» Kapitel 19 «

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Mit einem lächeln auf den Lippen lief ich zurück zu Henry und Elia, welche verzweifelt versuchten Lyrana zufüttern. Ich streichelte dem violetten Drachen über den Kopf und schon fing sie freiwillig an zu fressen. ,,Sie brauchte ihre Mutter.", erklärte ich lächelnd mit dem Blick auf Lyrana. Sie war gewachsen, niemand konnte das Leugnen. Schon bald würde sie durch die Lüfte schweben und meine Feinde niederbrennen. 
,,Was spricht der Maester?", fragte Henry ernst und durchbrach so meine Gedanken. Ich stoppte und drehte mich zu den Beiden um, welche sich sichtlich in der letzten Zeit näher gekommen waren. ,,Der Winter naht.", fing ich an zu antworten, obwohl sie dies nicht verstehen konnten. ,,Und wir leben im Krieg." 
Die Blicke der Beiden wurden immer unsicherer. ,,Aleyna, was hat Aemon zu dir gesagt?", fragte Elia nun noch eindringlicher. Meine Mundwinkel bewegten sich nach oben, wodurch sie noch verwirrter wirkten. ,,Ich sagte der Winter naht.. Also wie fändet ihr Essos?", schmunzelte ich, doch die Beiden schienen es noch immer nicht zu verstehen. 
Ich verdrehte meine Augen und wartete noch einige Sekunden. Wieder lachte ich auf und hob einen Beutel mit Golddrachen in die Lüfte. Die Augen der Beiden weiteten sich, bis sie schließlich in meinem Lächeln einstiegen. ,,Wie viel ist das?", fragte Elia begeistert und nahm mir dabei den Beutel aus den Händen um das Geld darin zuzählen. ,,Genug für eine Kompanie." 
Das Gesicht von Elia schien zu strahlen, doch Henry schien noch unsicher darüber. ,,Welche Kompanie schlagt Ihr vor, Prinzessin? Wie ich hörte ist Eure Tante auf dem Weg nach Essos um sich eine Armee zu besorgen.", erklärte er mir nachdenklich. Verwirrt blickte ich ihn an, da ich schon lange nichts mehr von Daenerys hörte. ,,Meine Tante? Ihr meint meinen Onkel Viserys.", hakte ich verwirrt nach. Sein Kopf sank augenblicklich und automatisch verstand ich was er mir damit sagen wollte. 
,,Jorah Mormont spioniert oder hatte Eure Tante für König Robert ausspioniert.", fing er an zu erzählen, doch er dachte ich wusste dies längst. ,,Die letzte bekannte Nachricht war, dass Viserys, Khal Drogo und Daenerys Kind gestorben waren." Mein Kopf drehte sich wie wild, da ich mit dieser Nachricht nicht gerechnet hatte und ich mir nicht vorstellen konnte wie die drei sterben konnten. ,,Wer?", war meine einzige Frage, doch Henry schüttelte nur den Kopf. Meine Augen wurden Glasig, doch ich versuchte meinen Tränen so gut es geht zurückzuhalten. ,,Ich mag es nicht leugnen. Doch es sind nur Gerüchte.", antwortete er ruhig und wollte sich so aus der Unterhaltung zurückziehen, aber dies ließ ich nicht zu. ,,Wer!", fragte ich diesmal lauter, wodurch Elia im Hintergrund zurückzuckte. 
Henry sah hoch und blickte mir beschämt in die Augen, schon jetzt konnte ich mir seine Antwort denken. ,,Wenn die Gerüchte stimmen mögen..", fing er an. ,,Sagt schon!", brüllte ich ihn an. ,,Daenerys.", antwortete er schnell und blickte danach wieder zu Boden. 

Ich sah nach oben und wischte mir die Tränen endgültig aus dem Gesicht, bis ich schließlich wieder zu den Beiden blickten. Sie schienen geschockt zu sein und sie wussten nicht was ich mit dieser Nachricht anfangen sollte. ,,Daenerys tötet meine Familie?", fragte ich unglaubwürdig. Henry bestätigte dies mit einem schnellen nicken. ,,Dann holen wir diese Kompanie und statten danach meiner Tante einen Besuch ab.", zischte ich gefühlslos. Ich wusste nicht was ich in diesem Moment spürte.. Es fühlte sich an wie Hass, Hass auf Daenerys und ihre Unterstützer. Hass auf alle die bei dieser Tat beteiligt waren. 
Wenn sie von mir wüsste, wäre ich vielleicht die Nächste. Vielleicht würde diese Frau alles tun um selbst auf den Thron zukommen und alle die ihr im Weg stehen auslöschen. ,,Was wollt Ihr tun?", wollte Henry von mir wissen, doch ich zuckte nur beleidigt die Schultern. ,,Sie mag die letzte Targaryen mit mir sein. Doch ich schwor mir selbst, jeden auszulöschen der meiner Familie leid zufügt.", antwortete ich selbstsüchtig.
Elia legte ihre Hand auf meine Schulter, ich konnte diese aber nur wegschubsen. ,,Wie du sagtest, Aleyna. Sie ist mit dir die letzte Targaryen und du weißt nicht was vorgefallen war.", fing sie an mich zu beruhigen, allerdings gingen diese Worte nur an mir vorbei. ,,Was willst du tun? Sie kaltblütig ermorden? Sie hat Drachen wie du es hast, sie hat wahrscheinlich eine Armee und mehr Vertraute als du."
Wütend blickte ich zu Elia, welche einen mitleidigen Blick aufgetragen hatte. Tatsächlich stimmte ich ihr zu, aber ich wollte dieses Vergehen nicht unbestraft lassen. 
,,Wie könnt ihr das Übersehen? Sie hat meinen Onkel getötet um selbst auf den Thron zukommen! Ihr seid hier um mich zu beraten und nicht um mir in den Rücken zufallen.", schrie ich die Beiden an und machte dann direkt kehrt zur Tür. 
Ein letztes Mal drehte ich mich zu den Beiden um, sie schienen sichtlich geschockt zu sein. ,,Packt Eure Sachen. Heute Abend reiten wir los."
Schließlich öffnete ich die Türe und ließ sie hinter mir wieder zufallen, sodass es wahrscheinlich jeder aus der Nachtwache es hören konnte. 
Ich mochte Elia für ihre ehrliche Art, doch in manchen Fällen konnte ich genau diese nicht ertragen. Ich war zu Impulsiv und dies würde mir schon bald ein Haufen Probleme bereiten.  

Mit festen Schritten lief ich auf den Hof, schon von einigen Männern wurde ich schief von der Seite angeschaut, jedoch versuchte ich diese einfach zu ignorieren. ,,Mylady, seid ihr in Ordnung?", kam von Sam, welcher sich mir in den Weg stellte. Meine Wut war wie weggeblasen, da ich auf diesen dicklichen Mann nicht wütend sein konnte. ,,Es gab nur eine Auseinandersetzung.", gab ich ihm mit einem Lächeln zu verstehen, doch er schien es mir nicht ganz abzukaufen. Wir liefen gemeinsam ein Stück und beobachten wie einige der Männer drei Pferde besattelten. ,,Ich hörte Ihr werdet uns schon bald verlassen.", murmelte Sam und ich konnte Meinen, ich würde ein wenig Enttäuschung aus seiner Stimme hören. ,,Die Mauer ist nichts für eine Frau wie mich.. Der Norden ist nichts für eine Südländerin.", antwortete ich schmunzelnd, worauf er nachdenklich einstieg. 
Wir blieben stehen. Verwirrt blickte ich Sam an, als er vorsichtig meine Hand in seine legte. ,,Ich hoffe wir werden uns wiedersehen, Mylady.", bat er schon fast, weshalb ich einfach nickte. Ich wusste unsere Zukunft - meine Zukunft nicht. Vielleicht werde ich nächste Woche im Schnee liegen, das Blut aus mir herausströmend oder ich werde auf dem Weg nach Essos sein. ,,Hoffentlich in einer anderen Zeit.", antwortete ich mit einem Lächeln. 
Das nächste Mal wenn ich Sam sehen würde, wäre anders.
Wir hätten uns verändert und die Welt um uns herum auch. 

***

Wie ihr vielleicht gesehen habt, habe ich die GIF's aus den Kapiteln entfernt. Dies lag zum einen an Artikel 13, bei dem ich sowieso vorsichtig sein wollte. Zum anderen lag es an Wattpad, da ich kein Gif in mein neues Kapitel einfügen konnte. Aber ich denke dies ist kein großes Problem!:)
Meinungen zu dem Kapitel?

Aleyna Targaryen - The last DragonWhere stories live. Discover now