Kann er es sein?

Kapitel 41

Mittlerweile ist schon ein Monat vergangen. Meinen Geburtstag habe ich hinter mir, den ich allerdings nicht feiern wollte, da ich meine Mutter noch zu sehr vermisse. Das Verhältnis zu meinem Papa ist noch viel besser geworden. Ich habe sonst niemanden mehr. Doch die Schule ist schrecklich geworden. „Aufwachen Laila, du musst in die Schule gehen." Bitte nicht. Ich hasse Schule. „Man Papa, ich möchte aber hier bleiben!" „Du musst aber, du bist doch nicht krank oder so. Du kannst dich nicht immer vor der Schule drücken. Schule ist wichtig, besonders für deine Zukunft." Er hatte ja recht, aber trotzdem ist Schule blöd. Besonders meine Klasse. Anfangs dachte ich, sie wäre total nett aber jetzt fühle ich mich unwohl.

Langsam stand ich auf und machte mich fertig. Als ich nach 20 Minuten fertig war, ging ich in die Küche, wo Papa auch schon wartete. „Ich hab keinen Hunger, das weißt du doch." Seit ein paar Wochen kann ich morgens einfach nichts essen. Meistens habe ich aber etwas in der Schule zum Essen. Ich versuche es dann zu essen, aber es funktioniert nicht immer. „Du weißt, wenn du jetzt nichts essen möchtest, dann musst du in der Schule versuchen etwas zu essen. Auch wenn es nur ein bisschen ist. Und Mittags koche ich uns etwas leckeres."
Hört sich gut an. Morgens kann ich nicht mehr wirklich etwas essen. Aber Mittags habe ich dann richtig Hunger. Nicht jeder Mensch kann morgens etwas essen. „Dann mach mir bitte ein Nutellabrot."

Ich setzte mich zu ihm an den Tisch und beobachtete ihn beim Brot schmieren. Irgendwann werde ich das auch alleine machen. „So, fertig. Hast du deinen Ranzen gepackt? Du musst noch dein Essen und etwas zum Trinken einpacken." „Ja, mein Ranzen ist fertig. Nur noch Essen und Trinken. Wir können dann auch in ein paar Minuten gehen."
Ich packte noch schnell die Sachen in meinen Ranzen und setzte mich wieder zu Papa, damit er nicht so ganz alleine frühstücken muss.

Nach 10 Minuten fuhren wir auch schon zur Schule. Ich verabschiedete mich noch und ging dann in die Schule. Dort warteten auch schon meine Freunde Kayla, Julia und Sofia draußen auf mich. Alenia und Elea waren schon im Schulgebäude. So wie die letzten Tage, redeten die drei über irgendwelche Themen. Heute war Donnerstag. Ich wusste nicht, was ich zu diesen Themen sagen sollte, deswegen bleib ich still. „Können wir dich auch mal besuchen Laila?," fragte Sofia. „Geht leider nicht."
„Warum denn nicht? Du hast die letzten zwei Wochen auch immer gesagt, dass es nicht geht. Und jetzt wollen wir mal den Grund wissen." Sofia kann manchmal echt nerven. Sie ist die jüngste aus der ganzen Stufe. „Weil es einfach nicht geht. Ihr braucht nicht immer für alles eine Begründung von mir zu hören."

Ich wurde ein bisschen sauer. Bevor sie noch etwas sagen konnten, klingelte auch schon die Schulglocke und wir gingen in unser Klassenzimmer. Ich hasse es hier. Meine Freunde, wie ich sie nenne, sind auch nicht immer so nett zu mir. Wir hatten gerade eine Doppelstunde Deutsch und ich habe die Hausaufgaben nicht gemacht und mein Heft habe ich auch nicht dabei. Kayla hatte auch ihr Heft nicht dabei. Ich meldete mich und wurde auch sofort drangenommen. „Ich wollte nur sagen, dass ich mein Heft nicht dabei habe und die Hausaufgaben deswegen auch nicht dabei habe."

Meine Lehrerin akzeptierte es und ich bekam keinen weiteren Ärger. Ich bekam nur einen Strich, für nicht gemachte Hausaufgaben. Das ist aber auch nicht weiter schlimm. Neben mir spürte ich diese Blicke. Sofia verdrehte ihre Augen. Das macht sie ständig, wenn ich mal keine Hausaufgaben habe, bei anderen Sachen auch. Alle drei glauben mir nicht, dass ich mein Heft nicht dabei habe. Jetzt geht das wieder los, wie immer, wenn ich mal keine Hausaufgaben habe.

Kayla holte einen Zettel heraus und schrieb an Sofia, die neben ihr saß. Wir haben die Sitzordnung vor ein paar Wochen geändert. Kayla sitzt neben Sofia, ich neben Sofia und Julia sitzt neben mir. Wir sitzen alle in der letzten Reihe. Ich fühle mich total unwohl. Sofia hat den Zettel gelesen, noch etwas dazu geschrieben und ihn weiter an Julia gegeben. Am Montag, habe ich einen Zettel davon gelesen. Es stand nichts nettes über mich drin. Diesen Zettel hatte Sofia auf dem Tisch vergessen und ich nahm ihn mir einfach. Ist dann doch eigentlich Müll.