» Kapitel 32 «

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Ich öffnete die Türe und trat mit Blutbart heraus. Ohne zu zögern, schnappten sich die Söldner ihre Waffen und hielten sie bedrohlich auf ihren vorherigen Kommandanten, welcher nur enttäuscht den Kopf schüttelte. 
,,Packt sie weg.", befahl ich den Männern auf Valyrisch, welche sich untereinander verwirrt anblickten.
Ich sah zu Blutbart, welcher ein arrogantes Lächeln bei sich trug. Das Geheimnis welches wir hüteten, könnte er schon bald gegen mich verwenden, doch auch hier suchte ich sein vertrauen. Ich hörte ein stampfen, welches von der Treppe auskam. ,,Was ist hier los?", fragte Henry fassungslos, gefolgt von Elia und Aron. 
Die Beiden Männer zogen ihre Schwerter und hielten auch diese sofort gegen Blutbart, welcher bei diesem Anblick nur lachen konnte. 
Ich trat hervor und blickte in die Gesichter der Söldner, welche noch immer Fragend zu Blutbart blickten. ,,Mein Name ist Aleyna aus dem Hause Targaryen.", sprach ich in ihrer Sprache. ,,Ich bin die Mutter des Drachen und die Kommandantin der Katze."

Ich trat einen weiteren Schritt nach vorne. Die Blicke von meinen Berater blieben fassungslos, als würden sie mich in dieser Stunde nicht wiedererkennen. 
,,Ich möchte das haben, was meiner Familie genommen wurde! Ich brauche Euch dafür an meiner Seite und so viele mehr..", sprach ich weiter.
Ich blickte zu Blutbart, welcher nun auch einen Schritt nach vorne lief. ,,Ich habe mein Knie gebeugt, wie ihr alle es habt!", brüllte er mit einem lachen los. 
Nun verstanden auch meine Berater was ich vorhatte und wie mein Plan endete. ,,Ich werde euch alle Reich belohnen.. Burgen, Geld und Frauen!" Ich wusste was Männer in dieser Zeit wollten und wofür sie schwärmten. 
Sie fingen an zu jubeln und zu brüllen, wodurch das kleine Haus bebte. Die Menschen auf der Straße würden verwirrt hinein blicken und sich fragen was dort passieren würde. 
,,Doch ich gebe Euch die Wahl!", schrie ich plötzlich, wodurch es wieder ruhig wurde. Elia blickte zu Henry, welcher in diesem Moment auch nichts mehr verstand. ,,Kämpft mit mir! Ich werde Euch das Leben nicht versprechen.. Aber Ihr werdet kämpfen und ihr werdet euch für Eure Liebenden opfern.." Wieder fingen sie an zujubeln. Doch es schien, als würden sie es bei jedem meiner Sätze tun. 
Ich lief auf meine Berater zu, welche mich fragten was ich vorhatte, doch ich ignorierte sie einfach nur. 
,,Ihr dürft gehen! Geht und sucht Euch ein Leben wie es Euch beliebt.", brüllte ich mit einem lächeln zu den Söldnern. ,,Oder kämpft für mich und gebt mir das was mir gestohlen wurde!"

In den Räumen wurde es still. Das Tuscheln untereinander begann, doch Blutbart nickte mir noch immer zu. ,,Wir werden kämpfen, Männer!", schrie er in der gemeinen Zunge, wodurch auch Elia wieder aufblickte. ,,Wir töten das Mädchen mit den Drei Drachen, so wie sie unsere Männer tötete!", schrie er wieder, worauf das Jubeln wieder begann. 
Ich blickte ihn an und schüttelte den Kopf, da dies noch immer unser geheimer Plan war. ,,Ich möchte nicht den Tod meiner Tante!", mischte ich mich ruhig ein, sofort wurde es wieder still. Ich blickte in die Augen der Söldner, welche zu diesem Zeitpunkt pure Wut in sich hatten. ,,Doch sie wird für jedes Leben bezahlen, welches sie genommen hat!", schrie ich jubelnd und klatschte dabei entschlossen in meine Hände. 
Ich lächelte als die Männer plötzlich ihre Schwerter in die Luft hielten. ,,Kommandant!", schrie einer der Söldner los, worauf die anderen in Valyrisch einstiegen.
Immer wieder erhoben sie ihre Schwerter und immer wieder riefen sie ,,Kommandant.". Ich lächelte und blickte zu meinen Beratern, welche jedoch nur überrascht hereinblickten. 
,,Das nächste Mal, wenn Ihr gegen mich spielt, könnt ihr Euch eine neue Königin suchen.", sprach ich kalt zu ihnen. ,,Sagt mir, Prinzessin. Wie habt Ihr Blutbart überredet?", fragte mich wieder Aron, welcher das natürlich nicht auf sich sitzen lassen würde. Ich betrachtete ihn von unten nach oben, verzog dabei jedoch keine Miene. ,,Ich habe gute Argumente."

Mein Blick fiel auf Elia, welche noch immer Tränen in den Augen hatte. Ich ignorierte die Jubelrufe der Söldner und gab meine Aufmerksamkeit nur Elia. Sie schüttelte enttäuscht den Kopf, bevor sie sich abwendete und einfach den Raum verließ. 
,,Elia..", flüsterte ich, bevor ich ihr dann einfach hinterherrannte. 

Sie rannte aus dem Haus heraus und ließ die Sonne einfach in ihr Gesicht strahlen. Die Tränen auf ihrem Gesicht trockneten langsam, doch ihre Augen blieben weiterhin rot. ,,Was waren deine Argumente?", flüsterte sie verzweifelt, würdigte mir dabei aber keinen ihrer Blicke. ,,Elia..", flüsterte ich wieder und diesmal sah sie mir genau ich die Augen. 
Mein Herz zog in sich zusammen, als ich ihre roten, verheulten und leeren Augen anblickte. Die Augen, welche nur schmerz erlitten, die Augen, welche mir einst vertrauten. ,,Ich..", flüsterte ich verzweifelt und spürte wie auch mir die Tränen in die Augen stiegen. 
,,Ich kenne dich, Aleyna. Er soll sie töten, richtig?", fragte sie mich ernst und nahm dabei meine Hände in ihre. 
,,Ich bin ein Drache.. Sollen sie mich doch verbrennen.", flüsterte ich leise, damit nur sie es hören konnte. Erschrocken blickte sie auf, als würde sie ihre eigenen Worte wiedererkennen. ,,Damals in Königsmund.. Ich war fasziniert von deinem Blut - deiner Geschichte.", erinnerte sie sich langsam wieder. ,,Ich sagte dir, das alle diese Spione.. Sei es von Lord Baelish oder Varys, sie alle würden uns beobachten und uns am Ende verraten.", erklärte ich ihr, doch sie verstand nicht warum ich ihr es nun erzählte. 
Ich schluckte und versuchte meine Tränen aus dem Auge zuwischen. ,,Du sagtest mir, du würdest für mich sterben und immer an meiner Seite kämpfen..", wimmerte ich, woraufhin sie mich plötzlich nur in ihre Arme nahm. Erleichtert legte ich meine Arme um ihren zarten Körper. ,,Wenn dir etwas zustoßen würde.. Ich könnte mir das niemals verzeihen.", murmelte ich und löste mich langsam wieder von ihr. 
Ich blickte sie an, ihr Blick zeigte pure Verwirrtheit. ,,Tu' das nicht.", antwortete sie enttäuscht. Fragend hob ich meine Augenbraue. ,,Schieb mich nicht wie Gendry fort. Nicht nachdem ich all das für dich getan habe.", antwortete sie leicht wütend. 
Ich wollte etwas sagen, doch wieder unterbrach sie mich: ,,Du bewegst dich gerade auf einen schmalen Grad und ich habe Angst, dass du nicht mehr umkehren kannst." Sie war ehrlich und ich spürte wie sie deshalb Angst hatte. ,,Du bist zwar eine Targaryen. Doch ich habe dir eines Versprochen: Du wirst nicht wie dein Großvater.. Du bist nicht Verrückt!"
Ich nickte einfach nur, obwohl ich wusste was sie mir sagen wollte. ,,Aleyna. Wenn du Daenerys tötest, wirst du diesen Weg nicht mehr umkehren können. Egal ob es deine Armee tut oder du mit deinen bloßen Händen - das Blut wird an dir kleben."
Immer wieder nickte ich unter Tränen. 
Ich wusste nicht wieso, doch ich wollte Elia nicht enttäuschen. 
,,Du hast recht.", murmelte ich und umarmte sie nochmals. 
,,Bitte lern sie kennen.. Ihr habt die gleichen Feinde, also besiegt sie auch zusammen.", bat sie mich, worauf ich wieder nur nickte. 
Und vielleicht hatte Elia recht - vielleicht würden wir gemeinsam unsere Feinde besiegen können.
Doch vielleicht ist auch nur dies eine List. 

Aleyna Targaryen - The last DragonWhere stories live. Discover now