen Männern und meinem Drachen..", beschloss ich, woraufhin das erste Jubeln von hinten ertönte. ,,Und mit der Hilfe von Ramsay Bolton." Stille ertönte den Raum. Sie blickten sich alle geschockt untereinander an, niemand war bereit etwas zu sagen. Niemand bis auf Sansa. 
,,Ihr könnt das nicht ernst meinen.", lachte sie und stand dabei auch auf. ,,Dieser Mann ist ein Monster und in keinem Falle vertrauenswürdig." Ich nickte lächelnd. Ich kannte ihn nicht gut und doch wusste ich über seinen Charakter sehr wohl bescheid. ,,Ich bin mit Joffrey aufgewachsen, ich kenne Männer wie ihn.", erklärte ich ihr, doch sie schüttelte nur angewidert den Kopf. ,,Ramsay ist nicht wie Joffrey, nicht einmal annähernd. Wenn er die Möglichkeit hat, wird er Euch ein Messer in den Rücken rammen und Euch langsam zu Tode häuten.", zischte sie wütend und leicht ängstlich. 
Ich verstand sie, ich hätte die gleiche Angst wie sie und doch musste ich nun an mein eigenes Ziel denken. Drachenstein war zwar nur ein Übergangsort und doch war es das Heim meiner Familie und das Meine. ,,Ich bin eine Targaryen..", weckte ich ihr in Erinnerung. Sie schüttelte immer wieder den Kopf und so schien es, als konnte sie nicht mehr damit aufhören. ,,Ich stelle Euch jeden Mann zur Verfügung, um diese verdammte Burg zurückzuerobern. Doch zu den sieben Höllen, befreit nicht diesen Mann!", bat sie mich flehend an. 
Ihre Stimme war zittrig, ihre Augen glasig und ihr Körper steif. Jon erzählte mir, dass Sansa niemals lebendig zu Ramsay zurückkehren wollte und jetzt würde ich ihn ohne Strafe freilassen. ,,Sie hat recht.", mischte sich nun Jon ein. Auch er wirkte nicht begeistert, aber er wusste, dass sie mir einen Gefallen schuldig waren. ,,Wir sind Ihr etwas schuldig und wenn es Ramsay Boltons Leben ist, dann müssen wir diesen Gefallen erwidern." Fassungslos blickten sie Jon an, währenddessen ich stolz lächelte. Ich wusste wie schwierig es ihn fallen musste und doch tat er es zu meinem Wohl. 

,,Der Krieg ist noch nicht zu Ende!", schrie Jon, als die Menge immer lauter wurde. Augenblicklich wurden sie still und starrten dann den Nordmann einfach nur an. ,,Der Tod kommt immer näher und wenn er kommt, brauchen wir die Unterstützung jeden Mannes und jeder Frau!" Sie stimmten ihm zu und doch waren sie noch immer nicht einverstanden. ,,Euer König hat gesprochen.", murmelte ich leise. 
Sie waren verwirrt, bis sie schließlich verstanden was ich ihnen dort vorschlug. Wenn ich den eisernen Thron einnehmen würde, dürfte ich keinen Krieg gegen den Norden führen. Stattdessen sollte ich ihnen einen König geben, welcher Gerecht und Barmherzig ist. Einen Mann, welcher an meiner Seite kämpfen würde und doch das Wohl seiner Untertanen an erster Stelle setzte. 
Ich setzte mich hin und musste mir die elendigen Blicke von Sansa geben. Die ersten Männer standen jedoch auf und sprachen für Jon als König, wie ich es mir erhofft hatte. ,,Was springt für Euch dabei heraus?", flüsterte mir Sansa neugierig zu. Ihr Blick war starr auf Jon, als wollte sie selbst an seiner Seite treten. Emotionslos blickte ich sie an, als waren all unsere Gespräche zuvor wie vergessen. Als konnte sie mich nur für diese einzelne Tat bewerten. ,,Sechs Königreiche.", war meine Antwort, welche für sie reichen sollte. Ich wusste was ich damit aufgab und doch war mir auch bewusst, was ich durch diesen Schritt gewinnen konnte. 
Als sie ihre Schwerter in die Lüfte hoben und immer wieder ,,König des Nordens" schrien, wusste ich das ich gewonnen hatte. 
Ich hatte einen König an meiner Seite, welcher mich unterstützen konnte. Er blickte zu mir, woraufhin ich ihn lieblich anlächelte. Jon war perfekt als König des Nordens und ich hoffte er würde es noch bald verstehen. 

Aleyna Targaryen - The last DragonOù les histoires vivent. Découvrez maintenant