» Kapitel 29 «

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,,Ihr könnt es nicht mit einer Gruppe von Söldnern anlegen!", zischte Henry vorwurfsvoll, als ich den anderen meine Pläne näher brachte. Als Elia von der vorherigen Tat von Blutbart erzählte, schien sie bedrückt und verletzt zu sein. 
Ich strich über Lyrana's Kopf und hörte mir die Diskussion zwischen Aron und Henry an. ,,Wir haben einen Drachen..", brachte Aron gestresst ein, doch Henry schüttelte nur den Kopf. ,,Sie haben eine Armee von was weiß ich vielen Söldnern. Sie haben Waffen und unser Geld!" Er legte seine Arme auf den Tisch und stützte sich an diesen ab. 
,,Wir brennen sie nieder.", sprach Aron heraus, doch wieder konnte ich nur meine Augen verdrehen. ,,Ich bin nicht hier um unschuldige Menschen nieder zu brennen.", mischte ich mich ohne Vorwarnung ein. 
Ich löste mich von Lyrana und blickte in die Gesichter der anderen. ,,Ich hole mir mein Geld wieder und lasse Blutbart dafür bezahlen. Dennoch haben seine Leute nichts mit seinen Verbrechen zutun." Unverständlich blickte mich Aron an, als wolle er das Blut der Söldner fließen sehen. ,,Was bringt mir eine Armee von Toten?", fragte ich ihn. Er konnte mir jedoch keine Antwort geben, nur einen Blick zu Boden. ,,Ihr sollt verstehen, dass meine Feinde im Süden sind und nicht hier im Essos."
Elia nickte mich lächelnd an, da sie die Letzte wäre welche Unschuldiges Blut verlangte. 

Ich sah das Aron nicht einverstanden mit meiner Entscheidung war, da er seine Augen verdrehte und mir keinen Blick mehr würdigte. ,,Ich habe Angst.", sprach ich zu ihm, weshalb ich langsam wieder seine Aufmerksamkeit bekam. ,,Ich habe Angst den Tod zu spüren, Angst vor dem verlieren und Angst um die Menschen." Ich legte meine Hand auf seine, wodurch er mir endgültig in die Augen blickte. ,,Ich sollte den Tod nicht herausfordern. Denn irgendwann, kommt alles einmal zurück und ich bin nicht bereit zu sterben."
Langsam schien es, als würde er es verstehen. ,,Dann sagt mir, wie wollt Ihr vorgehen?", fragte er mich ruhig, aber dennoch interessiert. 
Ich löste mich von seiner Hand, drehte mich herum und blickte auf Lyrana, welchen ihren Kopf wieder anhob. ,,Ich gebe ihm die Wahl.", sagte ich kurz und knapp. ,,Er muss mir nicht sein Knie beugen, dass verlange ich nicht.", sprach ich weiter und blickte die anderen wieder an. Sie sahen sich untereinander an, als wollen sie meine Worte verstehen. 
,,Er soll wissen wofür ich kämpfe und mir freiwillig folgen.", erklärte ich ihnen naiv. Ich kannte die Menschen hier nicht gut und wusste nicht für wen oder was sie kämpften, aber ich hoffte auf den Glauben der einzelnen Menschen und auf ihre Hoffnung auf größeres. ,,Und wenn sie sich weigern?", fragte nun plötzlich Elia, mit einem misstrauischen Unterton. 
Ich zuckte mit den Schultern, da ich auf die Frage keine Antwort kennen konnte. ,,Wenn ich den Menschen die Wahl verweigere, wer bin ich dann?", fragte ich stattdessen. ,,Was für eine Königin wäre ich?" Die Anderen schweigten, alle bis auf Elia. ,,Keine Gute.", antwortete sie kurz. Ich war überrascht über ihre Offenheit und hatte wirklich Angst sie zu enttäuschen.
,,Leben oder Tod - niemand hat das Recht darüber zu entscheiden. Aber du gibst ihnen eine Wahl.", sagte sie lächelnd und warmherzig. 
Ich stimmte ihrem Lächeln mit ein. ,,Und doch wollt Ihr eure Tante töten.", mischte sich plötzlich wieder Aron ein. ,,Ihr seid ein Impulsives Mädchen, welches oft nicht weiß von was es spricht. Ich kenne Euch nicht lange, Prinzessin. Aber Ihr könnt eine barmherzige Königin werden.", sprach er offen heraus. Ich hörte ihm aufmerksam zu, da ich ihn als Berater sehr ernst nahm. 
,,Sie hat Aleyna's Onkel getötet.", mischte sich Henry wütend ein. Er schlug auf den Tisch und kam Aron bedrohlich nahe. ,,Und weshalb?", stellte Aron jedoch die eine Frage. 
Aron rieb sich die Hände und drehte sich wieder von Henry ab. ,,Vergibt mir, Prinzessin. Ich bin in einem großen Hause aufgewachsen und auch ich habe die Gerüchte über Euren Onkel gehört.", fing er an zu erzählen, was bei mir jedoch nur Fragezeichen aufwarf. ,,Er soll Grausam gewesen sein, er soll Daenerys wie eine Zuchtstute verkauft haben und das nur für den Thron.", erklärte er überzeugend. Ich sah zu Elia, welche nur die Schultern zuckte. Auch Henry wusste nichts über diese Gerüchte, welche mich in diesem Moment überfielen. 
,,Und dennoch gibt ihr niemand das Recht in zu töten!", zischte ich wütend. ,,Und Euch?", stellte er die Frage in den Raum. 
Ich ballte wütend meine Fäuste, ich konnte nicht verstehen wie Aron noch immer gegen mich spielen konnte. ,,Weshalb habt ihr das Knie gebeugt?", fragte ich ihn unverständlich. ,,Weshalb, wenn Ihr jede Möglichkeit nehmt, gegen mich zu spielen?" Er schüttelte nur den Kopf und kam mir näher. ,,Weil Ihr, wie ich sagte, eine Barmherzige Königin werdet könnt. Jedoch braucht Ihr bis zu diesem Punkt Berater, welche Euch die Entscheidungen abnehmen und Euch auf einen besseren Weg führen.", erklärte er mir ehrlich. ,,Tötet Eure Tante nicht. Nicht, wenn wenn Euch unklar ist, was damals mit Viserys passierte."
Ich nickte einfach, da ich wieder keine Antwort darauf hatte. ,,Heute ist mein Feind Blutbart, morgen jemand anderes.", fing ich langsam an, mein Blick blieb auf Aron. Ich schluckte auf, bevor ich die nächsten Worte aussprechen konnte. ,,Doch Ihr habt vielleicht Recht." Seine Mundwinkel gingen wieder langsam nach oben. ,,Ich sollte sie Kennenlernen, bevor ich Urteile."

Ich ging ans Fenster und blickte heraus auf die Straßen. Ich erkannte die Kinder, welche noch immer über herum rannten und die Bettler wie sie noch immer auf Essen warteten. ,,Sagt mir, Aron.", fing ich leise an. ,,Was soll ich Eurer Meinung nach mit Blutbart machen?" Ich wusste das er seinen Tod wollte, genauso wie die seiner Leute. Doch vielleicht hatte auch er daraus gelernt und vielleicht gab er mir einen Tipp, welcher das Blut vergießen verhinderte. ,,Prinzessin, er möchte Blut sehen.", mischte sich Henry ein, weshalb ich meine Hand hob und ihn so zum schweigen brachte. ,,Ihr wollt das Blut vergießen verhindern und den Menschen eine Wahl lassen?", fragte er mich, worauf ich nickte. ,,Söldner folgen einem Mann mit Stärke und Geld.", fing er an zu erklären. ,,Ihr seid eine Frau mit Stärke und Geld, also zeigt ihnen dies." Verwirrt löste ich meinen Blick vom Fenster um auf Aron zublicken. ,,Ihr habt einen Drachen, bitte vergesst dies nicht." Ich schüttelte sofort den Kopf, da ich Lyrana nicht in Gefahr bringen wollte. ,,Wenn Ihr diese Kompanie wollt, tötet ihren Kommandant.", beendete er seine Beratung. Ich wusste das er wollte, dass Lyrana ihn lebendig verbrannte. So würde ich meine Stärke beweißen können und vielleicht so die Armee bekommen welche ich brauchte. 
,,Ihr seid nicht so.", sprach Elia vorsichtig. ,,Wir haben das durch, Aleyna. Zeige ihnen was für eine Frau du bist und dann wird auch dieser Blutbart verstehen wofür er kämpfen wird." 
Also hatte ich die Wahl? Entweder töte ich Blutbart oder überzeuge ihn. 
Mein Blick fiel auf Henry, welcher bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts von sich gab. ,,Sagt mir.", sprach ich an ihn gerichtet. ,,Was für eine Entscheidungen soll ich treffen?"
Alle blickten ihn an, als er seinen Kopf anhob. 
,,Meiner Meinung nach gibt es nur eine Möglichkeit..", fing er an zu erzählen.

Aleyna Targaryen - The last DragonWhere stories live. Discover now