» Kapitel 56 «

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Jon bekam ein Zimmer, welches jedoch von einigen meiner Wachen stetig bewacht wurde. Ich wollte nicht, dass er geht ohne meine Hintergründe zu erfahren und so wurde mir bewusst, dass ich der Armee von Jaime auch keinen Grund gegeben hatte. Ich musste noch vieles auf die richtige Seite stellen, bevor ich jeglichen Krieg gewinnen kann. ,,Sie war eines Tages nicht mehr da, Ihr ahnt nicht wie sauer ich war.", hörte ich am Abend die Stimme von Sansa, welche sich an meinen Türrahmen stellte. Ich drehte mich herum und blickte sie fragend an. ,,Elia.", lächelte sie. ,,Ich dachte sie wäre meine Zofe und im nächsten Moment war sie die Verräterin und Verbündete von Aleyna Targaryen." Ich lächelte, als ich an die damalige Zeit dachte. Elia hatte ihr Leben für mich geopfert und schon damals war ihr ihr Schicksal bekannt. 
Ich zeigte auf einen Stuhl, welcher zugleich von Sansa besetzt wurde. Sie war unfassbar schön und hatte sich in der langen Zeit zu einer stattlichen Frau verwandelt. ,,Ich habe dieses Mädchen geliebt.", flüsterte ich und rieb dabei an meinen Fingernägeln. Ich war nervös, da ich mit Sansa nicht über Elia reden wollte und doch gab sie mir ein Zeichen des Vertrauens. ,,Ich hatte eine Freundin in Königsmund und obwohl sie Joffrey heiraten sollte, konnte selbst sie mich nicht von seinen Qualen retten.", sprach sie weiter und wechselte so das Thema. Ich vergaß wie viele Jahre das Stark Mädchen in der Hand des Jungens war und wie viel sie ertragen musste. ,,Ihr wurdet betrogen, das Schicksal teilen wir.", antwortete ich ihr schließlich. Sie blickte mich an und erkannte wie viel Schmerz in diesen Worten lagen und doch konnten wir diese Gefühle nicht ausdrücken. ,,Joffrey hatte mich lebendig verbrannt.. Doch es war nichts zu dem Verrat, welchen Aron mir gab.", fing ich an zu erzählen, ohne daran zudenken das ich Sansa nicht wirklich kannte. 
Mir kamen Tränen in die Augen, doch vor Sansa wollte ich diese verstecken. Sie wirkte so stark in meinen Augen, dass es einem schon fast Angst machte. ,,Sie war alleine.. Sie dachte alles wird gut und dann hat er sie einfach..", meinte Stimme brach ab, doch ich spürte eine Hand auf meiner, welche von Sansa auskam. ,,Ich hätte sie beschützen müssen..", wimmerte ich verzweifelt, doch sie schüttelte nur den Kopf. Ich rieb mir die Tränen aus dem Auge und blickte sie nun ernst an. ,,Ich will Euch helfen, ich weiß wie es ist, wenn man nachhause möchte..", erklärte ich ihr, aber dabei schüttelte ich den Kopf. ,,Ich kann Euch mehr helfen wenn ich die Königin bin." Sie blickte zu Boden, wahrscheinlich traf sie das mehr als ich dachte. ,,Ich kenne Euch nicht und doch vertraue ich Euch das Leben meiner Familie an.", fing sie an zu bitten. ,,Ihr habt einen Drachen, ihr habt eine größere Armee als die, die wir jemals finden werden.." Doch nun brach ihre Stimme ab. ,,Ihr wirkt Gnädig, jedenfalls aus den Geschichten von Jon." Wieder erhob ich meinen Finger, wodurch Sansa still wurde. ,,Was passiert danach?", fragte ich sie. ,,Wir besiegen Euren Feind und dann? Drachenstein wird in dieser Zeit vielleicht übernommen, wodurch ich einen weiteren Feind habe.. Was passiert dann?" 
Das Mädchen schien nachzudenken, es war das erste Mal das sie mich ernst anblickte. ,,Nordmännern vertrauen Südländern nicht und doch denke ich, sie würden Euch unterstützen. Wenn sie sehen, was ich sehen werde.. Was Jon sah.", antwortete sie ehrlich. 
Wären wir Freunde geworden? Oder hätte sie mich wie Joffrey niedergemacht? Es war das erste Mal, dass mir diese Frage durch den Kopf schoss und doch sah ich einen bestimmten Menschen in Sansa und das war Elia. Ich stand auf und atmete erstmals tief durch. ,,Sie vertrauen nicht einmal Euch, Sansa. Sonst wären sie an Eurer Seite und würden Euren Krieg kämpfen.", erklärte ich ihr entschuldigend. Ich war nicht lange im Norden, doch ich ahnte wie sie dort mit Fremden umgingen. Erst recht mit einer Targaryen, welche sich den Thron holen möchte. 
Ich lief zur Tür und öffnete diese, bis Sansa plötzlich auf den Tisch schlug. ,,Ihr seid ein Wolf!", schrie sie verzweifelt. Ich blickte mich erschrocken um und sah das verzweifelte Gesicht des Stark Mädchen. ,,Stark und Targaryen. Meine Tante war wunderschön, wie ich hörte und sie war eine Kriegerin.. Sie war ein Wolf und so seid Ihr auch einer.", zischte sie laut und deutlich. Einige der Wachen rannten in unser Zimmer und hielten ihre Waffen auf Sansa, doch ich hielt diese schnell zurück. ,,Lasst uns alleine.", bat ich diese auf valyrisch, woraufhin sie nickten und das Zimmer wieder verließen. 
Ich blinzelte und versuchte wieder meine Tränen zurückzuhalten. Ich lief bedrohlich auf das Mädchen zu, welches erschrocken zurückzuckte. ,,Ich bin niemand, Sansa. Sie nennen mich den letzten Drachen und doch bin ich als Sklave aufgewachsen.. Ohne Wolf oder Drache, nur Aleyna.", erklärte ich ihr fassungslos. ,,Ihr habt Euer Leben im Norden gelebt.. Aemon auf der Mauer, Daenerys und Viserys im Exil, doch auch sie hatten ein besseres Leben als ich es hatte." Sie nickte entschuldigend, wahrscheinlich dachte sie nun, sie hatte kein Recht über mich zuurteilen. ,,Ich wusste nicht wer ich war, bis heute ist mir diese Sache unbekannt. Und doch habe ich immer an mich geglaubt, auch wenn alle um mich herum das ausgenutzt haben.", fügte ich nun ruhiger hinzu. ,,Ihr habt zugesehen und das vergesse ich nicht.", sagte ich nun stotternd. Automatisch blickte sie wieder zu Boden. ,,Habt Ihr das Eurem Bruder jemals erzählt? Wie Ihr zugesehen habt, wie Joffrey mich auf dem Scheiterhaufen brennen lassen hat?", fragte ich sie, doch sie schüttelte nur den Kopf. ,,Wie Ihr bei Eurem Vater zugesehen habt..", fügte ich nun flüsternd hinzu, um so auf ihre Reaktion abzuwarten. 
Sie blickte nach oben, sah jedoch nur an mir vorbei. Sie hatte Tränen in den Augen und wirkte in diesem Moment unfassbar schwach. 
,,Wir haben alle zugesehen.. Wir waren Kinder und wussten nichts von der Welt in Königsmund.", hörte ich nach einigen Minuten wieder ihre brüchige Stimme. 
Ich erhob meine Augenbraue und sah sie schmunzelnd an. ,,Ihr wart Kinder?", lachte ich. ,,Was war dann ich?" Ich schüttelte fassungslos den Kopf, als selbst Sansa keine Antwort mehr hatte. ,,Ich war ein Kind, welches versuchte zu überleben und als Strafe ließ man mich vor den Augen aller niederbrennen." Und so schlug ich die Türe hinter mir zu und ließ Sansa alleine in dem Zimmer nachdenken. 

Aleyna Targaryen - The last DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt