» Kapitel 53 «

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Der Tag ging langsam dem Ende zu und Aron war noch immer in Gefangenschaft. Der Wind flog stärker in dieser Nacht und der Mond stand höher am Himmel. Es sollte eine beeindruckende und besondere Nacht werden, jeder der tausende Männer wusste das. Heute Nacht sollten sie das zweite Gesicht von Aleyna Targaryen Kennenlernen und niemand wusste um die Angst darum. ,,Ihr solltet ihn laufen lassen.", hörte ich den Flickenprinz, welcher mich vor kurzem erst auf den Verrat von Aron aufmerksam machte. Er war kein Berater meinerseits, nur ein Mann welcher die Söldnerarmee beherrschte. ,,Sie werden Angst haben, Drachenkönigin.", erklärte er mir, doch mir war nicht für weitere Erklärungen zumute. ,,Sollen sie doch Angst haben.", antwortete ich schnippisch und blickte dem alten Mann emotionslos ins Gesicht. ,,Nur so lernen sie die Natur des Drachen kennen."
Ich rieb ungeduldig meine Hände und wippte auf den Stuhl hin und her. ,,So sehr möchte ich Daenerys den Kopf von Aron schicken.", brummte ich und blickte dabei starr auf einen Fleck auf der Wand. ,,Doch ich versprach ihm er würde brennen."

Gendry und Jaime bewachten schon Stundenlang den Baratheon, aus Angst wir würden noch einen Verräter in unserer Mitte wissen. Verräter, dieses Wort hätte ich mir damals niemals eintrichtern können. In Königsmund gab es viele von ihnen, doch man sah sie und wusste sie waren welche. Seit ich die Meerenge überquert war, ist dieser Teil ein ständiger Begleiter meines Lebens und dieser verunsichert mich in jeder Sekunde mehr. 
Es klopfte an der Tür, sofort erschrak ich und rutschte dabei fast vom Stuhl. ,,Meine Königin, wir sind bereit.", hörte ich die Stimme eines Söldners, welcher sich verbeugte und sogleich das Zimmer verließ. 
Ich atmete ein letztes Mal aus und stand schließlich auf, doch es fühlte sich an als würde ich in der nächsten Sekunde wieder umkippen. Der Flickenprinz zog mich am Arm zu sich, sodass ich ihn anblicken musste. ,,Überlegt Euch das nochmal.. Bitte.", bat er mich flehend. ,,Wenn Ihr heute Nacht diesen Mann tötet, egal was er getan hat und was nicht..", fing er an und blickte mir dabei eindringlich in die Augen. ,,Ihr werdet zu der Frau, welche Ihr schon so lange zu verstecken versucht.. Vor der Frau, welche Euch selbst ängstigt.", beendete er seine Bitte eindringlich. Doch wahrscheinlich war es das was ich brauchte. Ich sollte das Mädchen aus Königsmund niederlassen und den Drachen in mir erwecken. 
Ich sollte den Menschen zeigen wer ich war und zu was ich wirklich fähig war. Nicht Daenerys oder all die Toten bisher, waren die Idee meinerseits. Es waren die Pläne Arons, welche mich auf diesen Weg führten und welche mir schlussendlich Elia nahmen. 
Es ist das erste Mal das ich entscheide wer sterben wird, wie und durch welche Hand. Ich entriss ihm meine Hand und lief zur Türe, an welcher schon Jaime wartete. ,,Der Gefangene wurde gebracht.", murmelte er nachdenklich. 
So gab es für mich kein zurück mehr. Die Männer warteten auf ein Urteil und das durch meine Hand. Ich blickte mich nochmal zu dem Flickenprinz um, welcher sich verzweifelt auf dem Stuhl niederließ. ,,Heute Nacht gibt es Gerechtigkeit für eine Ungerechtigkeit.", murmelte ich noch zu ihm, doch auch das wollte er nicht verstehen. 

Ich nickte Jaime zu, welcher die Tür hinter mir schloss. Ich blickte an mir herunter und erblickte ein schwarzes Kleid, an welches rote Details genäht wurden. Es sollte meine Trauer bestätigen und die Angst vor welcher ich heran schritt. 
Wir liefen gemeinsam nach draußen und sofort erkannte ich hunderte von Fackeln, welche bis unten an die Insel reichten. Neben ihnen standen die Männer, welche für diesen Abend ihre Waffen niederließen und somit gleichte es schon fast einer Beerdigung. 
Als ich den Mann auf einem Podest stehen sah, blieb mein Herz abrupt stehen. Um seine Hände waren fesseln und sein Gesicht schien wie zusammengeschlagen. Er war der Mann, welchen ich glaubte zu lieben und zu kennen, doch trotzdem schmerzte es mich mehr als es sollte. 

Ich hörte das Brüllen am Himmeln, welches offensichtlich von Lyrana auskam. Sofort schellten die Blicke in den Himmel und hervor kamen violette Flügel, gefolgt von einem silber-schwarzen Körper und einem ebenso violetten Rückenkamm. 
Ich wurde selbstbewusster, sodass ich nun endgültig vor den Verräter trat. Sein Auge war angeschwollen, sodass es ihm schwer fiel es zu öffnen. Ich spürte einen Luftzug, direkt hinter mir und vermutete so das sich Lyrana hinter uns befand. Dem Blicke von Aron zuurteile, stimmte auch diese Aussage überein. 

Aleyna Targaryen - The last DragonWhere stories live. Discover now