Kann er es sein?

Kapitel 94

Die Tage vergingen so schnell und heute war das Finale. Was soll ich da noch zu Malina sagen, eigentlich nichts, sie ist so wie immer. Anders kann ich mir sie gar nicht mehr vorstellen. Ich habe so viel Zeit mit den anderen Kindern verbracht, Musik gemacht und einfach Spaß gehabt. Malina war die meiste Zeit nicht dabei, ihre Eltern haben's ihr verboten, verständlich nachdem, was sie da abgezogen hat.

Erst war die Generalprobe, die eigentlich ganz gut ablief, Malina hat allerdings ihren Text vergessen, was Papa ziemlich sehr verärgerte. Von mir war er begeistert und die anderen Kinder auch. Gewinnen werde ich aber sicher nicht, da gibt es andere, die besser singen als ich.

Meiner Meinung nach, würde entweder Zoe oder Kathi gewinnen, aber was hab ich denn da schon zu sagen. Meine Outfits waren auch echt super und meine Haare dazu auch. Zu den beiden Kleidern, die ich mir ausgesucht habe, werde ich süße Ohrringe tragen und die wunderschöne Kette, von Papa, die mal Mama gehört hat. So steht sie mit mir auf der Bühne. Meine Haare lasse ich offen, bekomme ein paar Strähnen weggesteckt und dazu noch schöne Locken.

Die Generalprobe war fertig und ich hatte endlich etwas Pause. Zeit um zu Natalie und Max zu gehen. „Wunderschön siehst du aus!" Ich drehte mich einmal im Kreis und lächelte beide an. „Danke, ich freue mich schon so sehr auf heute Abend." Na schön, Zeit um bei den beiden zu bleiben hatte ich nicht wirklich, denn ich musste weiter gehen.

Gestern wurden noch ein paar Aufnahmen gemacht und heute ein paar Interviews und gerade hatte ich Versammlung mit den anderen Kindern, die zum Glück nicht wussten, dass Mark man Papa ist. „Egal was heute Abend passiert, wir sind alle Gewinner, da wir alle im Finale stehen. Egal, wer von uns gewinnt, ich freue mich für die Person," sagte Malina, was mich eigentlich ziemlich überraschte.

„Was ist denn mit dir los?" fragte Zoe verwirrt. „Na, ich hab scheiße gebaut die ganze Zeit hier. Ich kann es nicht mehr gewinnen. Im Rennen sind noch alle außer ich. Ich werde auftreten, aber Mark lässt Laila weiter. Anders hab ich das ja nicht verdient. Aber Laila, du schaffst das schon, da bin ich mir sicher. Du singst unglaublich auch wenn das nicht so wäre, hätte ich keine Chance gegen dich gehabt. Man denkt bei dir nicht, dass du erst 10 bist, wenn du singst. Du bist unglaublich. Streng dich da später an und hol dir den Sieg für Team Mark. Dein Vater kann echt stolz auf dich sein. Diesmal meine ich es ernst, glaub mir bitte." Das war echt gerade süß von ihr und echt lieb und als Dank bekam sie eine Umarmung von mir.

„Ich wusste doch, dass du nett sein kannst. Aber das wichtigste ist doch, dass wir alle Spaß haben, unser bestes geben, damit machen wir doch alle stolz. Wir sollten es genießen, du auch Malina. Auch wenn Mark sich so entschieden hat, heißt es nicht, dass du nicht dein bestes geben solltest. Du stehst auch hier im Finale und das ist auch schon ein Gewinn." Gruppenumarmung war jetzt dran, einfach so schön. Liliana würde heute Abend auch kommen, zusammen mit ihren Eltern.

„Was ist denn mit euch los? Laila, Malina, kommt ihr bitte mal mit mir?" Mark stand hinter uns und lächelte mich an. „Tut mir leid, dass ich das jetzt sage, aber ihr seht euch voll ähnlich." Mist, jetzt ist es den anderen auch aufgefallen, aber was soll ich denn machen, wenn ich meinem Vater ähnlich sehe. „Sagen viele, höre ich nicht zum ersten Mal." Unter den Bildern auf Instagram haben das schon so viele Menschen kommentiert und da jetzt die Menschen wissen, dass Mark eine Tochter hat, sind viele zu mir gekommen und haben gefragt, ob ich seine Tochter bin, was ich allerdings immer abgestritten habe.

Wissen dürfen die Menschen das erst nach dem Finale, da muss Papa aber noch wissen, wann genau. Wir gingen zu dritt alleine in einen Raum. „Malina, Laila, ihr werdet das schon schaffen heute Abend. Laila, selbst wenn du nicht gewinnen würdest,  bin ich trotzdem richtig stolz auf dich." „Wie sind richtig stolz auf dich, du schaffst das aber bestimmt schon," unterbrach ihn Malina und lächelte ihn an, was ihn sichtbar verwirrte.