» Kapitel 17 «

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,,Was führt Euch in den Norden?", fragte mich Jon Schnee am Abend, währenddessen wir eine Art Suppe aßen. Mein Blick fiel auf Aemon, der selbstgerecht und freundlich in die Menge blickte. ,,Ein einfacher Familienbesuch ist unwahrscheinlich.", fügte er misstrauisch hinzu. An sich wirkte Jon sehr misstrauisch gegenüber Fremden, wodurch er wahrscheinlich perfekt auf der Mauer wirkte.
Noch hatte ich kein privates Gespräch mit Aemon, doch noch weigerte ich mich auch. Ich hatte Angst alleine mit einem weiteren Targaryen zu sein, einem Mann, welche seine Krone für die Mauer abgegeben hatte. Ich wusste nicht was er über meine Pläne sagen würde, ob er enttäuscht oder glücklich darüber sein wird.
,,Ich wünsche mir Gerechtigkeit für meine Familie.", klärte ich Jon auf, welcher darüber lange nachdachte. Ich wusste nichts über ihn oder seine Familie und ich wusste auch nicht weshalb er an der Mauer war, aber ich hoffte es herauszufinden.
,,Wisst Ihr, mein Bruder - mein Halbbruder, er reitet gerade in den Krieg gen Süden.", fing er an zu erzählen, doch natürlich hatte ich nichts von einem Krieg gewusst. ,,Und ihr seid nicht bei ihm?", hakte ich nach, worauf er schmunzelte. ,,Ich habe meinen Eid abgelegt. So gerne ich bei Robb wäre, die Nachtwache ist nun mein zuhause.", murmelte er als Antwort, dabei stocherte er in seiner Suppe herum.
Kurz dachte ich nach, bevor es endlich klick machte. ,,Robb Stark?", fragte ich ihn, worauf er verwirrt nickte.
,,Euer Vater war Ned Stark, richtig?", wollte ich von ihm wissen und wieder nickte er. ,,Das macht uns zu Vettern.", antwortete er. ,,Zu Familie.", schmunzelte ich glücklich.

Ich nahm die Schüssel mit Suppe in meine Hand und nahm einen kräftigen Schluck davon. ,,Ich war da, wisst Ihr?", fing ich an zu erzählen. Jon blickte mich überrascht, aber dennoch neugierig an. ,,Euer Vater hat bis zum Ende gekämpft und bis zum Ende hat er das Wohl seiner Familie über das seine gestellt.", erzählte ich mit glasigen Augen.
,,Es war wenige Stunden nach meinem Scheiterhaufen.. Ich wollte sichergehen das Ned in Sicherheit ist, doch ich konnte nichts tun.", beendete ich leise meine Rede. Jon blickte mich fassungslos an, bevor er plötzlich aufstand.
Die Blicke richteten sich gegen uns. ,,Ihr habt nichts getan? Joffrey hat meinem Vater vor Euren Augen den Kopf abgeschlagen..", zischte er aufgebracht. Seine Stimme zierte Wut.
Ich blickte ihn kalt an, er konnte meine Tat nicht verstehen. ,,Er tat es vor Sansa.. Vor Arya. Sie dachten ich wäre Tod.", erklärte ich mich, doch dies wollte er nicht hören. ,,Bis heute höre ich das Jubeln der Masse, nachdem Joffrey den Befehl an Ser Ilyn gab."

Jon wollte gerade ansetzen, doch anscheinend fand er keine passenden Worte dafür. Er lief einfach wütend aus Halle und ließ uns somit alleine. ,,Er wird es verstehen.", kam von Elia, welche ihre Hand auf meine legte.
Ich zuckte zurück und stand auch auf. ,,Ich bin nicht hier um Freunde zu finden oder einen bedeutungslosen Cousin. Ich bin hier um endlich weiterzukommen.", zischte ich genauso wütend. Jon Schnee's Ansage hatte mich getroffen und das wollte ich unter keinen Umständen den anderen zeigen.
Hochnäsig blickte ich in die Menge, welche noch immer ihre Augen nicht von uns lassen konnte. Ich lief einfach aus der gleichen Tür heraus, welche kurz zuvor von Jon Schnee geöffnet wurde.

Ich sah auf den Hof, auf dem einige der Männer mit dem Schwert oder mit dem Bogen trainierten. Meine Wut war wie weggeblasen, als mir die automatisch die Erinnerungen von Syrio Forel in den Kopf drangen. Einige von den Männern stellten sich genauso schlecht an wie ich am Anfang. ,,Euch spricht das Kämpfen an, sehe ich das Richtig?", fragte mich jemand, welcher sich schnell als Samwell Tarly herausstellte.
Mit einem Lächeln liefen wir hinunter auf den Hof. ,,Ich erinnere mich an ein kleines Mädchen, welches von einem der Wachen ein Schwert stahl.", fing ich schmunzelnd an zu erzählen und zeigte dabei auf eines der Schwerter. ,,Es war unfassbar schwer, weshalb ich es nur hinter mir herziehen konnte.."
Wir liefen weiter zu den Bögen, an welche ich auch Erinnerungen festhielt. ,,Ich traf.. Oder mich erwischte wohl besser ein Mann mit dem Namen Syrio Forel - er war ein Meister des Schwertkampfes.", erzählte ich Samwell weiter.
Neugierig hörte er mir zu, nicht ein einziges Mal wollte er mich unterbrechen. ,,Ich war das gefährliche Mädchen, niemand wollte mit mir reden.. Doch er wagte es mich zu trainieren und so wurde ich einigermaßen gut für mein Alter.", beendete ich meine Erzählung.
Ich schnappte mir einen Bogen und zielte in Richtung der Strohpuppe. Es dauerte keine Sekunde bis der Pfeil im Kopf der Puppe steckte und mich die Männer der Nachtwache geschockt anblickten.
,, Er sagte immer: Jede Lady sollte sich wehren können.", zitierte ich Syrio nochmals, wobei mir ein lächeln aufkam. Auch Samwell schien diese Geschichte zu erfreuen, da er durchgehend ein Lächeln auf dem Munde trug.
,,Er scheint ein sehr guter Mann zu sein.", sagte er und sah dabei immer auf den Pfeil.

Ich musste sagen, Samwell schien kein guter Kämpfer zu sein. Aber er schien nach einem guten Vertrauten, welchem man sein Leben anvertrauen könnte. Natürlich konnte ich dies nur Vermuten, jedoch hatte er diese Ausstrahlung. ,,Ich möchte nicht anmaßend werden, aber Ihr scheint falsch auf der Mauer zu sein.", meinte ich mit einem schelmischen Lächeln, bei welchem er direkt einstieg. ,,Ich bin kein Lord, aber dennoch. Ihr habt absolut recht mit Eurer Vermutung.", beichtete er mir. Und so erzählte er mir die Geschichte von seinem Vater, welchem ihm mit seinem Leben drohte, wenn er nicht freiwillig sich der Nachtwache anschloss. ,,Dann sagt mir, Samwell Tarly. Was ist Euer Wunsch, wonach sehnt Ihr euch in Euren Träumen?", fragte ich ihn, worauf er lachte.
Er dachte nicht lange nach, bis er eine Antwort auf meine Frage hatte. ,,Maester. Mein großer Traum war es Maester zu werden."
Neugierig blickte ich ihn an. ,,Warum tut Ihr es nicht?", hakte ich wieder nach, weshalb ich einen verwirrten Blick seinerseits bekam. ,,Ich habe den Eid geschworen und werde so auf der Mauer feststecken.", antwortete er, als wäre dies selbstverständlich. Ich blieb stehen und blickte in die Augen des schüchternen Mannes. ,,Lasst mich eines sagen.", bat ich ihn, worauf er nickte. ,,Seht mich an: Ich bin nur durch einen dümmlichen Zufall eine Targaryen geworden, sonst wäre ich selbst nichts weiter als ein Bastard. Aemon scheint Familie zu sein und ein guter Mann, doch er ist dennoch alt und die Nachtwache wird nach ihm einen Maester brauchen.", erklärte ich ihm zusprechend. Seinem Blicke zuurteile, verstand er meine Worte absolut nicht. ,,Sam.. Wenn Ihr etwas wollt, holt es Euch.", flüsterte ich, sodass nur er das hören konnte.

Und so ließ ich den Mann einfach auf dem Hofe alleine stehen, damit er meine Worte fassen konnte. Ich blickte hoch auf die Treppe auf der Aemon stand, es schien fast als würde er mich beobachten. Er schien die frische und dennoch kalte Luft zu genießen, wobei es mir genau anders ging. Sie erschrak mich, da ich mir ausmalen konnte, was die Kälte mit einem Menschen tun konnte. Ich konnte nur hoffen, dass sich unsere Reise nicht ewig hier befinden würde.
Der Norden war schön, keine Frage. Doch ich war ein Mädchen aus dem Süden und war das ganze hier nicht gewohnt.

***

Ich möchte bitte über die letzte Folge von GOT reden und wie sehr Arya es gekillt hat. Das Mädchen hat es einfach nur drauf und ich bin wirklich begeistert von dieser Folge. Einfach nur WOW!

Aleyna Targaryen - The last DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt